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Kind verfällt in Babysprache: Ursache und richtige Reaktion


Kindesentwicklung
Kind verfällt in Babysprache: Ursachen und richtige Reaktion

Aktualisiert am 27.06.2024Lesedauer: 2 Min.
Auch wenn das Babyverhalten nur spielerisch ist: Altersgerechte Zuwendung ist notwendig.Vergrößern des BildesAuch wenn das Babyverhalten nur spielerisch ist: Altersgerechte Zuwendung ist notwendig. (Quelle: IMAGO/Kate Bagler)
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Wenn Kinder plötzlich in babyhaftes Verhalten zurückfallen, sind Eltern oft ratlos. Ein Diplom-Psychologe klärt über mögliche Ursachen auf.

Kleinkinder machen in ihrer Entwicklung oft große Sprünge. Wenn sie sich dann aber plötzlich wieder wie ein Baby verhalten, brabbeln, einnässen und nach dem Schnuller verlangen, machen sich Eltern doch Sorgen. "So ein Rückfall in ein früheres Entwicklungsstadium kann vielfältige Gründe haben", sagt Matthias Müller-Guth vom SOS-Familienzentrum Berlin-Hellersdorf. Entsprechend individuell müssen die Reaktionen ausfallen.

Entwicklungsschub als mögliche Ursache

Es könne sein, dass sich das Kind in dieser Zeit einfach intensiv mit dem Thema Baby beschäftige. "Wenn beispielsweise jemand im Umfeld des Kindes ein Baby bekommen hat oder das Kind ein neues Geschwisterchen, wird das Babysein wieder interessant. Die Kinder spielen und experimentieren dann damit", erklärt der Diplom-Psychologe.

Das Baby-Verhalten könne aber auch durch einen anstehenden Entwicklungsschub ausgelöst werden. "Bevor Kinder eine neue Stufe in ihrer Entwicklung und damit auch mehr Selbstständigkeit erreichen, werden sie manchmal noch einmal besonders anhänglich", erklärt Müller-Guth. So eine Zeit könne für Kinder sehr verunsichernd sein. Indem sie sich noch einmal ganz klein machten, versicherten sie sich des Schutzes ihrer Eltern.

Altersgerechte Zuwendung ist sehr wichtig

"Man kann ruhig auch ein größeres Kind mal wieder auf den Schoß nehmen und füttern, wenn es sich das wünscht", sagt Müller-Guth. Wichtig sei aber, dass dieses Spiel seinen Rahmen habe und das Kind auch altersgerechte Aufmerksamkeit bekomme.

"Besonders kleinere Kinder helfen auch gerne mit im Alltag. So kann man sie beispielsweise bei der Betreuung des Geschwisterchens einbeziehen", so der Diplom-Psychologe.

Schrei nach Aufmerksamkeit

Ein Rückfall in die Babyphase – beispielsweise durch veränderte Sprache – könne aber auch ein ernst zu nehmendes Signal sein, dass das Kind Aufmerksamkeit brauche. "Dann sollte man sich fragen, ob das Kind vielleicht überfordert ist oder ob es sich vernachlässigt fühlt", sagt Müller-Guth. Möglicherweise spüre das Kind die Konkurrenz eines kleineren Geschwisterchens und versuche daher, mit denselben Mitteln mehr Aufmerksamkeit von Mama und Papa zu ergattern.

Möglich sei auch, dass es durch sein Verhalten von anderen Konflikten oder Situationen in der Familie ablenken wolle, beispielsweise von Streit zwischen den Eltern oder der Trauer in einem Todesfall. "Hier hilft es manchmal auch schon, dem Kind zu erklären, weshalb es gerade weniger Aufmerksamkeit bekommt und dass es nichts falsch gemacht hat."

Erziehungsberatungsstelle kann helfen

Haben Eltern Schwierigkeiten, mit dem babyhaften Verhalten ihres Kindes umzugehen, empfiehlt der Diplom-Psychologe, eine Erziehungsberatungsstelle aufzusuchen. "Im Gespräch mit einem Experten bekommt man oft eine andere Sicht auf die Dinge, und er kann einem helfen, individuelle Lösungswege zu finden."

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