Umfrage zeigt Scheidungsrate könnte durch Corona-Krise stark ansteigen
Durch die Corona-Krise mussten viele Ehepaare den Alltag zu Hause bewältigen – doch nicht nur diese Gruppe entschließt sich momentan für eine Scheidung. Das sind die Ergebnisse einer aktuellen Umfrage.
Infolge der Corona-Pandemie könnte sich laut einer Erhebung die Scheidungsrate in Deutschland vermutlich deutlich erhöhen. Im Wesentlichen gebe es zwei Gruppen von Scheidungswilligen, erklärt Rechtsanwältin Alicia von Rosenberg, in deren Auftrag die veröffentlichte Umfrage das Meinungsforschungsinstitut Civey erfolgte.
Dies seien einerseits Paare, die sich wegen des räumlichen Einschlusses zu einer Scheidung entschlossen hätten. Andere lebten bereits länger getrennt und hätten nun durch das pandemiebedingte Innehalten diese Entscheidung getroffen.
Beratungsbedarf durch Corona-Krise erhöht
Die Nachfrage in den Rechtsanwaltskanzleien habe bereits stark zugenommen, erklärt Rosenberg. Laut der Umfrage fassten zwischen Ende März und Ende Mai 2,2 Prozent der Befragten die Entscheidung, sich scheiden zu lassen. Im gleichen Zeitraum seien es 2018 nur 0,42 Prozent aller Verheirateten gewesen. Die meisten Eheleute gingen dabei "besonnen miteinander um", erklärt Rosenberg. Beratungsbedarf bestehe häufig dennoch. Civey hat am 9. und 10. Juni 2.500 verheiratete Menschen befragt.
- Nachrichtenagentur AFP