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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Will er spielen oder greift er an? So deuten Sie die Körpersprache von Hunden richtig
Wer einen Hund verstehen will, muss nicht nur auf seine Lautäußerungen achten. Vor allem Mimik, Kopfhaltung und Körpersprache geben Auskunft, was in ihm vorgeht.
Will er spielen oder greift er gleich an? Ist er ängstlich oder fühlt er sich wohl? Zwischen Hunden und Menschen schlägt die Kommunikation manchmal fehl. Wenn ein Jogger vor einem Hund "wegrennt", so interpretiert manches Tier dies als Aufforderung zum Spielen. Die schnellen Bewegungen animieren den Hund zum Nachahmen oder Verfolgen der Sportler. Nur selten wird jedoch der Jagdtrieb oder das Beutefangverhalten dadurch ausgelöst.
Körpersprache von Hunden richtig deuten
Wie in diesem Beispiel handelt es sich in den meisten Situationen um harmlose Missverständnisse. Um die Körpersprache des Hundes richtig zu verstehen, bedarf es meist nur ein wenig Übung und Feingefühl. Denn nicht immer können Halter klar interpretieren, was in ihrem Hund vorgeht. Die Tierrechtsorganisation Peta gibt folgende Tipps:
- Schwanzwedeln: Einen locker aufgestellten oder wedelnden Schwanz können Sie als Geste der Freundlichkeit und Aufgeschlossenheit verstehen. Doch das Wedeln mit dem Schwanz bedeutet nicht immer, dass sich der Hund freut. Schwanzwedeln mit heruntergezogener Rute zeigt zum Beispiel, dass ein Tier Angst hat. Neben dem Schwanzwedeln sollte man immer die gesamte Körperhaltung des Hundes beobachten.
- Knurren: Dahinter können viele Gründe stecken – von Schmerzen bis hin zu Angst, Beuteverteidigung oder Frust. Hundehalter sollten versuchen, den Hund nicht auszuschimpfen, sondern der Ursache auf den Grund zu gehen. Knurrt der Hund zum Beispiel, weil er Essen oder einen Gegenstand verteidigen will, kann man ihm zum Tausch ein Leckerli oder sein Lieblingsspielzeug anbieten.
- Beschwichtigungssignale: Damit versuchen Hunde, Anspannung abzubauen, Konflikte zu entschärfen und sich selbst zu beruhigen. Dazu zählen gähnen, den Kopf abwenden, Bewegungen verlangsamen, Mund oder Nase lecken oder sich kratzen. Abhängig von der Situation können diese Signale aber auch etwas anderes bedeuten – denn natürlich gähnen Hunde auch, wenn sie müde sind, oder sie lecken sich nach dem Essen über das Maul.
Aggressives Verhalten erkennen und verstehen
Gefährlich werden kann es, wenn Menschen aggressive Signale eines Hundes nicht richtig verstehen. Ein gesträubtes Nackenfell, Zähnefletschen und Knurren sind die deutlichsten Zeichen dafür, dass sich ein Hund in Angriffsstellung befindet. In solchen Situationen sollten Sie Desinteresse signalisieren und dem Hund aus dem Weg gehen.
Können Sie eine Konfrontation nicht vermeiden, erteilen Sie in einer tiefen, bestimmenden Tonlage Befehle, die dem Hund geläufig sind: "Aus!", "Platz!" oder "Sitz!" gehören zu den bekanntesten Kommandos.
Ein Hund, der die Zähne zeigt, muss aber nicht unbedingt aggressiv sein, er kann damit im Gegenteil auch ängstliches Verhalten signalisieren. Welche von beiden Möglichkeiten zutrifft, verrät zumeist ein Blick auf die Ohren: Sind sie aufgestellt, kann das auf einen bevorstehenden Angriff hindeuten. Hat das Tier die Ohren hingegen angelegt, fühlt es sich bedroht.
Auch die Körperhaltung kann etwas über das Befinden des Hundes verraten: Macht er sich groß, reckt den Hals, verlagert sein Körpergewicht nach vorn und bläst den Rumpf auf, möchte er Dominanz ausdrücken. Das Gegenteil, eine zusammengekrümmte Haltung, demonstriert Unterwürfigkeit, Angst und Unsicherheit.
Die Kopfhaltung verrät etwas darüber, wie selbstsicher ein Hund in der jeweiligen Situation ist. Blickt er Sie oder ein anderes Tier direkt an, heißt das: "Ich habe keine Angst vor dir." Dreht er den Kopf zur Seite und senkt den Blick, erkennt er die Überlegenheit seines Gegenübers an.
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
- Eigene Recherche