Für diesen Beitrag haben wir alle relevanten Fakten sorgfältig recherchiert. Eine Beeinflussung durch Dritte findet nicht statt.
Zum journalistischen Leitbild von t-online.Tier-Hybride Liger, Zesel, Schiege – das sind die wildesten Tierkreuzungen
Liger, Zesel und Schiege – Moment! Da ist doch was schief gelaufen? Nicht ganz, denn diese Tiere gibt es wirklich. Sie sind Mischlinge aus zwei Tierrassen. Wir zeigen Ihnen die verrücktesten Formen.
Manchmal paaren sich Tiere verschiedener Gattungen oder Arten. Daraus ergeben sich oft kuriose Mischarten mit noch kurioseren Namen. Diese werden meist zusammengesetzt aus den Namen der Elterntiere, wobei das männliche in der Regel zuerst genannt wird.
10. Liger: Dieser wilde Mix ist die größte Katze der Welt
Ein bekanntes Beispiel für eine seltene Kreuzung ist der Liger. Ein Liger hat einen Löwen zum Vater und eine Tigerin zur Mutter. Doch es geht auch umgekehrt: Das Gegenstück mit Löwenmutter und Tigervater wird Töwe oder Tigon genannt.
Der Liger kommt in der freien Wildbahn nicht vor, er wird nur in Zoos gezüchtet. Dies ist jedoch nicht sinnvoll: Zum einen können sowohl das Muttertier als auch der Nachwuchs Schaden nehmen, zum anderen brauchen vom Aussterben bedrohte Großkatzen-Unterarten jede Ressource zur eigenen Reproduktion.
Die männlichen Tiere sind unfruchtbar, können sich also nicht fortpflanzen, daher stellen Liger keine eigene Art dar. Er hat sowohl Wesens- als auch Aussehensmerkmale von beiden Eltern – mal stärker, mal weniger stark ausgeprägt. Das Besondere am Liger: Er wird um einiges größer als seine beiden Eltern. Mit einer Länge von drei bis dreieinhalb Metern ist er die größte Katze der Welt.
9. Großkatzenhybrid mit imposantem Aussehen: Das Jaglion
Paaren sich ein Jaguar und eine Löwin, entsteht ein Jaglion. Nachwuchs von einem Löwen und einer Jaguarin nennt man Liguar. Die Fortpflanzung ist eingeschränkt.
Um es noch komplizierter zu machen: Das sind längst nicht alle Großkatzenhybride. Was wie eine Reihe von Wortwitzen klingt, sind tatsächlich Tierkreuzungen: Leopon (Leopard und Löwin), Liard (Löwin und Leopardin), Tiguar (Tiger und Jaguarin), Jager (Jaguar und Tigerin), Tigard (Tiger und Leopardin), Leotig (Leopard und Tigerin), Jagulep (Jaguar und Leopardin), Lepjag (Leopard und Jaguarin).
8. Gestreift, aber kein Zebra: Das Zorse
Zebroide sind Mischformen aus Zebras und anderen Tieren aus der Gattung der Pferde. Diese können im Gegensatz zum Liger vereinzelt in freier Wildbahn auftreten. Weibliche Hybride sind kaum fruchtbar, männliche sind generell nicht zeugungsfähig.
Das Zorse ist eine Kreuzung aus Zebra und Pferd (engl.: horse). Das Spannende am Zorse: Es hat hologrammartige Zebra-Streifen, die je nach Blickwinkel und Lichteinfall anders aussehen. Oder es sieht so ungewöhnlich gescheckt aus wie "Ecylse", wie auf obigem Foto zu sehen ist – ein Unikat!
7. Streifen, Teil 2: Der Zesel
Eine Mischung aus Zebra und Esel (engl: donkey) nennt man Zesel, Zebresel, Zebrule, Zedonk oder Zonkey.
6. Ein Mix zweier Welten: Das Cama
Wir benötigen Ihre Einwilligung, um den von unserer Redaktion eingebundenen Facebook-Inhalt anzuzeigen. Sie können diesen (und damit auch alle weiteren Facebook-Inhalte auf t-online.de) mit einem Klick anzeigen lassen und auch wieder deaktivieren.
Ein Cama ist ein Hybrid aus einem Lama und einem Dromedar, das durch Züchtung entstanden ist. Es gilt als fortpflanzungsfähig. Das Besondere: Das Dromedar, auch als Einhöckriges oder Arabisches Kamel bekannt, ist in Asien und Afrika verbreitet und das Lama stammt aus Südamerika. Diese Kreuzung kommt nur zustande, wenn das Lama weiblich ist.
5. So naheliegend, und doch so fremd: Die Schiege
Aus einer Paarung zwischen Ziege und Schaf wird eine Schiege – egal, welches Elternteil männlich oder weiblich ist. Dass ein solches Mischwesen gesund auf die Welt kommt, ist äußerst selten. Denn meistens wird die Eizelle zwar befruchtet, es kommt aber fast in allen Fällen zu einer Frühgeburt. Das Schiegen-Baby ist dann meist nicht lebensfähig. Genau wie Liger und Maultier kann sich die Schiege nicht weiter fortpflanzen.
4. Best of both worlds: Das Maultier
Bekannter und weiter verbreitet als etwa die Schiege sind Maultier und Maulesel. Das Maultier, auch Muli genannt, ist die Kreuzung aus einer Pferdestute und einem Eselhengst. Es sieht dem Pferd ähnlicher, hat aber längere Ohren. Die umgekehrte Kreuzung, die jedoch schwieriger durchzuführen und seltener ist, wird Maulesel genannt. Hengste sind stets unfruchtbar, Stuten sind gelegentlich fruchtbar.
Der Hybrid kombiniert die positiven Eigenschaften beider Tiere: Ein Maultier ist geradlinig und kräftig wie ein Pferd, und gutmütig und belastbar wie ein Esel. Es ist auch resistenter gegen kaltes Wetter und Belastungen durch Arbeit in der Landwirtschaft. Es ist zudem weniger scheu als als ein reinrassiges Pferd. Diese Eigenschaften machen das Maultier zu einem beliebten Last- und Reittier.
3. Der "Klimawandel-Bär": Der Pizzly oder Grolar
Der Pizzly oder Grolar ist eine Kreuzung aus einem meist männlichen Grizzly, also einer Unterart des Braunbären, und eines Eisbären (engl.: Polar bear). Eigentlich sollten sich diese Bären nicht paaren, doch schmelzendes Eis der Arktis führt zum Verlust des Lebensraumes und treibt hungrige Tiere zusammen.
Auch dieser "Cappuccino-Bär" kann sich nicht fortpflanzen und hat dürftige Überlebenschancen: Der Grizzlybär ist ein schlechter Schwimmer, während der Eisbär nicht für das Leben in den Wäldern gemacht ist. Der Mischling ist also weder für den einen, noch für den anderen Lebensraum gewappnet. Der Forscher Andrew Derocher, Biologieprofessor an der University of Alberta in Kanada geht davon aus, dass sich Pizzlys fortpflanzen können.
Außerdem beobachten manche Wissenschaftler diesen "Problem-Bär" mit Unbehagen, da vermehrte Kreuzungen Eisbären gefährden könnten: Aktuell geht man von weniger als 25.000 Eisbären aus, während es mindestens eine halbe Million Braunbären geben soll.
2. Aus Groß und Klein mach Wolphin
Der Wolphin ist ein sehr seltenes Hybrid aus einem Delfin und einem Wal. Genauer gesagt handelt es sich um einen Mischling aus Großem Tümmler und einem Kleinen Schwertwal. Dieser ist verwandt mit dem Großen Schwertwal, der auch als Orca bekannt ist. Der erste Wolphin der USA, Kekaimalu, brachte in den 1980er-Jahren sogar ein Kalb auf die Welt, das jedoch nach wenigen Tagen starb.
1. Auf Beutezug im Vorgarten: Der Coywolf
Dieses Raubtier ist eine Mischung aus Kojote und Wolf, das in Nordamerika lebt. In der DNA wurden auch Gene von Hunden gefunden. Der anpassungsfähige Coywolf ist nicht so scheu wie der Wolf und dringt bis in Innenstädte vor. Dort ist er gefürchtet: Kojotenwölfe werden mehr als doppelt so schwer wie ihre reinrassigen Vorfahren, jagen auch große Tiere wie etwa Hirsche und gelten als besonders aggressiv. Anders als die meisten Hybride sind diese Tiere fortpflanzungsfähig.
- eigene Recherche