Umfrage Deutsche haben genaue Vorstellung vom eigenen Sterbeort
Der Tod ist ein unbeliebtes Thema, aber viele Deutsche haben eine genaue Vorstellung ihres Sterbeortes. Wunsch und Realität liegen dabei weit auseinander.
Jeder zweite Deutsche möchte zu Hause sterben. Nur drei Prozent nennen in einer am Dienstag in Berlin veröffentlichten Umfrage des Deutsche Hospiz- und Palliativverbands (DHPV) das Krankenhaus und ein Prozent das Pflegeheim als bevorzugten Sterbeort.
"In der Realität sieht das ganz anders aus, da stirbt weit mehr als die Hälfte der Menschen in einer dieser beiden Institutionen", erklärte Verbandsgeschäftsführer Benno Bolze. 21 Prozent würden sich ein Hospiz als Ort zum Sterben wünschen.
Der DHPV legte nach 2012 und 2017 zum dritten Mal eine Umfrage zum Thema Sterben vor. Befragt wurden vom 8. bis zum 14. September mehr als eintausend Menschen. Die Mehrheit wünscht sich demnach eine intensivere Auseinandersetzung mit dem Sterben. 60 Prozent der Befragten sind der Meinung, dass sich die Gesellschaft zu wenig mit Sterben und Tod befasst.
Tod wird ernster genommen
Als Indiz für den Wunsch nach einer intensiveren Auseinandersetzung mit diesen existentiellen Themen wertet der Palliativverband die hohe Zahl der Menschen, die nach eigenen Angaben eine Patientenverfügung haben. 45 Prozent gaben an, solch ein Dokument zu besitzen, im Jahr 2017 waren es 43 Prozent und 2012 erst 26 Prozent.
Fast jeden Dritten treibt demnach die Angst um, am Lebensende eine Last zu sein. Am meisten fürchten sich die Menschen davor , der Apparatemedizin ausgeliefert zu sein oder Schmerzen zu haben – dies gaben jeweils 32 Prozent an. 17 Prozent haben Angst, allein zu sterben.
- Nachrichtenagentur afp