Für diesen Beitrag haben wir alle relevanten Fakten sorgfältig recherchiert. Eine Beeinflussung durch Dritte findet nicht statt.
Zum journalistischen Leitbild von t-online.Vorsicht bei sensibler Haut Faschingsschminke: Inhaltsstoffe können schädlich sein
Monster, Pirat oder Prinzessin: Im Karneval können sich kleine und große Narren bei der Kostümierung und beim Schminken wieder so richtig ausleben. Vor allem empfindliche Haut leidet aber unter den farbenfrohen Hautmasken. Das Verbrauchermagazin "Öko-Test" warnt sogar vor bedenklichen Stoffen.
Die Faschingsschminke ist bunt und dick aufgetragen. Aber ist sie auch gesund? Was genau beinhaltet sie? Hier gibt es Antworten auf die wichtigsten Fragen.
Wie schneidet Kinderschminke im Test ab?
"Öko-Test" untersuchte Anfang 2017 insgesamt14 Kinderschminken – neun davon fielen mit dem Testurteil "ungenügend" durch. Die Farben enthielten demnach zum Teil verbotene Konservierungsmittel sowie polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK), von denen einige als krebserregend eingestuft sind. In einem Produkt fanden die Verbraucherschützer zudem "eine ordentliche Portion Blei".
Die gute Nachricht: Die Schminken enthalten nicht mehr den verbotenen Farbstoff Lackrot, der 2014 noch zu einigen Produktrückrufen führte. Allerdings wies die Stiftung Warentest im Sommer 2016 in acht Fanschminken die PAK-Substanz Naphtalin nach, in vier davon außerdem kritische aromatische Mineralölkohlenwasserstoffe (Moah), die sich im Körper anreichern können.
Welche Alternativen gibt es?
"Ökotest" bewertete zwei Naturschminken mit "gut". Jofrika Nature for Fun (Schminkstifte) und Livos Vida Naturschminke seien gute Alternativen. Die Schminke von Livos Vida weist allerdings einen etwas höheren Nickelwert auf. Nickelallergiker könnten darauf allergisch reagieren.
Worauf sollte beim Schminken noch geachtet werden?
Verbraucherexperten raten, Lippen, Augenpartie und verletzte Hautareale beim Auftragen der Schminke auszulassen. Über diese Partien könnten eventuelle Schadstoffe einfacher in den Körper gelangen. Zudem sollten die beim Auftragen verwendeten Pinsel und Schwämmchen sowie die Hände sauber sein, sonst können sie leicht Keime übertragen.
Nach dem Feiertrubel sollte die Haut gut abgeschminkt werden. Bei Wasserfarben reichen warmes Wasser und Seife. Fettbasierte Farben lassen sich mit Abschminklotion oder Fettcreme entfernen. Wer die Haut schon vor dem Schminken sorgfältig eincremt, erleichtert später das Abschminken.
Wie "sauber" sind Kinderkostüme?
Kein einziges der aktuell von "Ökotest" untersuchten 15 Kinderkarnevalskostüme – darunter klassische wie Prinzessin und moderne wie Jediritter – waren komplett schadstofffrei. Immerhin gab es sechs mit "gut" bewertete Kostüme. Bei den Materialprüfungen etwa zur Entflammbarkeit schnitten alle Produkte mit "sehr gut" ab. Die Experten raten, die Verkleidungen vor dem Tragen zu waschen oder alte Kleider zum Kostüm umzumodeln.
- AFP