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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Bei Aldi, Lidl, Rewe & Co. Supermarkt-Insider packen aus: Ist es morgens günstiger?
Durch die Inflation kostet der Wochenendeinkauf anstatt 50 gleich einmal 80 Euro oder gar mehr. Wir haben Supermarktverkäufer gefragt, wie und wann man beim Einkaufen sparen kann.
Inhaltsverzeichnis
- Ist es morgens günstiger als abends?
- Nicht von den Prospekten locken lassen
- Coupons und Rabatt-Codes genau anschauen
- Dieselben Produkte sind einen Gang weiter günstiger
- Zu dieser Tageszeit ist ein Lebensmittel besonders günstig
- Zwischen 30 und 50 Prozent Rabatt für Frischware
- Markenprodukte für den halben Preis
- Versteckte Aktionsangebote entdecken
- Bekannte Tricks bei der Schnäppchenjagd
Nicht mit leerem Magen einzukaufen, ist ein guter Rat, aber es gibt noch mehr Tricks, um beim Einkaufen Geld zu sparen. Kunden und Mitarbeiter von Discountern und Supermärkten haben t-online ihre Spartricks genannt, die Ihren Wochenendeinkauf vergünstigen.
Ist es morgens günstiger als abends?
Werktags kaufen morgens Rentner und abends eher die arbeitende Bevölkerung ein – zumindest ist das oft in vielen Supermärkten zu beobachten. Richten Rewe, Edeka, Lidl und Co. dann auch entsprechend ihre Preise nach den Zielgruppen aus? Erhöhen sie also zum Abend hin die Preise? Unauffällig und möglich wäre das mithilfe der digitalen Preisschilder schon. Allerdings auch viel zu aufwendig, wie mehrere Insider gegenüber t-online bestätigten. Denn auch wenn die Preisschilder digital und von einer Konsole aus bedienbar sind, müsste doch jedes von ihnen einzeln angesteuert werden, um den Preis auf dem Display zu ändern. Und das wäre viel zu aufwendig und würde zu viel Zeit in Anspruch nehmen – sich somit für den Supermarkt nicht lohnen.
Darüber hinaus, so erklären uns die Insider, sind die meisten Preise vom Konzern vorgegeben, sodass die einzelnen Filialen eher keinen Spielraum bei der Preisgestaltung haben.
Zu bestimmten Uhrzeiten einkaufen zu gehen, kann dennoch Sinn ergeben – vor allem bei einem Lebensmittelbereich. Mehr dazu unter dem Punkt "Tageszeit".
Nicht von den Prospekten locken lassen
Häufig wird empfohlen, auf die Prospekte der Supermärkte und Discounter zu achten. Allerdings sind die dort als Angebote titulierten Waren nicht immer Schnäppchen. Teilweise werden die Waren bei einem anderen Anbieter regulär zu dem niedrigen Angebotspreis angeboten. Manchmal wird Ware auch einfach nur als Schnäppchen gekennzeichnet, aber zum gängigen Preis angeboten. Oder die angebliche Preisreduzierung ist keine, da sich die 20 oder 30 Prozent Rabatt auf die unverbindliche Preisempfehlung des Herstellers beziehen und nicht auf den üblichen Verkaufspreis im Supermarkt, der teilweise ja auch schon günstiger sein kann.
Ein Preisvergleich kann sich mehr lohnen, als nur nach in den Prospekten ausgezeichneten Schnäppchen Ausschau zu halten.
Tipp
Fahren Sie nicht für ausschließlich ein Sonderangebot zu einem bestimmten Supermarkt oder Discounter. Zum einen sind die Spritkosten, die durch den Umweg anfallen, manchmal höher als die Einsparung für das eine reduzierte Produkt. Zum anderen könnten die Schnäppchen nicht unbedingt in der anvisierten, sondern "nur in ausgewählten Filialen erhältlich" sein, wie es bei den meisten Discountern oft heißt.
Coupons und Rabatt-Codes genau anschauen
Rabatt-Codes und Coupons können eine Art Schnäppchen-Jagdfieber auslösen. Lassen Sie sich nicht von den Prozenten blenden. Rechnen Sie genau nach. Lohnt sich das Angebot? Ist der Kauf mit Bedingungen verbunden, durch die ich im Endeffekt womöglich mehr ausgebe? Brauche ich wirklich diese Produkte oder das Zusatzprodukt, das ich kaufen muss, um den Rabatt zu erhalten? Ist die Konkurrenz vielleicht günstiger?
Dieselben Produkte sind einen Gang weiter günstiger
Sie knabbern abends beim Fernsehen gerne Nüsse oder selbst gemachtes Popcorn? Dann gehen Sie beim nächsten Einkauf nicht zum Snackregal, sondern in die Backabteilung. Mandeln, Haselnüsse und Walnüsse, die als Backzutat angeboten werden, sind ebenso zum Verzehr geeignet und manchmal günstiger als die Snackprodukte. Und Mais, der eher zum Kochen gedacht ist, kann teilweise auch als Popcorn weiterverarbeitet werden.
Zu dieser Tageszeit ist ein Lebensmittel besonders günstig
Es ist bekannt, dass zu bestimmten Uhrzeiten die Preise sinken: So sind bei den meisten kleineren Supermärkten und Discountern ein bis zwei Stunden vor Ladenschluss vor allem Obst und Gemüse bis zu 50 Prozent reduziert. Auch Backware ist abends wesentlich günstiger als tagsüber.
Tipp
Schauen Sie sich die reduzierte Ware vor dem Kauf an. Sie sollte nicht schimmeln und die Verpackung nicht geöffnet sein.
Zwischen 30 und 50 Prozent Rabatt für Frischware
Auch Produkte aus dem Kühlregal wie Wurst und Käse sind manchmal um bis zu 30 Prozent günstiger erhältlich. Das ist jedoch seltener von der Tageszeit abhängig, sondern eher vom Wochentag: Samstags oder vor Feiertagen können Sie hier auf Schnäppchen hoffen. An diesen Tagen sind oft auch Blumensträuße stark reduziert.
Tipp
Stehen Produkte kurz vor Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums, sind jedoch nicht reduziert, sprechen Sie einen Supermarktmitarbeiter freundlich darauf an und fragen, ob Sie das Lebensmittel günstiger bekommen können.
Markenprodukte für den halben Preis
Wenn Hersteller die Verpackung ihrer Produkte ändern oder bestimmte Lebensmittel von den Kunden nicht nachgefragt werden und somit unnötig Verkaufsfläche blockieren, landen sie oft auf dem "Grabbeltisch". Dieser steht selten an prominenter Stelle, sondern vielmehr versteckt in Ecken und Gängen, die seltener frequentiert sind. Es kann sich daher lohnen, auch mal andere als die bekannten Wege im Supermarkt zu gehen und nach dem Restposten-Tisch Ausschau zu halten. Alternativ können Sie auch die Mitarbeiter im Supermarkt oder beim Discounter direkt nach den Restposten fragen.
Tipp
Überlegen Sie sich vor dem Kauf, ob Sie das Produkt auch essen würden oder ob Sie es nur aufgrund des geringen Preises kaufen.
Versteckte Aktionsangebote entdecken
Nicht jeder Supermarkt oder Discounter versieht seine Schnäppchen mit einer "Angebotsfahne". Das Anbringen der Kennzeichnungen kostet nämlich Mitarbeiterressourcen, die anderweitig gewinnbringender eingesetzt werden können. Besonders Filialleiter, die in digitale Preisschilder investiert haben, verzichten aus diesem Grund gelegentlich auf diese Hinweisfähnchen. Damit Kunden dennoch beim Einkaufen die Angebote finden und nicht zu den teureren Artikeln greifen, lohnt sich ein genauerer Blick auf die Preisschilder. Denn bei Angeboten ist ein "A" im Display zu erkennen.
Bekannte Tricks bei der Schnäppchenjagd
Weiterhin gilt:
- Eigenmarken sind oft günstiger als die Markenprodukte bestimmter Lebensmittel.
- Günstigere Produkte stehen eher unten im Regal und nicht auf Augenhöhe.
- Ware, die in Gangaufstellern angepriesen wird, ist nicht immer günstiger.
- Großpackungen sind manchmal teurer als kleine Packungen. Allerdings verursachen sie meist weniger Müll. Vergleichen Sie daher beim Einkaufen die Grundpreise miteinander.
Darüber hinaus ist es immer sinnvoll, sich eine Einkaufsliste zu schreiben, einen Einkaufskorb anstatt einen Einkaufswagen zu nutzen und nur eine bestimmte Menge an Bargeld zu haben und die Kredit- und Debitkarten zu Hause zu lassen.
- Gespräche mit Mitarbeitern von Rewe, Netto, Aldi, Lidl
- Eigene Recherche