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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Nicht immer süß Daran erkennen Sie guten Honig
In den Regalen gibt es Honig in vielen Geschmacksrichtungen. Für Verbraucher weniger schön: Auch bei der Qualität herrscht Vielfalt. Bei einigen Sorten hält der Inhalt nicht, was die Verpackung verspricht.
Honig schmieren sich die Deutschen gerne auf ihr Brot, doch die Qualität des süßen Naturprodukts stimmt nicht immer. Das zeigte eine Untersuchung der Stiftung Warentest: Nur 11 von 36 getesteten Produkten bekamen gute Noten.
Guten Honig am Geschmack erkennen
Einige Produkte schmeckten nicht, wie sie sollten. Bei den Akazienhonigen wurde zum Beispiel häufig künstlicher Geschmack kritisiert. Mild und schwach blumig müsste er eigentlich schmecken, schreibt das Deutsche Lebensmittelbuch vor.
Lindenhonig muss dagegen "intensiv, medizinisch-minzig, mentholartig, leicht bitter und lang anhaltend" schmecken sowie flüssig oder kristallin sein. Zudem gibt es bestimmte Richtlinien bei der inhaltlichen Zusammensetzung.
Waldhonig muss aus Honigtau bestehen, den Bienen aus Honigtau von Laub- und Nadelbäumen sowie Nektar von waldnahen Blumen gewinnen. Bei Mischblütenhonig gibt es große Unterschiede zwischen den Sorten, weil er aus dem Nektar unterschiedlicher Pflanzen stammt. Vorgaben für die Menge bestimmter Pollen etwa gibt es nicht.
Welche Rolle spielt das Pollenspektrum?
"Das hängt davon ab, ob es sich um einen Blütenhonig oder Honigtauhonig handelt. Vor allem Honigtauhonig wird über die Sensorik beurteilt", sagt Annette Schroeder. Sie leitet die Abteilung für Honiganalyse an der Landesanstalt für Bienenkunde der Universität Hohenheim in Baden-Württemberg.
Aber auch bei Blütenhonigen gibt es Honige, die deutlich weniger Pollen einer bestimmten Pflanze enthalten als vorgegeben und dennoch eindeutig die Kriterien einer Sorte erfüllen. "Die Prozentangaben für Pollen sind Richtwerte", betont sie. Das Gesamtbild zähle. Das heißt im Umkehrschluss auch: Selbst wenn ein Honig innerhalb der Vorgaben des Pollenspektrums liegt, ist er nicht automatisch sortentypisch.
Wie können Imker die Sensorik beeinflussen?
"Das ist eine Erfahrungssache", sagt Schroeder. Dennoch kann ein Honig jedes Jahr anders schmecken, auch wenn die Bienenstöcke nicht umgestellt worden sind. Eine wichtige Rolle spielt das Wetter. "Wenn etwa während der Obstblüte keine Bienen fliegen können, dann wird der Imker keinen Obstnektar in den Völkern haben."
Fakt sei jedoch: Wenn ein Honig nicht nach einer bestimmten Sorte schmeckt, darf er nicht so bezeichnet werden – auch wenn er genug typische Pollen enthält.
Deklaration oft irreführend
Aufschriften wie "Imkerhonig" oder "aus traditioneller Imkerei" bei Produkten, die aus Honigen aus verschiedenen Ländern hergestellt sind, täuschten Verbraucher. So ein Honig kann nicht direkt vom Imker abgefüllt und verkauft worden sein, hieß es.
- Nachrichtenagentur dpa