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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Bier-Sommerlièr im Interview Welche Biere Frauen mögen
Bier
t-online.de: Bevorzugen Frauen bestimmte Biersorten?
Sylvia Kopp: Nein, die Praxis zeigt, dass Frauen so individuell sind wie Biere vielfältig. Frauen, die ihren eigenen Zugang zum Bier finden, entwickeln auch ihren eigenen Geschmack. Oft spielen sie auch mit der Vielfalt der Biersorten und wählen das, was zur Stimmung, zur Tages- oder Jahreszeit gut passt. Allerdings kennen sich Frauen in der Regel mit der Biervielfalt nicht gut aus. Das Marketing und die Werbung ist auf Männer ausgerichtet und spricht Frauen nicht an.
Diejenigen aber, die sich mehr mit Bier beschäftigen, mögen ausdrucksvolle Biere und finden Gefallen an der großen geschmacklichen Vielfalt. Mal ein röstaromatisches Stout, mal ein hopfenbetontes India Pale Ale (IPA), mal ein hefearomatisches Weizen.
In den deutschen Bierregalen und Bars finden sich immer öfter auch Craft-Biere wie India Pale Ale. Ist dieser Trend auch bei Frauen angekommen?
Gerade bei den Frauen! Die neuen Biersorten bieten alles, was Frauen und andere Genießer mögen: Geschmack, Textur und ein ansprechendes Bouquet - kurz: ein sinnliches Erlebnis. Da geht es nicht darum, wer am meisten trinkt und am längsten uriniert. Frauen interessieren sich dafür, wie das Bier schmeckt und lassen sich auch gerne auf neue Geschmackserlebnisse ein. Und der Anteil der Frauen, die sich für Bier interessieren, steigt. Gerade jüngere Frauen sind vorne mit dabei, wenn’s um Craft-Bier geht.
Tendenziell ist das India Pale Ale der Türöffner in die neue Genusswelt des Bieres. Das gilt für alle - für Frauen, Männer ebenso wie für Wein- oder Wiskeytrinker. Das hat geschmacklich solch eine Wucht, dass man darüber redet, auch wenn’s nicht auf Anhieb gefällt.
Welche Biere empfehlen Sie für ein Einsteiger-Bier-Tasting?
Für den Anfang, einfach spontan die Sorten wählen, die man bekommen kann: beispielsweise drei verschiedene Pilssorten - das ist einfach die häufigste Sorte bei uns - dazu ein bernsteinfarbenes malzbetontes Märzen, ein hopfenbetontes Pale Ale oder India Pale Ale, ein röstaromatisches Porter und gegebenenfalls eine dezent saure Berliner Weiße.
Besonders spannend ist eine Blindverkostung: Dabei werden die Biere nicht vor den Augen der Verkoster eingeschenkt sondern bestenfalls in einem anderen Raum und dann ohne Bekanntgabe der Marke im Glas serviert. Dann schaltet man den Kopf aus und verlässt sich ganz vorbehaltlos auf seinen Gaumen.
Wer sich für verschiedene Geschmacksprofile interessiert – wie und wo kommt der besondere Geschmack her – kann das auch in unseren Seminaren und Tastings lernen.
Was ist Ihr Lieblingsbier?
Das nächste, tolle Bier, das mich überrascht ist mein Lieblingsbier.
Das Interview führte Martina Schüttler-Hansper.