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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Essen & Trinken Chili-Schokolade: Regt alle Sinne an
Chili-Schokolade – bloß neumodischer Kram, weil den Herstellern nichts Neues mehr eingefallen ist? Ganz so einfach ist es nicht: Denn schon die Mayas und Azteken setzten auf diese delikate Mischung – eine gar eher gesunde Versuchung.
Sowohl die Kakaobohne als auch die Chilischote haben ihren Ursprung in Südamerika und gelangten natürlich auch bis nach Mittelamerika, wo sie ebenfalls kultiviert wurden. Beide Pflanzen für sich genommen haben nachweislich gesundheitsfördernde Eigenschaften. Zu einem Getränk gebraut wussten auch Mayas und Azteken hiervon zu profitieren. In dieser Form gelangte die scharfe Kombination bereits im 16. Jahrhundert auch nach Europa und diente beispielsweise in Andalusien als Heilmittel. Mit welcher Erfolgsquote es angewendet wurde, entzieht sich jedoch unserer Kenntnis. Um eine neuartige Erfindung der Genussmittelindustrie handelt es sich bei Chili-Schokolade also keinesfalls. So sind Produkte aus der gesunden Kombination in spanischsprachigen Ländern bereits seit langer Zeit verbreitet, wohingegen der nordeuropäische Raum erst auf den Kinofilm "Chocolat" warten musste, ehe die Nachfrage nach Chili-Schokolade stieg. Natürlich verdient diese Schokoladensorte in der derzeitigen Zubereitungsform nicht das Prädikat "uneingeschränkt gesund", doch schneidet sie im Vergleich zu den zahlreichen süßeren Varianten sehr viel besser ab. Auch als Aphrodisiakum birgt die heiße Mischung einiges an Potenzial. >>
Schokolade enthält nämlich den Botenstoff Phenylethylamin, der das menschliche Gehirn in einen Zustand des Glücks versetzt. Chili hingegen kann mit Alkaloiden auftrumpfen, welche die Durchblutung anregen. Durch ihre Schärfe reizen sie zudem die Nerven im Mundraum. Um dem Schmerzreiz entgegenzuwirken, setzt der Körper Glückshormone frei, wodurch das Lustempfinden gesteigert wird. Die Kombination in Form von Chili-Schokolade bietet somit gleich zwei aphrodisierende Helferlein in einem. Ob sie auch bei Ihnen zu einem gesunden Liebesleben beitragen kann, sollten Sie am besten selbst austesten. Die Schokolade sollte dabei übrigens einen möglichst hohen Kakaoanteil besitzen. Chili-Schokolade wird übrigens nicht nur in Form von Tafelschokolade angeboten, sondern kann mittlerweile in vielfältigsten Formen genossen werden. Wie wäre es also mal mit einer scharfen Trüffelpraline? Und wer es möglichst ursprünglich will, der bereitet sich ganz einfach eine Trinkschokolade zu. Es wird ein Erlebnis für alle Sinne werden, auch wenn dies nicht für jeden Geschmack etwas sein mag. Da die Auswahl an verschiedenen Chili-Schokoladen mittlerweile so groß ist, sollten Sie sich am besten durchprobieren, bis Sie das passende Produkt gefunden haben – was liegt da näher, als sich einfach zu zweit an den Genuss zu wagen?
Dunkle Chili-Schokolade ist gesund
Grundsätzlich gilt: Je dunkler die Schokolade ist, desto höher ist der Kakaoanteil. Und je höher der Kakaoanteil ist, desto weniger Zucker befindet sich in der Schokolade. Dunkle Zartbitter-Schokolade ist entsprechend nicht so ungesund wie weiße Schokolade. Doch auch diese wird mittlerweile in Kombination mit Chili angeboten und ist streng genommen eigentlich gar keine Chili-Schokolade mehr, da ihr der Kakaoanteil komplett entzogen wurde. Was für die Herstellung bleibt, ist Kakaobutter, Zucker und Milch. Hier ist die Geschmackskombination von Süße und Chili-Schärfe besonders prägnant – und entsprechend nicht jedermanns Sache. Bitterschokolade mit einem hohen Kakaoanteil kann hingegen der Hautalterung entgegenwirken und Herz und Gefäße schützen. Die bittere Schärfe sorgt hier für ein besonderes Geschmackserlebnis. Wie scharf Sie diese Spezialität wünschen, bleibt ebenfalls ganz Ihnen selbst überlassen, denn es gibt Chili-Schokolade nicht nur mit unterschiedlich hohem Kakaoanteil, sondern auch in verschiedenen Schärfegraden. Je höher beides ist, desto näher kommen Sie an das Geschmackserlebnis, dem schon vor über tausend Jahren Mayas und Azteken verfallen sind.