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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Gesund backen So stellen Sie Mandelmehl ganz einfach selbst her
Mandelmehl kann eine gesunde Alternative zu Weizenmehl sein. Doch wenn Sie es selbst zu Hause herstellen möchten, müssen Sie einiges beachten.
Mandelmehl kann man heutzutage fast in jedem Supermarkt finden. Besonders beliebt ist es bei denjenigen, die gesundheitsbewusst backen möchten.
Für alle, die den Herstellungsprozess selbst in die Hand nehmen möchten und auf die Herkunft der Zutaten achten, bietet es sich an, Mandelmehl selbst zu erzeugen. Diese Weizenmehlalternative ist nicht nur lecker, sondern auch reich an Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen.
Vorteile des Mandelmehls
Wer auf den Kaloriengehalt von Speisen achtet und sich trotzdem ab und zu einen frisch gebackenen Kuchen erlauben möchte, liegt mit Mandelmehl genau richtig. Das Mehl enthält nämlich weniger Kohlenhydrate als Weizenmehl und ist reich an Eiweiß und Ballaststoffen.
Mandeln enthalten mit knapp 50 Gramm pro 100 Gramm zwar viel Fett, aber der Großteil davon sind ungesättigte Fettsäuren. Sie helfen dabei, den Cholesterinspiegel zu senken. Außerdem enthalten Mandeln Magnesium, Calcium, Kupfer sowie große Mengen Vitamin B und E.
Da Mandelmehl kein Gluten enthält, ist es auch als Mehlersatz für Personen geeignet, die unter einer Glutenunverträglichkeit (Zöliakie) leiden.
Ersetzen gemahlene Mandeln das Mandelmehl?
Mandelmehl darf nicht mit gemahlenen Mandeln verwechselt werden. Es handelt sich bei Mandelmehl um ein Nebenprodukt, das bei der Herstellung von Mandelöl anfällt. Es ist in der Regel sehr fein aus den gepressten Mandeln gemahlen.
Während gemahlene Mandeln zu rund 50 Prozent aus Fett bestehen, ist Mandelmehl deutlich kalorienärmer, vor allem, wenn es sich um die entölte oder teilentölte Variante handelt.
Beim Mandelmehlkauf fällt auf, dass die verschiedenen Marken etwas unterschiedlich schmecken.
Kaufen vs. selbst produzieren
Wer Mandelmehl im Supermarkt kaufen möchte, sollte mit hohen Preisen rechnen. Wenn das Mehl in Ihrem täglichen Gebrauch häufiger zum Einsatz kommt, können Sie mit der selbstgemachten Version einiges an Geld sparen.
Selbstmachen ist bei einem umweltbewussten Lifestyle immer von Vorteil. Ganze Mandeln sind inzwischen auch in verpackungsfreien Läden erhältlich, damit verzichten Sie auf die unnötigen Plastikverpackungen und können gleich in größeren Mengen einkaufen. Außerdem bestimmen Sie selbst, ob Sie Süßmandeln, Krachmandeln oder Bittermandeln für Ihr Mehl benutzen möchten.
Mit oder ohne Haut?
Als Erstes sollten Sie bei der Mandelmehl-Herstellung entscheiden, ob das Mandelhäutchen ebenfalls verarbeitet werden soll. Die Mandelhaut enthält eine Menge guter Nährstoffe wie etwa Flavonoide und ihrer Verwendung steht nichts im Wege. Beim Blanchieren gehen die Nährstoffe verloren.
Doch wem die Optik und der feine Mahlgrad wichtig sind, der sollte die Mandeln ohne Haut verarbeiten. Dafür muss man sie mehrere Stunden, am besten über Nacht, in Wasser einweichen. Nach der Einwirkzeit kochen Sie die Mandeln zwei Minuten in heißem Wasser. So lässt sich die Mandelhaut sehr leicht entfernen.
Guter Mixer ist ein Muss
Nachdem die Nüsse abgetrocknet sind, kann man mit der Herstellung des Mehls beginnen. Dafür brauchen Sie einen leistungsstarken Mixer und etwas Geduld. Je nach Stärke Ihres Gerätes kann es zwischen 30 Sekunden und wenigen Minuten dauern. Die Mahlzeit sollte aber nicht zu lang sein, da aus dem Mandelmehl auch schnell ein Mandelmus entstehen kann.
So entölen Sie das Mandelmehl
Entöltes Mandelmehl selbst herzustellen, gelingt nur mit einer passenden Ausrüstung. Mithilfe einer Ölpresse kann der Fettgehalt des Mehls auf zehn bis 15 Gramm pro 100 Gramm Masse reduziert werden. Dafür müssen Sie nur die gemahlenen Nüsse in eine Ölpresse legen. Das entölte Mandelmehl ist deutlich trockener, deshalb nimmt es beim Backen mehr Feuchtigkeit auf und hat zudem ein milderes Aroma.
Ansonsten kann das Mandelmehl direkt zum Backen verwendet werden. Natürliches Mandelmehl führt in der Regel zu einem lockeren und luftigen Backergebnis. Ein entöltes Mehl bindet hingegen mehr Flüssigkeit, was dazu führen könnte, dass Ihr Kuchen trockener schmeckt.
Je nachdem, ob Sie natürliches oder entöltes Mehl verwenden möchten, verändern sich auch die Backeigenschaften. Daher sollten Sie immer darauf achten, welches Mandelmehl in dem Rezept verlangt wird.
Richtig lagern
Selbstproduziertes Mandelmehl sollten Sie rasch verbrauchen. Am besten aufgehoben ist es im Kühlschrank, denn bei Zimmertemperatur kann es sehr schnell ranzig werden. Im Kühlschrank hingegen hält es zwischen vier und sechs Wochen.
Das Mehl sollte in einer luftdichten Verpackung gelagert werden. Ob das Mandelmehl noch gut ist, erkennen Sie am Geruch. Sobald es seinen süßlichen Duft verliert, sollte man das Mehl nicht mehr verwenden.
- mandelmehlratgeber.de: "Selbst gemacht: So kann man Mandelmehl selber machen"
- mandelmehlratgeber.de: "Mandelmehl entölt oder nicht? Unterschiede des Mandelmehls"