Für diesen Beitrag haben wir alle relevanten Fakten sorgfältig recherchiert. Eine Beeinflussung durch Dritte findet nicht statt.
Zum journalistischen Leitbild von t-online.Vorsicht beim Einkauf Pilze aus dem Supermarkt: Wie gesund sind sie?
Nicht alle Pilzliebhaber gehen zum Sammeln in den Wald. Gerade Stadtbewohner stöbern eher in den Gemüseregalen eines Supermarktes. Doch sollten Sie beim Einkauf vorsichtig sein. Durch lange Transportwege zersetzen sich die Pilze und können nach dem Verzehr eine Lebensmittelvergiftung auslösen.
Probekäufe im Supermarkt mit schlechtem Ergebnis
In Deutschland erkranken jährlich rund 10.000 Menschen an einer Lebensmittelvergiftung durch den Verzehr von Pilzen, so ein entsprechender Bericht der "Berliner Morgenpost". Und Pilze aus dem Supermarkt könnten hierzu einen nicht zu verachtenden Beitrag geleistet haben. Experten der Verbraucherzentrale Bayern haben 2011 nämlich mehrere Probekäufe in Discountern, Supermärkten oder auch im Großhandel unternommen und kamen zu einem erschreckenden Ergebnis: Von allen Pfifferlingen war jede vierte Probe mangelhaft und als Gesundheitsrisiko zu bewerten. "Hätte man diese Pilze verzehrt, wäre eine Gesundheitsgefährdung nicht auszuschließen", so die Verbraucherexpertin Daniela Krehl in einer Pressemitteilung der Verbraucherzentrale Bayern.
Für die verdorbene Ware gibt es mehrere Gründe. Oft leiden Pilze schon unter einem langen Transportweg. Dadurch verderben sie leichter und werden giftig. Der vollständige Handelsweg zum Supermarkt ist zudem kaum nachvollziehbar. Unsachgemäße Verpackungen sowie eine falsche Platzierung im Geschäft tun ihr Übriges.
Woran Sie gute und schlechte Pilze erkennen
Wenn Sie kein Risiko eingehen, aber im Supermarkt Pilze einkaufen möchten, sollten Sie die Ware genau prüfen. An verschiedenen Merkmalen lässt sich feststellen, ob eine Gesundheitsgefahr besteht. Kaufen Sie Pilze nur dann, wenn Sie keinen Schimmel ausmachen können, der Stiel am Ende nicht ausgetrocknet ist und sich das Fleisch prall, fest, hell und saftig präsentiert.
Von selbst erklärt sich, die Finger vom Produkt zu lassen, wenn Sie Madenbefall entdecken. Doch auch deutliche Farbveränderungen können ein Hinweis auf verdorbene Ware sein. Kaufen Sie auch keine wässrigen Pilze mit schmieriger Oberfläche. Bildet sich Kondenswasser unter der Folienverpackung, könne dies zudem die Eiweißzersetzung beschleunigen, so der Pilzsachverständige Georg Müller gegenüber der "Berliner Morgenpost". Bei der Eiweißzersetzung entstehe dann das Gift Botulin.
Hohes Risiko bei Pfifferlingen
Merkmale von ungenießbaren Pilzen sollten Sie zwar generell berücksichtigen, doch seien Sie gerade bei Pfifferlingen besser noch vorsichtiger. Diese Pilzsorte ist in Deutschland geschützt. Das Sammeln und Verkaufen ist hierzulande also untersagt. Daher stammen die meisten Pfifferlinge auch aus dem Ausland wie etwa Osteuropa und haben oft lange Transportwege hinter sich. (Pilze suchen: Was erlaubt und was verboten ist)
Vorsicht, wenn Sie Pilze selber sammeln
Die Deutsche Gesellschaft für Mykologie (DGfM) warnt auf ihrer Homepage nachdrücklich: "Sammeln Sie nur Pilze, die Sie sicher kennen. Pilze, die Sie bestimmen, essen Sie bestimmt nicht! Erst wenn Sie sich nach wiederholter Bestimmung der Kenntnis sicher sind, denken Sie an die Bratpfanne." Wer nicht auf frische Pilze aus dem Wald verzichten will, sollte unbedingt folgenden Hinweis der DGfM beachten: "Lassen Sie sich Ihre Pilze nur von geprüften Pilzsachverständigen DGfM auf Essbarkeit hin überprüfen und fragen Sie ihn nach seinem Ausweis der DGfM". Grundsätzlich gilt: Lassen Sie im Zweifelsfall einen Pilz lieber stehen und gehen Sie kein Risiko ein.