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Was sind Mispeln und wie schmecken sie?


Fast vergessene Früchte
Was sind Mispeln und wie schmecken sie?

Mit ihrem ungewöhnlichen Äußeren wecken Mispeln Neugier. Doch nur wenige kennen diese Früchte und wissen, wie sie verwendet werden können.

22.04.2023|Lesedauer: 2 Min.
t-online, Anika Gütt
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Spätestens wenn alle anderen Obstbäume nur noch kahl und grau sind, ziehen Mispeln Ihre Aufmerksamkeit auf sich. Bis in den Winter hinein hängen diese Früchte an den Zweigen und warten geradezu darauf, geerntet zu werden. Lesen Sie hier, anhand welcher Merkmale Sie diese Frucht erkennen und warum die Mispel geschmacklich nicht zu verachten ist.

Die bizarre Früchte haben einen außergewöhnlichem Geschmack.Vergrößern des Bildes
Mispeln: Die bizarren Früchte haben einen außergewöhnlichen Geschmack. (Quelle: Ivan Mutacate/getty-images-bilder)

Wenig bekannte Frucht mit langer Geschichte

Noch bis vor zweihundert Jahren war die Mispel (Mespilus germanica) in Europa weit verbreitet und allgemein bekannt. Sie wurde gerne in Streuobstwiesen und an Straßenrändern gepflanzt und als Nahrungsmittel genutzt. Heute ist die ursprünglich aus Westasien stammende Mispel fast in Vergessenheit geraten und von anderen Obstgehölzen verdrängt worden.

Äußere Merkmale von Mispeln

Die auffälligen Früchte hängen an breitkronigen, aber eher kleinen Bäumen. Das Aussehen der Mispel ist einzigartig. Anhand folgender Merkmale können Sie die Frucht der Mispel erkennen:

  • kugelige und leicht abgeflachte Form
  • Größe: 2 bis 8 cm (Wildformen sind kleiner als Zuchtsorten)
  • erst grün und bei Reife orange bis braun gefärbt
  • besitzen lange, spitze und anhaftende Kelchblätter

Mispeln erinnern geschmacklich an Apfelkuchen

Reife Mispeln schmecken süß bis leicht säuerlich und haben eine sehr weiche Konsistenz. Kenner beschreiben den Geschmack als ähnlich dem vom Apfelkuchen oder Apfelmus vom Boskop-Äpfeln.

Der Winter ist die Erntezeit der Mispeln

Ähnlich wie die Hagebutten werden auch Mispeln erst durch Frosteinwirkung weich und lecker. Der Frost baut einige enthaltene Gerbstoffe ab, die Mispeln zuvor sehr bitter und schwer genießbar machen. Normalerweise können Sie Mispeln zwischen Ende Oktober und November ernten. Die Früchte halten sich jedoch am Baum bis in den Dezember hinein. Nach der Ernte können Sie die Mispeln kühl lagern und roh verzehren oder sie verarbeiten. Sie eignen sich unter anderem für:

  • Mus
  • Gelee
  • Marmelade
  • Saft
  • Obstwein
  • Chutney

Mispeln: Das steckt drin

Mispeln enthalten jede Menge Ballaststoffe und unterstützen daher die Verdauung. Außerdem stecken in diesen kleinen Früchten viel Vitamin C, Kalium, Calcium und Eisen. In der traditionellen (Natur-)Heilkunde werden sie zudem wegen ihrer harntreibenden und entzündungshemmenden Wirkung geschätzt.

Ein großer Unterschied: Germanische Mispel und Japanische Mispel

Mispel ist nicht gleich Mispel. Im Handel ist Ihnen vielleicht schon einmal die Japanische Mispel begegnet. Sie erkennen Sie an ihrer ovalen Form und ihrer leuchtend orangen Farbe. Die Japanische Mispel unterscheidet sich nicht nur äußerlich von der Germanischen Mispel, sondern hat auch einen völlig anderen Geschmack.

Die Germanische Mispel findet man heute allerdings nicht mehr im Handel. Nur wenige Baumschulen führen sie noch im Sortiment.

Verwendete Quellen
  • lfl.bayern.de: "Echte Mispel – Kurzbeschreibung heimischer Gehölze" (Stand: 13.04.2023)
  • berlin.nabu.de: "Die Mispel" (Stand: 13.04.2023)
  • nna.niedersachsen.de: "Die Mispel – erst "verdorben" richtig gut" (Stand: 13.04.2023)
  • Eigene Recherche
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