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Wie gendert man richtig? Eine Anleitung


Sprachliche Vielfalt
Wie gendert man richtig? Eine Anleitung

t-online, Jessica Jantz

21.08.2024Lesedauer: 2 Min.
imago images 116803809Vergrößern des BildesSprache ist im ständigen Wandel. (Quelle: via www.imago-images.de/imago)

Gendersprache soll alle Menschen inkludieren. Vielen fällt die richtige Schreibweise aber schwer. Erfahren Sie, worauf Sie beim Gendern achten müssen.

Sternchen, Doppelpunkt oder doch Schrägstrich? Gendern fällt vielen Menschen schwer. Wer auf der Suche nach Tricks zum richtig Gendern den Duden nutzt, wird nicht fündig. Der Duden empfiehlt lediglich, Adressat und Art des Textes zu berücksichtigen. Das generische Maskulinum scheint bei indirekter Rede auszureichen. Sie möchten auch für die direkte Rede gewappnet sein und wissen, wie Sie einen Brief gendergerecht verfassen? Wir erklären Ihnen die Zeichen und verraten, wie es geht.

Doppelpunkt oder Sternchen? So gendern Sie richtig

Haben Sie dasselbe Wort schon einmal in verschiedenen Schreibweisen gesehen? Am Beispiel des Wortes "Lehrer" könnte das so aussehen: "Lehrer/in", "Lehrer:in", "Lehrer_in", Lehrer*in". Vier Schreibweisen und alle haben eine etwas andere Bedeutung:

  • Gendern mit Schrägstrich: Schreiben Sie "Lehrer/in", repräsentieren Sie damit weibliche und männliche Personen. Die Option "divers" ist bei dieser Schreibweise nicht inkludiert.
  • Gendern mit Unterstrich: Der Unterstrich wird als Gender-Gap bezeichnet und soll die Spektren aller Geschlechter einschließen. Der Teil "Lehrer" steht für männlich, der Part "in" für weiblich und der "_" für alle anderen Geschlechter.
  • Gendern mit Sternchen: Der Stern steht als Platzhalter und soll eine beliebige Anzahl von Geschlechtsidentitäten repräsentieren. Wie auch beim Unterstrich steht der Part vor dem Sternchen für männlich, der Teil danach für weiblich. Diverse, non-binäre, transsexuelle und alle anderen Menschen sind mit dem "*" angesprochen.
  • Gendern mit Doppelpunkt: Der Doppelpunkt ist eine neuere Schriftform des Genderns und gilt als besonders inklusiv. Bei Audioausgaben für Menschen mit Sehbehinderung ist die sprachliche Wiedergabe am besten verständlich. Der ":" inkludiert alle Geschlechter. Dank der Barrierefreiheit ist er die derzeit bevorzugte Gender-Form.

Bei sachlichen Texten ohne direkte Ansprache wird auf das Gendern oft zugunsten des generischen Maskulinums verzichtet.

Wie gendere ich beim Sprechen?

Um gendergerecht zu sprechen, verwenden Sie den sogenannten "Glottisschlag". Das ist eine kleine Pause, die Sie anstelle des Sternchens, Doppelpunkts oder Unterstrichs bei der Aussprache machen. Möchten Sie das Wort "Lehrer*innen" gendergerecht aussprechen, hört es sich so an: "Lehrer(Pause)innen". Würden Sie hingegen nur die weibliche Form des Worts nutzen, wäre die Aussprache in einem Fluss: "Lehrerinnen". Die kurze Atempause ist das Zeichen für gendergerechte Sprache.

Muss ich gendern?

Eine Pflicht zum Gendern gibt es nicht. In einigen Bundesländern, darunter Sachsen und Bayern, ist Gendersprache in Schulen, Universitäten und öffentlichen Behörden sogar verboten. Diese Einschränkung wird stark kritisiert, denn die Entscheidung für eine inkludierende Sprache sollte jeder Mensch selbst treffen. Sie müssen nicht gendern. In den öffentlichen Rechtschreibregeln sind Sternchen und Co. nicht integriert.

Verwendete Quellen
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