Marktforschung zeigt In diesen Bereichen sind die Deutschen besonders sparsam
Die hohe Inflation hat das Einkaufsverhalten vieler Menschen verändert. Es wird mehr auf jeden Cent geachtet. Doch das gilt nicht für alle Bereiche.
Die Deutschen haben ihre Einkaufsgewohnheiten den steigenden Preisen angepasst: Bei Gütern des täglichen Bedarfs wie Lebensmitteln oder Körperpflegeprodukten schnallen die Verbraucher den Gürtel enger, wie das Marktforschungsunternehmen GfK berichtet. Bei Reisen werde in diesem Sommer dagegen noch nicht gespart. Bei Textilien hingegen werde gerne zu günstigeren Produkten gegriffen.
Lebensmittel verzeichnen Rückgänge
"Besonders stark zeigen sich die Auswirkungen der Inflation bei Produkten des täglichen Bedarfs wie Lebensmitteln oder Körperpflegeprodukten“, erklärten die Marktforscher.
Dieser Bereich habe in den Monaten Januar bis Mai insgesamt einen großen Mengenrückgang verzeichnet. So seien 8,2 Prozent weniger Fleisch- und Wurstwaren, 8,5 Prozent weniger frisches Obst oder Gemüse und sieben Prozent weniger Backwaren gekauft worden.
Eigenmarken auf dem Vormarsch
Doch es werde nicht nur weniger gekauft. Es werde auch häufiger zu Sonderangeboten oder Eigenmarken der Hersteller gegriffen.
So sei der Anteil der Eigenmarken am Gesamtumsatz im ersten Quartal um 34,6 Prozent gewachsen. Für 36 Prozent der Menschen sei aktuell der Preis das wichtigste Kriterium bei der Kaufentscheidung.
Trotz Inflation keine Abstriche beim Reisen
Während Alltagsprodukte einen starken Mengenrückgang verzeichneten, entwickelte sich die Reisebranche laut GfK komplett gegensätzlich. Nach mehr als zwei Jahren Corona-Pandemie bestehe hier ein großer Nachholbedarf bei den Konsumenten.
Die Buchungszahlen für private Urlaubsreisen seien in der aktuellen Sommersaison vergleichbar mit dem letzten Vor-Pandemie-Jahr 2019, teils gingen sie sogar darüber hinaus.
Discounterware statt Markenkleidung
Auch beim Thema Kleidung habe sich in der Pandemie ein Nachholbedarf angestaut. Aktuell versuchten die Fashion-Käufer hier offenbar, der Teuerung gezielt auszuweichen. So lag der bezahlte Durchschnittspreis leicht unter dem von Mai 2019.
Dahinter stecken nach Angaben der Marktforscher zwei Strategien: Die Konsumenten kaufen im Fachhandel günstigere Produkte oder weichen auf andere Vertriebslinien mit niedrigeren Preisen aus. So konnten sich die Textildiscounter über eine zweistellige Umsatzsteigerung freuen.
- Nachrichtenagentur dpa