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Was wird aus dem Hund?


Reisesaison beginnt
Urlaub geplant: Was wird aus dem Hund?

dpa, Katja Sponholz

10.06.2022Lesedauer: 3 Min.
Urlaubsplanung: Ein gemeinsamer Urlaub mit dem Vierbeiner ist für Hundehalter nicht mehr selbstverständlich.Vergrößern des Bildes
Urlaubsplanung: Ein gemeinsamer Urlaub mit dem Vierbeiner ist für Hundehalter nicht mehr selbstverständlich. (Quelle: Robert Günther)
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Nicht jeder Urlaubsort ist für Hunde ein Traumziel. Das sehen auch Hundehalter ein. Doch statt umzuplanen, bevorzugen viele Ersatz-Unterkünfte für ihre Vierbeiner. So sind Pensionsplätze rar.

Das Fernweh nach zwei Pandemie-Jahren geht auch an Hundehaltern nicht spurlos vorüber. Doch statt Urlaub mit dem Vierbeiner, scheint plötzlich die Sehnsucht nach tierfreier Erholung hoch im Kurs zu stehen. Das bekommen Tierpensionen deutlich zu spüren und können sich vor Anfragen kaum retten.

"Bis auf ein paar Restplätze sind wir bis Oktober ausgebucht", meldet Jennifer Sonnendecker vom Hundehotel "Mosel Dogs" in Schweich (Rheinland-Pfalz) für ihre 20 bis 25 Plätze. Auch Tierpensionsbetreiber Michael Wahl in Kleinbittersdorf (Saarland) berichtet von Hunderten von Anrufen. Die 22 Zwinger-Plätze seien in den nächsten Wochen und für den kompletten August vergeben.

"Wir haben so viele Neukunden, dass wir schon unsere Stammkunden informieren mussten, lieber schnell zu buchen, weil sonst die Plätze weg sind", berichtet Schwiegertochter Lisa Wahl.

Barbara Krauß hatte Glück. Sie ist erleichtert, dass ihre beiden französischen Bulldoggen bei den Wahls unterkommen. "Ich bin froh, dass ich für unseren Urlaub eine Unterkunft für sie gefunden habe", sagt sie. Bislang seien die beiden acht Jahre alten Hündinnen immer mitgekommen, aber eine Woche Südfrankreich sei nun zu heiß für sie.

Einfach mehr Hunde seit Corona

Jennifer Sonnendecker erklärt sich den Ansturm vor allem damit, dass sich viele Menschen während der Pandemie einen Hund angeschafft haben, viele auch einen zweiten. "Es gibt einfach dieses Mehr an Hunden", sagt sie. Denkbar sei zudem, dass die Besitzer heute öfter als früher Urlaubsziele ohne ihren Vierbeiner bevorzugen.

Andreas Lindig vom Deutschen Tierschutzbund Rheinland-Pfalz wundert sich: "Der normale Weg ist eigentlich, dass man den Hund in den Urlaub mitnimmt. Er ist schließlich ein Rudeltier, und das Rudel ist die Familie."

Den Hund mit auf eine Flugreise zu nehmen und ihn im Frachtraum unterzubringen, lehnt Lindig allerdings ab. "Das ist für die Tiere mit extremem Stress verbunden", sagt er. Seiner Ansicht nach sollte man sich als Hundehalter grundsätzlich überlegen, "ob mir mein Hund nicht so viel wert ist, dass ich auch die Urlaubsplanung so einrichte, dass das Ziel gut mit dem Pkw zu erreichen ist".

Wer den Hund jedoch nicht mitnehmen kann oder möchte, dem rät Frederick Guldner vom Tierschutzverein 1924 Saarbrücken, die Hunde bei Freunden oder Verwandten unterzubringen. Oder eben in einer Pension. Die Einrichtungen sollte man sich vorher jedoch auf jeden Fall anschauen und die Tiere auch einmal zur Probe dalassen, um zu schauen, wie sie sich verhalten und ob sie sich wohlfühlen.

Klären: Wo gilt Durchreiseverbot für Listenhunde?

Wer sich entscheidet, seinen Hund mit in den Urlaub zu nehmen, sollte für die Fahrt auf jeden Fall genügend Pausen einplanen und sich je nach Reiseziel im Vorfeld um entsprechende Impfungen und den Europäischen Heimtierausweis kümmern. Wer einen sogenannten Listenhund hat, sollte sich zuvor auch über rechtliche Vorschriften informieren. "Es gibt Länder, da ist für sie auch die Durchreise verboten", sagt Guldner.

Natürlich sei für manche Hunde ein Urlaub am Strand in Holland perfekt, doch auch südliche Länder seien nicht grundsätzlich ungeeignet für sie. Letztendlich komme es immer auf den einzelnen Hund an, wie hitzeempfindlich er sei.

Nach Ansicht von Andreas Lindig solle die Urlaubsplanung jedoch immer so laufen, "dass auch der Hund etwas davon hat". Bei solchen Vierbeinern, die schon zu Hause immer die kalten Fliesen aufsuchen, sollte man überlegen, ob man mit ihnen in noch heißere Gebiete fährt.

Er habe durchaus Verständnis für diejenigen, die so oft wie möglich Urlaub auf den Malediven bevorzugen. "Dann sollte ich aber die Anschaffung eines Hundes verschieben auf die Zeit, bis es besser in meine Lebensphilosophie passt", sagt der Tierschützer. Auf den Kontakt zu Hunden müsse man ja dennoch nicht verzichten: So könne man den derzeit überlasteten Tierheimen helfen und zwischendurch immer mal wieder mit den Hunden spazieren gehen.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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