Preisstreit um Traditionsmarke Supermärkte nehmen "Berliner Luft" aus dem Sortiment
Wieder sorgt ein Preisstreit dafür, dass Kunden wohl bald in vielen Märkten auf ein Kultprodukt verzichten müssen: "Berliner Luft" wird an viele Supermärkte und Discounter nicht mehr geliefert.
Bereits seit 2020 streitet der Konzern "Schilkin" mit verschiedenen Supermärkten und Discountern über den Preis seines Pfefferminzlikörs "Berliner Luft". Jetzt hat das Unternehmen einem Bericht des "Handelsblatt" zufolge die Lieferungen an Aldi, Lidl, Rewe und Edeka eingestellt.
Corona-Pandemie ließ Umsatz einbrechen
"Berliner Luft" ist mittlerweile als Pfefferminzlikör in ganz Deutschland verbreitet und beliebt. Doch: Infolge der Corona-Pandemie waren Bars und Clubs zwei Jahre lang immer wieder geschlossen, 2019 kam fast ein Drittel des Umsatzes aus dem Gastro-Geschäft. Und jetzt gibt es das Kultgetränk auch nur noch in wenigen Supermärkten und Discountern.
"Bis auf Markant, Metro und Netto-Stavenhagen sind wir aktuell im gesamten Lebensmitteleinzelhandel draußen“, erklärt Firmenchef Erlfried Baatz gegenüber dem "Handelsblatt". 2020 habe das Unternehmen die Preise im einstelligen Bereich erhöhen wollen, viele Händler wie Edeka, Rewe, Lidl, Aldi und Kaufland lehnten ab. Als dann die Verträge ausliefen, stellte Schilkin die Belieferung ein.
Einige Edeka-Händler lenkten bereits ein
Auf Druck der Kunden, die regelmäßig nach "Berliner Luft" fragten, hätten sich Baatz zufolge mittlerweile mehr als 400 selbstständige Edeka-Händler umentschieden, die den Likör nun direkt vom Hersteller beziehen.
Für Schilkin ist zudem der wieder auflebende Bar- und Diskothekenbetrieb, aber auch der Verkauf im Ausland ein wichtiges Standbein.
- handelsblatt.com: "Dieser Likörhersteller legt sich mit dem Handel an - weil er höhere Preise durchsetzen will"