Nach Kauf in der Show "Bares für Rares"-Händler beklagt "wirtschaftlichen Totalschaden"
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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Nicht immer machen die Händler bei "Bares für Rares" ein Schnäppchen. Die neue Folge "Händlerstücke" zeigt, was passiert, wenn sich ein vermeintlich wertvolles Objekt als "Totalschaden" entpuppt.
In der Show "Händlerstücke" geben die Händler von "Bares für Rares" Einblicke hinter die Kulissen. In der neuen Folge verrät Kunst- und Antiquitätenhändler David Suppes, dass er in einer Sendung der Trödelshow ein Objekt vorschnell gekauft hat.
Händlern fehlte wichtige Information
"Wenn etwas aus Gold hereinkommt oder ein schönes Schmuckstück, bin ich erst mal grundsätzlich interessiert – ist dann natürlich immer eine Frage des Preises am Ende", erklärt er sein Interesse an einem Scharnierarmband aus den 50/60er-Jahren mit Fischgrätenmuster rückblickend. "Das wird heute eigentlich nicht mehr so hergestellt als Muster. Das ist auf jeden Fall etwas, das bei uns nicht mehr jeden Tag so hereinkommt."
Allerdings stellte Schmuckexpertin Heide Rezepa-Zabel in ihrer damaligen Expertise fest, dass das Armband oft getragen wurde und entsprechend abgenutzt war. "Ich denke, dass dieses Armband nur noch den Goldwert und keinen Schmuckwert hat, also circa 1.000 Euro", sagte sie. Den Händlern im Händlerraum war diese Information nicht bekannt und so bezahlte Suppes schließlich 1.200 Euro für das Armband.
"Als ich den Zuschlag bekommen habe, habe ich mich natürlich erst mal gefreut, denn ich freue mich immer, wenn ich schöne Schätze aus Gold kaufen darf", sagt er zurückschauend und ergänzt, dass er dachte, er könne mit dem Armband etwa 100 oder 200 Euro Profit machen.
Händler beklagt "wirtschaftlichen Totalschaden"
"Dann ist mir aufgefallen, dass die Glieder von dem Armband etwas zu locker waren und ich hatte einen 'Oh'-Effekt, weil ich mir dachte, das kriegst du so in diesem Zustand nicht mehr weiterverkauft", gesteht er. "Für den Preis war das Armband eine Art 'wirtschaftlicher Totalschaden'", ärgert er sich und möchte den entstandenen Schaden möglichst minimal halten.
"Was ich dann gerne mache mit Schmuck: Ich schmelze ihn ein und lasse mir daraus einen Barren herstellen", verrät er. Zusammen mit anderem gesammelten Altgold schickt er das Armband also nach Wimshein in Baden-Württemberg zu einer Gold- und Silberscheideanstalt. Dort wird das Gold der Schmuckstücke von anderen Edelmetallen wie Silber, Kupfer, Platin, Palladium oder Messing getrennt. Denn Schmuck aus purem Gold wird nicht hergestellt, da er zu zerbrechlich wäre.
Schließlich erhält Suppes einen kleinen Goldbarren nach Hause geliefert, von dem das Armband etwa ein Drittel ausmacht. "Der Barren hat 50 Gramm Feingold. Das sind mit dem heutigen Tagespreis etwa 2.250 Euro", sagt er. "Man bekommt auf Barren einen kleinen Aufschlag. Ich werde ihn wahrscheinlich zwischen 2.600 und 2.650 Euro weiterverkaufen."
- "Bares für Rares – Händlerstücke" vom 4. April 2022