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Zum journalistischen Leitbild von t-online."Sieht bombastisch aus" "Bares für Rares"-Objekt löst wahres Bietergefecht aus
Ein Mutter-Tochter-Gespann aus Düsseldorf bringt ein Unikat zu "Bares für Rares" mit. Der Blutdruck im Händlerraum schießt sofort nach oben. Als schließlich der Zuschlag fällt, sind die beiden ganz aus dem Häuschen.
"Du heiliges Kanonenrohr!", ruft "Bares für Rares"-Moderator Horst Lichter beim Anblick des Schmuckstücks aus, das Berit Zalbertus und ihre Tochter Hannah in der Trödelshow verkaufen wollen. "Was ich da sehe, sieht sehr bombastisch aus. Das ist eine ganze Ecke weg von bescheiden und unauffällig. Wie ist das zu euch gekommen?", möchte er von den Frauen wissen.
"Das Collier hat mir mein Mann vor 13 oder 14 Jahren geschenkt. Und ja, es ist von bescheiden wirklich weit entfernt", sagt Zalbertus und erklärt weiter: "Ich mag Bling-Bling und es gab Zeiten, wo ich das auch wirklich schön und oft ausgetragen habe auf vielen Veranstaltungen und Bällen. Das ist aber in den letzten Jahren deutlich weniger geworden. Und Hannah ist es zu opulent."
"Madre Madonna": Collier mit 25 Karat
"Ok, das sähe auch komisch aus, wenn sie damit in die Schule käme", scherzt Lichter und wendet sich dann an Goldschmiedin Wendela Horz für die Expertise. "Ein sehr opulentes, prachtvolles Collier in 750er Weißgold. Über und über ausgefasst mit Diamanten in drei verschiedenen Schliffen: Es gibt Diamanten im Brillantschliff, dann sehr viele im Marquiseschliff und dann gibt es viele im Pear-Cut, bei uns gerne als Tropfen bezeichnet", stellt sie fest und kommt insgesamt auf etwa 25 Karat für die Edelsteine.
"Madre Madonna", entfährt es Lichter. Horz vermutet, dass das Collier um 1980 entstanden ist. "So etwas wird bis heute hergestellt – viel für den Orient. Sehr gerne wird so etwas verschenkt als Hochzeitsschmuck im arabischen Raum und Indien", weiß sie und schwärmt: "Zu einem schönen Abendkleid ist es ein Traumstück. Mit einem Collier dieser Art fühlt sich jede Frau wie eine Prinzessin."
Der Wunschpreis des Mutter-Tochter-Gespanns liegt bei 20.000 Euro. Diese Summe kann Horz allerdings nicht bestätigen. "Mein Schätzpreis liegt bei etwa 15.000 Euro", sagt sie. Doch weil die Frauen das Collier auch für diesen Betrag verkaufen würden, bekommen sie von Lichter die Händlerkarte.
"Es ist wirklich ein Prachtstück"
"Oje, das wird teuer", stellt Antiquitätenhändler Fabian Kahl im Händlerraum mit Blick auf das Schmuckstück fest. "Wir sind ganz geblendet von diesem Schatz, den Sie uns hier mitgebracht haben. Donnerlittchen!", ruft auch Schmuckhändlerin Elisabeth "Lisa" Nüdling zur Begrüßung der Verkäuferinnen aus. "Ein wahrhaft glamouröser Auftritt. Sind Sie bereit für ein Gebotsgefecht?", fragt Kunsthändler Daniel Meyer, der ebenfalls sehr an dem Objekt interessiert ist und direkt mit einem Gebot von 6.000 Euro anfängt.
Doch auch seine Kollegen sind begeistert. Kahl macht die Summe als erster fünfstellig und bietet 10.000 Euro für das Collier. Nüdling möchte das Schmuckstück ebenfalls haben und erhöht auf 12.500 Euro. "Es ist wirklich ein Prachtstück und der Erlös dieses Colliers geht in die Ausbildung von der Hannah", sagt Zalbertus und versucht den Preis damit noch etwas in die Höhe zu treiben.
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Nüdling macht den Damen schließlich ein Angebot. "Kommen wir mit 15.000 Euro ins Geschäft?", fragt sie und freut sich riesig, als sie den Zuschlag bekommt. "Sie machen mich gerade sehr, sehr glücklich", jubelt sie. "Ich freue mich sehr, dass das Schmuckstück jemanden gefunden hat, der es offenbar genauso mögen wird, wie ich es gemocht habe", freut sich Zalbertus.
"Wir sind alle noch ganz platt"
"Das kann ich Ihnen versprechen, auch wenn ich es nicht selber tragen werde – voraussichtlich. Vielleicht ein Mal zu einem besonderen Anlass, aber ansonsten werde ich dafür sorgen, dass es in gute Hände kommt", versichert Nüdling und bedankt sich herzlich beim Mutter-Tochter-Gespann.
"Danke, dass Sie uns so ein tolles Stück hier präsentiert haben. Wir sind alle noch ganz platt", gibt Meyer zu und möchte von seiner Kollegin wissen, wie sie sich nach dem Kauf fühlt. "Das Herzchen schlägt schon hoch. Der Blutdruck ist jetzt schon ganz schön nach oben geschossen", verrät Nüdling. "Es ist ein Unikat, es ist etwas ganz Besonderes", betont Meyer noch einmal und scherzt: "So etwas kauft man vielleicht nur ein oder zwei Mal im Jahr."
Die Stimmung ist auch bei Mutter und Tochter gut. "Wir sind happy, wir haben das Geld bekommen, was die Expertin gesagt hat. Wir freuen uns riesig darüber und gehen mit einem richtig guten Gefühl nach Hause", sagt Zalbertus und fügt hinzu: "Ich denke, die Hannah hat einen guten Grundstock für ihr Studium im Ausland – und ich glaube, man kann schlechter starten."
- "Bares für Rares" vom 12. Oktober 2021