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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Steiff-Rarität bei "Bares für Rares" "Völlig krank": Karl-Lagerfeld-Teddy erstaunt Experten
Ein Ehepaar aus Weyhausen bringt ein echtes Sammlerstück zu "Bares für Rares". Experte Sven Deutschmanek erkennt direkt den Wert des limitierten Karl-Lagerfeld-Teddybären – doch die Verhandlung im Händlerraum gestaltet sich unerwartet schwierig.
"Ach, guck mal da, der Karl Lagerfeld – ein Kollege von mir", ruft "Bares für Rares"-Moderator Horst Lichter aus, als er die Rarität von Sonja und Thomas Brand erblickt. Das Ehepaar, das sich selbst als sehr kunstaffin bezeichnet, hat einen Teddybären dabei, der Karl Lagerfeld nachempfunden wurde. "Wir haben uns immer mal wieder was gekauft, wenn wir es uns leisten konnten – und dazu gehört auch der Karl-Bär", erklärt Sonja Brand mit Blick auf den Steiff-Bären. "War der so teuer?", möchte Lichter daraufhin wissen.
Weltweit gibt es nur 2.500 Stück
"Das ist eine limitierte Auflage gewesen, weltweit nur 2.500 Stück und es war in der Tat sehr schwierig, ein Exemplar zu bekommen. Im KaDeWe in Berlin sind wir 2008 fündig geworden und nach langen drei Monaten haben wir den Zuschlag bekommen", erzählt Brand weiter. "Der hat 1.000 Euro gekostet", verrät sie. "Und warum wollt ihr ihn jetzt verkaufen", wundert Lichter sich. Mit dem Geld möchte das Ehepaar eine große Familienfeier finanzieren. "Wie sagt man so schön in Köln: 'Die Kuh fliegen lassen'", scherzt Lichter.
Das Paar hat allerdings auch einiges in den Bären investiert. Er steht auf einer Säule und unter einem eigens angefertigten Glaskasten. Das gefällt auch Spielzeugexperte Sven Deutschmanek. "Karl Lagerfeld – der Modeschöpfer schlechthin, 2019 verstorben und er hat sich bei Steiff noch einmal verewigen lassen", weiß er. Der Teddybär sei eine Auftragsarbeit gewesen – mit dem Ziel, damit Geld zu verdienen.
Preise bis 20.000 Euro
"Ich habe einen guten Freund – von dem gibt's auch einen Bären", fügt er schmunzelt hinzu. "Es gibt auch einen Horst-Lichter-Bären von Steiff. Da ist die Stückzahl sogar ein bisschen geringer und da war ein ganz anderer Hintergedanke mit dabei", verrät Deutschmanek und Lichter kann dem nur zustimmen. Dann fährt er aber mit der Expertise fort. "Karl Lagerfeld hat natürlich den Anspruch gehabt, dass das alles ganz edel gemacht worden ist: Die Jacke ist aus italienischer Wolle, der Seidenschlips ist mit einem Swarovski-Stein besetzt, ein echter Ledergürtel mit seinen Initialen, eine Sonnenbrille aus seiner eigenen Brillenserie", beschreibt Deutschmanek den Bären.
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"Als er 2019 verstarb, gingen die Preise für die Bären durch die Decke. Das war völlig krank, muss ich dazu sagen", erinnert sich der 44-Jährige. Lagerfeld hatte ein sehr bewegtes Leben, stammte aus einer Industriellenfamilie, denn sein Vater hat Glücksklee-Dosenmilch produziert, er war sehr extravagant und hat schließlich für Chanel, Chloé oder Fendi gearbeitet, weiß der Experte. Er gibt zu bedenken, dass die Preise für die Bären sehr stark variieren. "Ich habe schon welche für 20.000 Euro gesehen, denn nach seinem Tod sind die Preise hochgegangen. Jetzt liegen wir aber bei 2.000 bis 2.500 Euro", sagt Deutschmanek. Damit ist das Ehepaar zufrieden, denn sie möchten mindestens 2.500 Euro für die Feier erzielen.
"Wer weiß, was deiner irgendwann wert ist", meint der Experte zu Lichter. "Oder wir tauschen den Bären gegen einen Lichter-Bären", schlägt Thomas Brand vor. "Die waren seltener", entgegnet der Moderator und übergibt dem Paar die Händlerkarte. Im Händlerraum startet Fabian Kahl direkt mit einem Gebot von 1.000 Euro und ist nach eher schleppenden Geboten der anderen Händler schließlich mit 1.500 Euro Höchstbietender. Das ist den Brands allerdings zu wenig.
Harte Verhandlung im Händlerraum
"Ich habe so etwas zwar noch nie gehandelt, aber ich gebe Ihnen 1.800 Euro", bietet Schmuckexpertin Elke Velten noch an. "Nein, dann würden wir ihn definitiv lieber wieder mitnehmen", erklärt Sonja Brand, die den Bären nicht unter 2.000 abgeben möchte. "Wegen 200 Euro – echt?", fragt Velten nach. Doch das Ehepaar bleibt bei seiner Ansage. "Ach, wissen Sie was? Ich gebe Ihnen die 2.000 Euro. Ich find's wunderschön", erklärt Velten und erhält damit den Zuschlag.
"Der Verkauf des Karl-Bären steht für eine fantastische Familienfeier in der Zukunft und von daher gehe ich doch sehr zufrieden mit diesem Verkauf nach Hause", sagt Sonja Brand nach der Show.
- "Bares für Rares" vom 16. März 2021