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Problem bei "Bares für Rares": Händler kritisieren Experten Albert Maier


Problem in der Sendung
"Bares für Rares": Händler kritisieren Experten Albert Maier

Von t-online, sah

Aktualisiert am 05.01.2021Lesedauer: 3 Min.
"Bares für Rares": Nicht immer sind die Händler mit den Expertisen der Experten zufrieden.Vergrößern des Bildes
"Bares für Rares": Nicht immer sind die Händler mit den Expertisen der Experten zufrieden. (Quelle: ZDF/Frank Dicks)
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Ein Gemälde, das ein Flugbegleiter aus Offenbach bei "Bares für Rares" anbietet, begeistert nicht nur den Experten Albert Maier. Auch die Händler sind interessiert – allerdings stört sie etwas an der Expertise.

"Oh mon dieu, Albert, ein Gemälde", ruft Moderator Horst Lichter aus, als er das Bild erblickt, das Fabian Grüttner bei "Bares für Rares" verkaufen möchte. "La voilà, Monsieur Horst", entgegnet der Experte Albert Maier daraufhin scherzhaft auf Französisch.

Dann wendet sich Lichter aber auch schon dem Flugbegleiter aus Offenbach zu. "Momentan habt ihr etwas mehr frei – leider Gottes. Gibt es denn Freizeitbeschäftigungen, in denen du dich entfalten kannst?", fragt er den 34-Jährigen. "Ja, ich gehe ab und zu mit meiner Mutter wandern und baue mit kleinen bunten Steinchen die Skylines der Welt nach, wo ich schon gewesen bin – in relativ kleinem Maßstab", antwortet Grüttner. Das Geld aus dem Verkauf des Gemäldes möchte er jedoch für einen Urlaub mit seinem Vater und seinem Bruder verwenden.

Experte erkennt Bedeutung des Gemäldes

Lichter möchte nun wissen, woher das Gemälde stammt. "Das Bild hat mein Vater Ende der 1980er-Jahre von einer älteren Dame geschenkt bekommen. Die hat unter meinen Eltern im Haus gewohnt und mein Vater hat viele Gänge für diese Dame erledigt. Als Dankeschön hat sie meinem Vater dann ein paar Sachen hinterlassen, darunter auch das Bild", erklärt der Flugbegleiter. Es hänge nun jedoch schon seit 40 Jahren im Keller und dafür sei es zu schade.

Das findet auch Experte Maier und beginnt mit seiner Expertise. "Das Gemälde ist signiert mit H. Oehmichen – das steht für Hugo Oehmichen", weiß er. Er sei 1843 in der Nähe von Leipzig geboren und habe sich um 1860 in Düsseldorf als Maler etabliert. "Aus seiner Hauptschaffenszeit – 1870 bis 1890 – stammt dieses Gemälde. Dieser Junge mit dem Seppelhut, seiner Tonpfeife und seinem Seifenbehälter ist ganz typisch für das 19. Jahrhundert", erklärt der 71-Jährige.

Hinter der Seifenblase, die auf dem Bild zu sehen ist, steckt laut Maier aber noch mehr: "Das kann man auf den ersten Blick nicht sehen: Die Seifenblase wird gemacht, dann spiegelt sich die Schönheit, der Glanz, das Licht darin wider und innerhalb von kurzer Zeit zerplatzt die ganze Pracht. Das sehe ich in diesem 'Memento mori' – der Moment des Todes. Dazu sagt man 'Vanitas-Motiv' – das Eitelkeitsmotiv." Das Gemälde sei in einem recht ordentlichen Zustand, es gehöre allerdings gereinigt.

Maier erinnert sich an weiteres Werk bei "Bares für Rares"

Grüttner würde sich über 500 Euro für das Werk des Malers freuen. "Hugo Oehmichen ist bekannt. Wir hatten in unserer Sendung 'Bares für Rares' auch schon mal ein Gemälde von ihm, ich kann mich da ganz gut daran erinnern", sagt Maier. "Ich habe es auf 800 bis 1.200 Euro geschätzt – und Ihres schätze ich auch auf 800 bis 1.000 Euro."

Im Händlerraum schaut sich Antiquitätenhändler Fabian Kahl das Gemälde dann genau an. "Das ist ein seifenblasender Junge, der schon einen Teil kaputt gemacht hat", stellt er fest. "Das könntest du sein, Fabian", scherzt seine Kollegin, Schmuckexpertin Susanne Steiger. Das erste Gebot gibt aber Auktionator Wolfgang Pauritsch mit 200 Euro ab. Kahl erhöht schließlich auf 400 Euro. "Dann muss ich meine Restauratorin aber noch runterhandeln", sagt er.

Händler kritisieren Albert Maier

Verkäufer Grüttner ist mit diesen Geboten allerdings noch nicht zufrieden und nennt den Händlern die Preisspanne, die die Expertise von Maier ergeben hat. "Unser Albert, der hat richtig Ahnung, aber der verliebt sich während der Expertise immer in diese Stücke, das müssen wir mit einrechnen", kritisiert Pauritsch seinen Kollegen. "Den Verliebtheitsbonus müssen wir wieder abziehen", pflichtet ihm auch Antiquitätenhändler Walter Lehnertz bei.

Schließlich bekommt Kahl bei 500 Euro den Zuschlag. "Und was ist mit deiner Restauratorin?", scherzt Steiger. Der Verkäufer freut sich hingegen, dass gerade Kahl das Gemälde erworben hat. "Von Fabian, für Fabian – das passt doch!" Das findet auch Pauritsch: "Ein fröhliches Bild – und der kleine Junge erinnert mich ein bisschen an den kleinen Fabian." Das sieht dieser etwas anders. "Ich war ein ruhiges Kind. Ich hab in aller Ruhe immer alles kaputt gemacht", scherzt der 29-Jährige.

Verwendete Quellen
  • "Bares für Rares" vom 04. Januar 2021
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