t-online - Nachrichten für Deutschland
t-online - Nachrichten für Deutschland
Such IconE-Mail IconMenü Icon



HomeLebenAktuelles

Onsen: Thermalbäder in Japan leiden unter Touristenansturm


Onsen
Tourismus-Boom bedroht Japans beliebte Thermalbäder

Von t-online, lhe

31.03.2025Lesedauer: 2 Min.
Tranquil Japanese Onsen Bath Surrounded by Nature Spa water steam warm relaxingVergrößern des Bildes
Onsen in einem Hotel: Die Thermalbäder sind in Japan berühmt. (Quelle: via imago-images.de/imago)
News folgen

Der Touristenandrang stellt viele japanische Onsen-Städte vor große Herausforderungen. Nun sollen restriktive Maßnahmen ergriffen werden.

In den vergangenen Jahren ist Japan als Reiseziel immer beliebter geworden. Viele Touristen kommen in das Land, um sich die einzigartige Mischung aus Tradition und Moderne anzusehen.

Für viele Reisende gehört auch ein Besuch in einem Onsen, den berühmten heißen Quellen, zu einem gelungenen Urlaub dazu. Doch genau das wird einem CNN-Bericht zufolge in Japan jetzt zum Problem. Denn den Onsen geht das Wasser aus.

In Japan gibt es insgesamt mehr als 27.000 heiße Quellen. Um die Onsen hat sich im Laufe der Jahre eine richtige Reisekultur entwickelt. Meistens geht es um einzelne Städte oder Dörfer, die zu regelrechten Thermalbad-Zentren geworden sind. So wie das kleine Städtchen Ureshino auf der westlichen Insel Kyushu.

Tourismus-Boom bedroht Wasserversorgung

Die 25.000-Einwohner-Stadt war früher vor allem unter Japanern bekannt, doch nach der Corona-Pandemie kamen auch immer mehr ausländische Gäste, wie der lokale Politiker Hironori Hayase laut CNN kürzlich erklärte. Das führt auch dazu, dass die Onsen und die Ryokan – die traditionellen Gasthäuser – viel mehr als zuvor genutzt werden.

Wie der japanische öffentlich-rechtliche Sender NHK berichtete, fiel der durchschnittliche Wasserstand im vergangenen Jahr auf einen Rekordtiefstand von 39,6 Metern. Das ist ein Verlust von 20 Prozent im Vergleich zum Jahr 2020.

Deswegen fordern nun einige Politiker und Regierungsbeamte, dass die Hotels und Ryokans die Nutzung der privaten Bäder in den Zimmern während der späten Nachtstunden einzuschränken sollen.

Besonders unter den internationalen Touristen sind diese privaten Bäder sehr beliebt. Viele sind bereit, einen hohen Aufpreis dafür zu zahlen – statt in die wesentlich günstigeren öffentlichen Bäder zu gehen. Das liegt zum einen daran, dass sich viele nicht gerne nackt in der Öffentlichkeit zeigen, wie es in den Onsen üblich ist.

Auch andere Onsen-Städte betroffen

Zudem sind Tattoos in den Thermalbädern nicht gerne gesehen und teils sogar verboten. Der Grund dafür ist, dass Tattoos in Japan vor allem mit der Yakuza, der japanischen Mafia, in Verbindung gebracht werden.

Die steigende Nachfrage nach Zimmern mit Privatbädern bedeutet, dass mehr Wasser in die Privatzimmer gepumpt werden muss, wodurch sich die Versorgung verschlechtert. Ureshino ist nicht die einzige Onsen-Stadt in Japan, die durch den Massentourismus zunehmend unter Druck gerät.

So hat der ebenfalls überlaufene Kurort Ginzan Onsen Anfang des Jahres strenge Zugangskontrollen für Tagesbesucher eingeführt. Und auch anderenorts ächzt Japan – wie so viele andere beliebte Reiseziele – unter den Besuchermassen.

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...

ShoppingAnzeigen

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...



Telekom