Studie zeigt Ausmaß In diesen Bundesländern fehlen die meisten Kita-Plätze
Trotz Milliardeninvestitionen in den Kita-Ausbau steigt in Deutschland einer Studie zufolge die Zahl fehlender Plätze für Kleinkinder. Drei Bundesländer sind dabei negative Spitzenreiter.
In Deutschland fehlen laut einer neuen Studie rund 342.000 Kita-Plätze für Kinder unter drei Jahren. Die Lücke sei damit im Vergleich zum Jahr 2015 noch größer geworden, berichtete die "Welt am Sonntag" unter Berufung auf Berechnungen des Instituts der Deutschen Wirtschaft (IW).
Unterschiedliche Entwicklung in den Bundesländern
Demnach gab es zum Stichtag 1. März 2020 für jedes siebte Kind unter drei Jahren (14,4 Prozent) keinen Platz. Im Jahr 2015 habe dieser Anteil noch 10,2 Prozent betragen. Insgesamt sei das ein Anstieg von mehr als 127.000 fehlenden Plätzen. In den Bundesländern ist die Entwicklung der IW-Berechnung zufolge zum Teil sehr unterschiedlich: Das Saarland sei negativer Spitzenreiter, dort fehle für 19,8 Prozent der Kinder unter drei Jahren ein öffentlich geförderter Betreuungsplatz. Es folgten Bremen mit 19,1 Prozent und Nordrhein-Westfalen mit 18,9 Prozent.
Eine Sprecherin von Bundesfamilienministerin Franziska Giffey (SPD) sagte der Zeitung, es stimme, dass weiterhin Plätze fehlten und dass die Differenz zwischen dem Betreuungsbedarf und der Betreuungsquote zwischen 2015 und 2020 gestiegen sei.
Grund für die fehlenden Kita-Plätze
Der Grund liege darin, dass der von den Eltern geäußerte Bedarf über die Jahre hinweg ebenfalls zugenommen habe. "Immer mehr Eltern wünschen sich immer früher einen Betreuungsplatz für ihr Kind", zitiert die Zeitung das Ministerium. Zudem seien auch die Kinderzahlen in der Bevölkerung angestiegen.
Seit dem 1. August 2013 gilt in Deutschland für alle Kinder von ein bis drei Jahren ein Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz. Bei der Erfüllung dieses Anspruchs gibt es aber laut Zeitung große Unterschiede: Während die "Betreuungslücke" im Saarland am größten sei, sei sie in Mecklenburg-Vorpommern am kleinsten.
- Nachrichtenagenturen dpa, AFP