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Supermarkt-Check 2020: Edeka, Lidl oder Rewe – ein internationaler Vergleich


Preise und Löhne
Supermarkt-Check 2020: Edeka landet auf dem letzten Platz

Von t-online, sah

Aktualisiert am 01.07.2020Lesedauer: 2 Min.
Ein Edeka-Markt in Salzgitter (Symbolbild): Die Handelskette schneidet in einem Ranking in Bezug auf Menschenrechte schlecht ab.Vergrößern des Bildes
Ein Edeka-Markt in Salzgitter (Symbolbild): Die Handelskette schneidet in einem Ranking in Bezug auf Menschenrechte schlecht ab. (Quelle: M. Dziadek/Die Videomanufaktur)

Billigpreise und Hungerlöhne – welche Rolle spielen Menschenrechte für Supermärkte? Eine Untersuchung von Oxfam zeigt, wie Lidl, Aldi, Rewe und Edeka im internationalen Vergleich abschneiden.

Die Entwicklungsorganisation Oxfam hat die Geschäftspolitik von 16 Supermärkten aus verschiedenen Ländern in Bezug auf ihren Umgang mit Menschenrechten bewertet. Das Ergebnis fällt für die vier größten deutschen Supermarktketten verhalten aus: Keine erreicht mehr als ein Drittel der möglichen Punkte.

Zwar hätten Lidl, Rewe und Aldi sich im Vergleich zu den Vorjahren verbessert. Edeka bleibt aber das Schlusslicht unter den deutschen Märkten – und auch international.

"Menschenunwürdige Realität mit bitteren Folgen"

Analysiert wurden Supermärkte in Deutschland, Großbritannien, den USA und den Niederlanden in Bezug auf die Themen Transparenz, Arbeitnehmerrechte, Umgang mit Kleinbauern und Frauenrechte. Laut dem Report sorgt die Preispolitik in den Märkten dafür, dass beispielsweise Erntehelfer immer noch Hungerlöhne erhalten.

"Was uns Corona-Ausbrüche in deutschen Schlachtbetrieben vor Augen führen, ist auch in den internationalen Lieferketten menschenunwürdige Realität mit bitteren Folgen: Konzerne tun zu wenig dagegen, dass die Menschen, die das Essen in den Supermarktregalen herstellen, ausgebeutet werden", sagt Franziska Humbert, Oxfam-Expertin für Wirtschaft und Menschenrechte. Die Entwicklungsorganisation fordert deswegen ein Lieferkettengesetz, um Supermärkte zum Umdenken zu bewegen.

Die Platzierungen im Supermarkt-Check

Am besten schneiden die britischen Supermarktketten Tesco und Sainsbury's im Check ab – mit 46 beziehungsweise 44 Prozent der möglichen Punkte. Grund: In Großbritannien verpflichtet ein Gesetz Supermärkte zur Transparenz, das heißt, sie müssen über ihre Menschenrechtspolitik berichten. So hat Tesco laut Oxfam dafür gesorgt, dass jeder seiner Zulieferer in Peru eine Arbeitnehmervertretung hat, damit sich die Menschen dort selbst gegen Ausbeutung wehren können.

Lidl, der beste deutsche Supermarkt im Ranking, liegt auf Platz vier, denn das Unternehmen veröffentliche laut Oxfam mittlerweile einen Großteil seiner direkten Zulieferer. Damit steigerte Lidl sich im dritten Jahr des Supermarkt-Checks von neun auf 32 Prozent der Gesamtpunktzahl. Aldi Süd und Rewe landen auf Platz sechs und sieben mit jeweils 25 Prozent, Aldi Nord auf Platz zehn (18 Prozent).

Was Edeka zum letzten Platz sagt

Den letzten Platz belegt Edeka mit nur drei Prozent der möglichen Punkte. Das liege unter anderem daran, dass die Kette eine Vereinbarung nicht unterzeichnet habe, in der sie sich verpflichtet, in den globalen Lieferketten für existenzsichernde Löhne zu sorgen. Die Supermarktkette ist überrascht über die Platzierung. "Denn der Edeka-Verbund nimmt die Einhaltung der Menschenrechte sehr ernst und arbeitet seit langem intensiv an diesem Thema", schreibt der Konzern in einer Stellungnahme. "Selbstverständlich legen wir Wert auf existenzsichernde Löhne in unseren Lieferketten." So sei Edeka etwa Mitglied der Arbeitsgruppe zu existenzsichernden Einkommen und existenzsichernden Löhnen der INA (Initiative Nachhaltige Argrarlieferketten). Zudem sei das Unternehmen an verschiedenen Projekten zum Thema beteiligt, wie etwa einem, dass den konventionellen Bananenanbau umwelt- und sozialverträglicher gestalten soll.

"Beim 'Supermarkt-Check' handelt es sich um eine Kampagne, nicht um eine objektive Studie", kritisiert das Unternehmen. Es wirft Oxfam vor, dass dabei nur die Außendarstellung eines Unternehmens bewertet wird, nicht aber das wirkliche Engagement – da nur öffentlich zugängliche Informationen in Nachhaltigkeitsberichten und auf Websites als Maßstab für den Check dienten.

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