Giftige Lebensmittel Wilke-Wurstskandal: Ministerin räumt Fehler ein
Die Wurstwaren der Firma Wilke stehen mit drei Todesfällen in Verbindung weshalb die Qualitätssicherung deutscher Lebensmittel im Fokus steht. Grüne Politikerin Hinz hat "aus der Sache gelernt" und möchte die Kontrollen verbessern.
Im Skandal um den Wursthersteller Wilke hat Hessens Verbraucherschutzministerin Priska Hinz (Grüne) Schwachstellen im System der Lebensmittelüberwachung eingeräumt. "Aufgabe der Landkreise in Hessen ist es, zu überprüfen, ob Lebensmittelunternehmen alle Vorgaben einhalten und die eigenen Kontrollen im Betrieb ordentlich durchführen", sagte sie am Donnerstag in Wiesbaden. Dort stellte Hinz Ergebnisse einer Aufarbeitung des Falls Wilke vor. Die bisherige Aufklärung habe gezeigt, dass es Schwachstellen gebe.
Wie die Situation verbessert werden soll
Hinz legte eine Liste vor, wie die Überwachung vor Ort und auf Landesebene verbessert werden könne: Im Ministerium solle ein "Eingangsportal" geschaffen werden, wo die Nachrichten vom Bundesamt für Verbrauchschutz- und Lebensmittelsicherheit schneller verteilt würden. Die Organisation Foodwatch hatte den Behörden mehrfach vorgeworfen, zu langsam auf die Keimfunde bei Wilke reagiert zu haben. "Wir haben aus der Sache gelernt und deshalb wird künftig anders verfahren", sagte Hinz. Außerdem soll es mehr unangemeldete Kontrollen geben, die Vertreter des Landes gemeinsam mit den Behörden vor Ort in Risikobetrieben machten.
- Behördenbericht: Die zahlreichen Mängel der Wurstfirma Wilke
- Immer mehr Rückrufe: Bedenklicher Trend bei Lebensmitteln
- Nein danke: Fünf Lebensmittel, die aus der Küche verschwinden sollten
In Wilke-Wurst waren Listerien-Keime nachgewiesen worden, die bei geschwächtem Immunsystem lebensgefährlich sein können. Drei Todes- und 37 Krankheitsfälle werden mit Waren des Unternehmens im nordhessischen Twistetal-Berndorf in Verbindung gebracht. Die Staatsanwaltschaft Kassel ermittelt wegen fahrlässiger Tötung gegen den Geschäftsführer.
- Nachrichtenagentur dpa