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Waschnüsse fallen bei Stiftung Warentest durch


Nüsse und Kastanien
Waschmittel-Ersatz fällt bei Stiftung Warentest durch

Von dpa
Aktualisiert am 23.07.2019Lesedauer: 2 Min.
Schalen von Waschnüssen: Kastanien und die asiatische Waschnuss enthalten Substanzen, die unter Zugabe von Wasser schäumen.Vergrößern des Bildes
Schalen von Waschnüssen: Kastanien und die asiatische Waschnuss enthalten Substanzen, die unter Zugabe von Wasser schäumen. (Quelle: Bodo Marks/dpa)

Sie sollen Wäsche saubermachen und Ressourcen schonen. Doch eine Überprüfung der Stiftung Warentest zeigt: Alternativen für Waschmittel reinigen nicht – und belasten die Umwelt.

Nüsse und Kastanien gelten als die umweltschonenden Alternativen zu herkömmlichem Waschmittel. Doch die Naturprodukte fallen bei der Stiftung Warentest durch: Die Wäsche wird in nur wenigen Waschgängen grau.

Nüsse entfernen Flecken nur schlecht

Schlimmer noch: Die Mittel entfernten im Praxistest 20 Flecken, die im Alltag häufiger entstehen, so gut wie gar nicht. Geprüft wurden allerdings nur zwei Produkte – zum einen Waschnussschalen, zum anderen ein Granulat von Rosskastanien.

Waschnüsse und Waschkastanien besitzen viele sogenannte Saponine – Substanzen, die unter Zugabe von Wasser schäumen. Sie lassen sich im Handel kaufen, aber auch übliche Rosskastanien von den Parkbäumen lassen sich dafür sammeln und nutzen. Waschnüsse stammen vom Seifenbaum ab und werden vornehmlich aus Asien importiert.

Weiße Wäsche wird gelblich

Umweltschützer schätzen, dass sie anders als industriell gefertigte Waschmittel biologisch abbaubar sind.

Doch der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) betont: Für wirklich weiße Wäsche seien Kastanien nicht geeignet – sie können einen Gelbschimmer hinterlassen. Beim Einsatz von Kastanien rät der BUND, die Schalen zu entfernen und etwas Backpulver oder Natron mit in die Trommel zu geben.

Textilien verdunkeln sich nach wenigen Wäschen

Laut Stiftung Warentest lösen die Nüsse und Kastanien zwar übliche Schmutzpartikel aus dem Textilien, schaffen es aber nicht, sie im Wasser zu halten. Die Partikel setzen sich im Waschprozess wieder auf dem Stoff ab – und dieser verdunkelt sich nach und nach. Nach 20 Durchgängen waren die Prüftextilien gräulich verfärbt. Da den Mitteln außerdem eine wirksame Kombination an schmutzknackenden Enzymen und fettlösenden Tensiden fehle, entfernten sie echte Flecken kaum.

In der Summe sind damit die Naturprodukte auch nicht umweltfreundlich, argumentiert die Stiftung Warentest. "Sie waschen derart miserabel, dass Nutzer vermutlich einen zusätzlichen Waschgang durchführen – mit erneutem Strom- und Wasserverbrauch", heißt es in der Zeitschrift "test" (Ausgabe August 2019).

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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