Konflikt im Iran Kreuzfahrten: Reedereien sorgen sich wegen Persischem Golf
Die schwierige Situation in der Straße von Hormus wirkt sich auf deutsche Reedereien aus. Was wenige wissen: Der Nahe Osten spielt eine wichtige Rolle für Kreuzfahrtschiffe.
Der Konflikt am Persischen Golf wird auch von Kreuzfahrtreedereien in Deutschland mit Sorge verfolgt. Die Lage werde permanent beobachtet und von eigenen wie externen Experten analysiert, teilt die größte deutsche Kreuzfahrtreederei Aida Cruises aus Rostock mit.
Viele Schiffe fahren gerade zwischen dem Nahen Osten und Asien
"Auf Basis dieser Analysen entscheiden wir für jede einzelne Reise, ob zusätzliche Maßnahmen oder gegebenenfalls Änderungen im Reiseverlauf eingeleitet werden", sagt eine Sprecherin. Konkretere Angaben machte sie nicht.
Neben Aida verlegen viele Reedereien im nordeuropäischen Herbst und Winter Flottenschiffe in wärmere Regionen, etwa den Nahen Osten und Asien, und bieten dort Kreuzfahrten an. Hapag-Lloyd-Cruises stehe im Austausch mit offiziellen Stellen und Partnern vor Ort und beobachte "die Situation genau hinsichtlich unserer Reisen in diese Region Ende des Jahres", teilt eine Sprecherin des Hamburger Unternehmens mit. Auf den kurzfristig anstehenden Reisen sehe die Routenplanung der Flottenschiffe die Straße von Hormus – zwischen Iran und Oman – jedoch nicht vor.
Wann die Kreuzfahrtrouten verändert würden
Die "MS Europa" von Hapag-Lloyd fährt Mitte November von Zypern durch die Straße von Hormus nach Dubai. Anschließend ist eine Rundfahrt im Persischen Golf geplant, wie der Reisekalender zeigt. Die Reisen seien gut gebucht, sagt die Sprecherin. "Sollte sich die Lage verschärfen und eine Anpassung der Routenführung notwendig machen, so würden wir dies selbstverständlich vornehmen", sagt die Reederei-Sprecherin. Die Sicherheit der Gäste und der Crew stehe immer an erster Stelle.
Auch bei Tui Cruises ("Mein Schiff"-Flotte) stehen im Herbst und Winter dieses Jahres Kreuzfahrten mit Stopp in Dubai sowie Rundreisen im Persischen Golf auf dem Programm. Die Hamburger Reederei gab zunächst keine Stellungnahme ab.
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In den vergangenen Monaten war es zu mehreren Vorfällen am Persischen Golf gekommen. Zuletzt war ein britischer Tanker in der Meerenge von Hormus durch iranische Revolutionsgarden festgesetzt worden. Dem war die Entscheidung des Obersten Gerichts in Gibraltar vorausgegangen, ein iranisches Schiff weiter zu beschlagnahmen.
- Nachrichtenagentur dpa