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Top Ten 2018: Die beliebtesten Vornamen für Jungs und Mädchen in Deutschland


Top Ten
Das sind die beliebtesten Vornamen 2018

dpa, Martin Fischer

Aktualisiert am 28.12.2018Lesedauer: 3 Min.
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Namen: Bei der Namensgebung gibt es vor allem regionale Unterschiede. (Symbolbild) (Quelle: Klaus Martin Höfer/imago-images-bilder)
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Die Frage, warum Eltern bestimmte Vornamen auswählen, kann Hobby-Namensforscher Knud Bielefeld nicht beantworten. Aber er weiß genau, welche Vornamen 2018 beliebt waren und dass auch ungewöhnliche Vornamen unter ihnen sind.

Emma und Ben sind auch weiterhin die beliebtesten Vornamen in Deutschland. Das geht aus der Statistik des Hobby-Namensforschers Knud Bielefeld aus Ahrensburg bei Hamburg hervor, der mehr als 206.000 Geburtsmeldungen aus ganz Deutschland ausgewertet hat. "Ben ist schon im achten Jahr in Folge Spitzenreiter bei den Jungen", sagt er. Bei den Mädchen habe Emma die Liste auch schon 2014 und 2017 angeführt.

Beliebteste, weibliche Vornamen

  1. Emma
  2. Mia
  3. Hanna/Hannah
  4. Emilia
  5. Sophia/Sofia
  6. Lina
  7. Anna
  8. Mila
  9. Lea
  10. Ella

Beliebteste, männliche Vornamen

  1. Ben
  2. Paul
  3. Leon
  4. Finn/Fynn
  5. Elias
  6. Jonas
  7. Luis/Louis
  8. Noah
  9. Felix
  10. Lucas/Lukas

Zweiter Vorname bleibt weiterhin im Trend

Bei den zweiten Vornamen steht bei den Jungen Alexander ganz oben auf der Liste, bei den Mädchen Sophie/Sofie. Die meisten Plätze gut gemacht haben 2018 Ella, Matilda, Frieda, Lia und Juna sowie Matteo, Theo, Fiete, Henry und Levi.

Mit Fiete schicke sich einmal mehr ein norddeutscher Name an, den Rest Deutschlands zu erobern, meint Bielefeld. "Fiete ist vor allem in Norddeutschland extrem hochgeklettert." Das erste Mal sei ihm Fiete – "eine Koseform von Friedrich" – als regulärer erster Vorname vor ein paar Jahren in Mecklenburg-Vorpommern aufgefallen – "und jetzt breitet er sich über Schleswig-Holstein, Hamburg und Niedersachsen aus. Ich schätze mal, dass er in zehn Jahren dann auch in Bayern in der Vornamen-Hitparade ist".

Regionale Unterschiede erkennbar

Es sei typisch, "dass sich Namen von Nord- nach Süddeutschland ausbreiten, seltener umgekehrt", sagt Bielefeld und begründet dies mit der allgemeinen Beliebtheit skandinavischer Namen und der geografischen Nähe zum deutschen Norden. Auch mit Finn, "der ist ja mittlerweile auch in ganz Deutschland allgegenwärtig", habe es in den 1980er Jahren zuerst in Schleswig-Holstein angefangen.

Von Süden nach Norden ist Bielefeld zufolge eine solche Entwicklung nicht zu sehen. So hätten beispielsweise in der Schweiz gängige männliche Vornamen wie Urs und Beat in Süddeutschland bisher nicht wirklich Fuß gefasst.

Beliebte Vornamen mit muslimischen Hintergrund

Bei den ersten Vornamen mit muslimischen Hintergrund sei Mohammed auf dem Vormarsch. Hier mache sich der in den vergangenen Jahren gestiegene Anteil von Migranten aus Syrien und anderen Ländern der Region bemerkbar. Von türkischen oder türkischstämmigen Eltern sei der Name des Propheten dagegen nicht so häufig verwendet worden.

Unterschiede gibt es bei der Namenswahl auch zwischen ost- und westdeutschen Bundesländern. "Der Name Oskar kommt in den östlichen Bundesländern signifikant häufiger vor als im Westen. Bei den Mädchennamen ist es aber nicht so eindeutig", sagt Bielefeld.

Beweggründe bei der Namensgebung

Ausschlaggebend für die Namenswahl sei neben dem jeweiligen Geschmack der Eltern auch, "wie oft man etwas hört, das man gut findet". Doch obwohl sie täglich in den Nachrichten seien, schlügen sich die Vornamen prominenter Politiker kaum in der Statistik nieder. Das liege vor allem daran, dass sie einer Generation angehören, in der Namen im Trend lagen, die heute nicht mehr so beliebt sind, sagt Bielefeld. Die Ausnahme: Ex-Unionsfraktionschef Friedrich Merz. "Friedrich ist ein ganz beliebter Name, der hat ein Revival", sagt Bielefeld. Merz trage aber "für seine Generation eigentlich einen unmodernen Vornamen. Da waren seine Eltern damals dem Trend hinterher."

Bis Kevin wieder modern werde, dürfte es noch viele Jahrzehnte dauern. Zu sehr sei der Name durch falsche Vorurteile und Klischees belastet, sagt Bielefeld. Derzeit liege er auf Platz 294. Juso-Chef Kevin Kühnert habe dem Namen aber "einen Riesendienst erwiesen, weil er ein erfolgreicher Kevin ist, ein Kevin, der es zu etwas gebracht hat."

Eigenen Vornamen ändern lassen

Für alle, die mit ihrem ersten Vornamen unzufrieden sind und noch über weitere verfügen, gibt es seit November einen Lichtblick. "Wenn man mehrere Vornamen hat, die nicht durch Bindestrich verbunden sind, kann man jetzt auch amtlich die Reihenfolge ändern", sagt Bielefeld. Abgesehen von der Namensnennung in Ausweispapieren oder auf Flugtickets habe das aber keine großen Auswirkungen. "Wenn man seinen Rufnamen ändern will, muss sich das schon noch rumsprechen."

Bielefeld stützt seine Auswertung auf 610 verschiedene Quellen in bundesweit 480 Städten – zumeist Geburtskliniken, aber auch Meldungen aus zehn Standesämtern. Gut ein Viertel aller 2018 in Deutschland geborenen Babys seien erfasst, sagt er.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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