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Deutsche Bahn erhöht die Preise: Für wen es deutlich teurer wird


Preiserhöhung bei der Deutschen Bahn
Für viele Reisende wird es deutlich teurer

dpa, Bernd Röder

Aktualisiert am 04.10.2018Lesedauer: 3 Min.
Bahnreisende in München: Vielfahrer sind durch die Preiserhöhung stärker betroffen.Vergrößern des Bildes
Bahnreisende in München: Vielfahrer sind durch die Preiserhöhung stärker betroffen. (Quelle: Ralph Peters/imago-images-bilder)

Die Bahn bleibt wie im Vorjahr mit ihrer Preiserhöhung unter der Inflationsrate. Doch das ist ein Durchschnittswert. Manche Reisende müssen spürbar mehr bezahlen.

Die Deutsche Bahn dreht – wie fast immer im Dezember – an der Preisschraube. Die Preiserhöhung entspricht in etwa der des Vorjahres: Die Sparpreise ziehen nicht an, ICE- und IC-Fahrten zum vollen Preis (Flexpreis) werden allerdings teurer.

Wie viel mehr müssen Bahnkunden jetzt bezahlen?

Das hängt ganz davon ab, welches Ticket man kauft. Weiterhin gibt es Aktionsangebote als sogenannte Sparpreise ab 23,90 Euro, außerdem die im August eingeführten Fahrscheine zum "Supersparpreis" ab 19,90 Euro. Fahrkarten zum vollen Preis, dem sogenannten Flexpreis, werden dagegen im Schnitt in beiden Klassen um 1,9 Prozent teurer. Die Bahncards 25 und 50, für die es 25 und 50 Prozent Rabatt auf das jeweilige Ticket gibt, kosten so viel wie bisher, ebenso die Platzreservierung (4,50 Euro). Die Bahn rechnet all diese Veränderungen zusammen – und kommt auf eine Preiserhöhung im Fernverkehr von durchschnittlich 0,9 Prozent.

Wen treffen die Erhöhungen besonders?

Wer kurzfristig in den Zug steigt, zahlt oft mehr, weil er keinen Sparpreis nutzen kann. Wer sogar ohne Ticket losfährt und beim Zugbegleiter nachlöst, dem brummt die Bahn in Zukunft einen Aufschlag von 19 Euro auf – bisher waren es 12,50 Euro. Streckenzeitkarten für Vielfahrer werden im Schnitt 2,9 Prozent teurer. Die Bahncard 100, mit der häufig Geschäftsleute pauschal alle Züge ein Jahr lang nutzen dürfen, kostet in der zweiten Klasse nun 4.395 Euro (plus 125 Euro), in der ersten Klasse 7.439 Euro (plus 214 Euro).

Wer zahlt eigentlich den vollen Preis?

Nach früheren Angaben der Bahn sind das weniger als 10 Prozent aller Fahrgäste. Die anderen gut 90 Prozent haben entweder eine Bahncard oder kaufen sich ein Ticket im Sonderangebot. Zu den geplanten Sparpreis-Aktionen 2019 hat sich die Bahn noch nicht geäußert.

Gibt es Preiserhöhungen im Regionalverkehr?

Zugfahrten im Regionalverkehr über Grenzen von Verkehrsverbünden hinweg werden im Dezember im Durchschnitt 1,5 Prozent teurer, wie die Bahn bereits vor zwei Wochen mitgeteilt hatte. Betroffen ist etwa jeder fünfte Nahverkehrskunde. Für die anderen gelten die Tarife der Verkehrsverbünde. In vielen von ihnen fällt die Fahrpreiserhöhung für Busse und Bahnen zum Jahreswechsel aus. So bleiben die Ticketpreise in Berlin, Brandenburg sowie in den Großräumen Stuttgart und München so, wie sie sind.

Wie viel zahle ich künftig auf meiner Strecke?

Auch hier kommt es darauf an. Für die im Dezember eröffnete Schnellfahrstrecke München–Berlin etwa liegt der Flexpreis in der zweiten Klasse bei 153 Euro statt bisher 150 Euro (plus 2,0 Prozent). Von Frankfurt nach Hamburg sind mit 128 Euro künftig zwei Euro mehr zu zahlen (plus 1,6 Prozent). Die Strecke Köln–München kostet 150 Euro statt bisher 147 Euro (plus 2,0 Prozent).

Seit einem Jahr bietet die Bahn das Ticket zum vollen Preis (Flexpreis) tageweise mal teurer und mal billiger an. Wie geht es damit weiter?

Die Bahn will die Flexpreise weiterhin an bestimmten Tagen anheben oder senken. Hintergrund dieses Vorgehens: Die Züge sollen gleichmäßiger ausgelastet werden, vor allem an Wochenenden und vor Feiertagen. Es sollen nicht zu viele Menschen zur gleichen Zeit reisen, denn dann sind die Züge übervoll. Der Preisunterschied kann beträchtlich sein. Als Beispiel nennt die Bahn die ICE-Verbindung von Frankfurt nach Basel in der 2. Klasse am Ostermontag 2019. Die Fahrt kostet ohne Rabatt 55,50 Euro und damit 4,50 Euro (8,8 Prozent) mehr als an einem normalen Werktag. Am Ostersonntag ist das Ticket für 46,50 Euro zu haben, also mit 4,50 Euro Preisabschlag (minus 8,8 Prozent).

Verwendete Quellen
  • dpa
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