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Vitalis Früchtemüsli ist die "Mogelpackung des Jahres 2017"


Verbraucher haben abgestimmt
Das ist die dreisteste Mogelpackung 2017

Von t-online
Aktualisiert am 24.01.2018Lesedauer: 2 Min.
Das Siegertreppchen der "Mogelpackung des Jahres": Über drei Produkte haben sich Verbraucher im vergangenen Jahr besonders geärgert.Vergrößern des Bildes
Das Siegertreppchen der "Mogelpackung des Jahres": Über drei Produkte haben sich Verbraucher im vergangenen Jahr besonders geärgert. (Quelle: kjolak - Fotolia.com, Verbraucherzentrale Hamburg)
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Verbraucher haben die "Mogelpackung des Jahres 2017" gekürt. Im Gewinnerprodukt ist laut der Verbraucherzentrale Hamburg weniger drin als früher – zum gleichen Preis und mit schlechterer Rezeptur.

Das Dr. Oetker Vitalis Früchtemüsli ist die "Mogelpackung des Jahres 2017". 15.642 Verbraucher und damit knapp 37 Prozent der Teilnehmer einer Onlineabstimmung der Verbraucherzentrale Hamburg kürten das Produkt der Dr. August Oetker Nahrungsmittel KG zum Gewinner des Negativpreises.

Der Grund dafür: Der Hersteller hatte den Inhalt des Müslis im vergangenen Jahr von 600 auf 500 Gramm gesenkt, den Preis allerdings nicht angepasst. Das entspricht einer versteckten Preiserhöhung von 20 Prozent. Von vorne sieht der Karton genauso groß wie vorher aus, er ist aber weniger tief. Gleichzeitig wird dem neuen Früchtemüsli extra Zucker zugesetzt und weniger Vollkorn für die Herstellung verwendet.

Vitalis Früchtemüsli ist "Mogelpackung des Jahres 2017: "Verdient gewonnen"

"Das Vitalis Früchtemüsli hat verdient 'gewonnen', denn Dr. Oetker hat nicht nur die Reduzierung der Füllmenge raffiniert verborgen, sondern Verbrauchern auch noch einen höheren Zuckeranteil und weniger Vollkorn als verbesserte Rezeptur verkauft", meint Armin Valet von der Verbraucherzentrale Hamburg. Die meisten Verbraucher hätten den Mengenunterschied und den damit verbundenen Preisanstieg nicht bemerkt.

Die Dr. August Oetker Nahrungsmittel KG erklärte im Februar 2017 auf eine entsprechende Anfrage der Verbraucherzentrale Hamburg, dass man das Produkt nicht mehr mit der ursprünglichen Füllmenge anbieten könne, da sich eine "deutlich bessere Produktqualität" in höheren Rohstoffkosten niederschlage. "Wir können keine wirkliche Verbesserung der Rezeptur erkennen", sagt Verbraucherschützer Valet. Dr. Oetker setze jetzt extra Zucker und andere gezuckerte exotische Früchte zu, spare aber am Vollkorn. Einzig positiv sei der Verzicht auf Aroma zu werten.

"Mogelpackung des Jahres": Die Plätze zwei bis fünf

Auf dem zweiten Platz der Abstimmung landete das Kaugummi Mentos Pure White von Perfetti Van Melle (28 Prozent). Die Dosen sind neuerdings mit jeweils 35 statt 50 Dragees gefüllt. Immerhin sind die einzelnen Dragees etwas schwerer als früher. Die versteckte Preiserhöhung beträgt dennoch 43 Prozent.

Platz drei belegte der Milka Nussini Riegel von Mondelez (18 Prozent). Er hat sich nicht nur verkleinert, sondern auch einen geringeren Anteil an Haselnüssen. Mit großem Abstand folgten auf den Rängen vier und fünf die Mars Minis des Herstellers Mars (9 Prozent) und die Erdnuß Locken von The Lorenz Snack-World (8 Prozent). Bei diesen Produkten wurden die Verpackungsgrößen beziehungsweise die Füllmengen verändert.

Jedes Jahr gehen bei der Verbraucherzentrale Hamburg über 1.000 Beschwerden bezüglich Preiserhöhungen und Verpackungen, die mehr Inhalt vortäuschen, ein. "Leider tut sich wenig, um die Situation für Verbraucher zu verbessern", meint Valet. "Die Politik muss endlich handeln, um den Herstellern mit ihren stetig schrumpfenden Packungen Einhalt zu gebieten. Wir fordern eine Transparenzplattform, auf der Unternehmen die Änderung von Füllmengen vorab veröffentlichen müssen."

Quelle:
- Pressemitteilung der Verbraucherzentrale Hamburg

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