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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Mode & Beauty Die coolsten neuen Sport-Uhren
Flieger-Chronografen bleiben angesagt, Zeitmesser im Automobil-Design werden verstärkt angeboten – das sind die schönsten neuen Modelle der Baselworld 2015. Die interessantesten sportlichen Neuvorstellungen im Überblick. Die Neuheiten der Baselworld 2016 finden Sie hier.
Vom 19. bis 26. März ist Basel wieder der Nabel der Uhrenwelt: Rund 1500 Aussteller aus mehr als 40 Ländern präsentieren ihre Neuheiten. Wie immer bei der Baselworld sind verlässliche, genaue Preise zur Messe kaum zu bekommen.
Preisdruck bei neuen Uhren
Die Frage aller Fragen ist die: Wie werden die Hersteller auf den ultra-starken Franken reagieren? Werden sie die Preise senken, um die Kernschmelze im Euro aufzufangen? Oder müssen sich die Kunden auf kräftig steigende Preise einstellen? Denn die Hersteller haben nach der Freigabe des Franken überwiegend steigende Preise angekündigt. Allerdings gibt es Anzeichen dafür, dass die Kunden Preiserhöhungen nicht ohne Weiteres hinnehmen: Vorzieh-Effekte sind zu spüren. >>
Die Kunden kaufen die jetzigen Modelle, bevor in den kommenden Monaten die teureren in die Schaufenster gelegt werden. So stiegen die Schweizer Uhrenexporte im Januar im Vergleich zum Vorjahr um 3,7 Prozent, wie die Eidgenössische Zollverwaltung mitteilte.
Vor diesem Hintergrund tut sich Interessantes bei TAG Heuer – hier erleben wir ein Retro-Revival mit Bekenntnis zu günstigeren Preisen. Bei der zum französischen Luxuskonzern LVMH gehörenden Marke trat Ende 2014 Firmenchef Stéphane Linder überraschend zurück. Als Interimschef agiert der Superstar der Branche, Jean-Claude Biver.
Auto-Uhr im Retro-Stil
Interessanterweise stellte TAG Heuer voriges Jahr zwischenzeitlich die Produktion des hauseigenen Kalibers CH 80 ein und wich auf günstigere ETA- und Sellita-Werke aus. Laut Biver soll TAG Heuer wieder stärker zurück zu den Wurzeln. Soll heißen: TAG Heuer will den günstigeren Markt von coolen Sportuhren zwischen 1000 bis 3000 Dollar bedienen. >>
Etwa 5000 Euro wird jedoch die neue TAG Heuer Carrera Calibre 18 kosten, die noch nicht von Biver angeschoben, wohl aber durchgewunken wurde. Der Chronograf zeigt sich sehr Vintage und zurückgenommen. Kein Wunder, denn das Vorbild ist der erste Chrono aus den 60ern, der speziell für Rennfahrer entworfen wurde. Mit nur 39 Millimetern passt diese filigrane Uhr fein unter ein Anzughemd.
Auch auf den Rennsport spielt die neue Gran Celtica SuperSportS in Stahl an: Ex-Rennfahrer Philippe Charriol nimmt mit dem nach einem Kühlergrill gestalteten Zifferblatt und dem kleinen Rad im Totalisator bei der 9 auf den Rennsport Bezug. Der Chronograf misst 46 Millimeter, er wird vom Automatikwerk ETA Valjoux 7750 angetrieben. Die Uhr soll für rund 4000 Euro in den Handel gelangen.
Schwarze Uhren bleiben angesagt
Schwarz geht auch bei Auto-Uhren, schon wegen des Gummi. Die Oris Calobra Chronograph Limited Edition II huldigt der "Oris Rallye Clásico" auf Mallorca und tritt mit ungewöhnlichen grünen Elementen auf. Natürlich ist der Hersteller der Hauptsponsor der Ausfahrt. Dieser Chronograf wird in einer limitierten Serie von 250 Exemplaren aufgelegt. Im Inneren arbeitet das Automatikkaliber Oris 676 auf Basis ETA 7753. Die Lünette ist beidseitig drehbar, sie besteht aus Keramik und ist an der Seite mit einer Kautschukeinlage versehen. So schön sind Oldtimer-Rallyes - der Chronograf wird etwa 4000 Euro kosten.
Dunkel mit einem Armband wie ein Autoreifen, das ist die Black Steel Armure von Eric Mauron und Christophe Musy. Zugleich ist die Uhr aber zurückhaltend und elegant. Das patentierte Gehäuse ist von Hand gefertigt und kommt ohne Gummidichtungen aus. Der Preis: Mindestens 10.000 Euro.
Ganz anders und recht martialisch ist die Marke Snyper – der Scharfschütze wurde im Jahr 2008 in Genf gegründet. Die schwarz-rote Ironclad Steel PVD Black Red Edition ist eine Uhr, die dank des Karbon-Zifferblattes als Rennfahrer-Uhr durchgehen könnte. Doch eigentlich soll sie eine Militäruhr sein. Hart im Nehmen ist sie, denn PVD heißt Physical Vapour Deposition, hier wird Kohlenstoff auf den Stahl aufgedampft, was diesen härten soll.
Damit wechseln wir in die Luft. Breitling zeigt die klassische Fliegeruhr Chronoliner. Auffällig ist die Keramiklünette mit den weißen Keramikziffern. Die zweite Zeitzone ist dank des Zeigers mit der roten Spitze und der 24-Stunden-Skala auf der Drehlünette abzulesen. Wie alle Chrongrafen von Breitling ist der Chronometer auf Ganggenauigkeit zertifiziert. Der Preis wird bei 6700 Euro liegen. >>
Einen wuchtigeren Flieger und zugleich eine wichtige Neuerung zeigt Eterna auf der Baselworld 2015: In der neuen Royal KonTiki Chronograph GMT tickt das erste eigene Chronografenwerk der traditionsreichen Grenchner Marke. Das Werk basiert auf einem Alleskönner, dem Kaliber 39, das insgesamt 88 mögliche Varianten bieten soll. Die neue Uhr wird rund 7500 Euro kosten.
Eindeutige Bezüge zur Luftfahrt liefert Aviator Swiss mit dem Flieger-Chronografen Professional Automatic Edition. Mit den großen Drückern können Hobby-Piloten das Werkzeug auch mit Handschuhen bedienen. Geliefert wird auch ein überlanges Manschetten-Armband zum Tragen über dem Ärmel – ganz wie ein Pilot eben. Im Inneren werkelt mit dem Kaliber ETA Valjoux 7750 ein zuverlässiges Arbeitstier. Aviator ist eine Marke für alle, die nicht so viel Geld für die Uhr ausgeben wollen.
Stilmix mit starkem Technik-Einschlag
Ebenfalls günstig ist die N.O.A Evo, noch dazu futuristisch. Tja, was ist das jetzt: Auto-Uhr oder Flieger? Ein Mix, der das Thema Tiefeneffekt auf die Spitze treibt. Das PVD-beschichtete Stahl-Gehäuse schafft Tiefe, das Zifferblatt ist in mehreren Ebenen aufgebaut. Innen in der Tiefe liegen Index, darüber auf einer Empore noch einmal Ziffern.
Mit einem ganz eigenen Stil, aber definitiv robust und technik-affin präsentiert sich Hublot: Die Big Bang Tourbillon Power Reserve 5-Days Indicator ist ein Zeitmesser für große Männer mit trainierten Armen und Fingern, die filigran genug sind für den Handaufzug. Der durchweg kernige Zeitmesser kombiniert sportive und traditionelle Uhren-Elemente. Und zwar durch den Tourbillon – der "Wirbelwind" ist eine Vorrichtung zum Ausgleich der Schwerkraft, die auf das Werk wirkt – und durch das offene Zifferblatt.
Das Fazit: Flieger- und Auto-Uhren sind aktuell en vogue, Taucheruhren stehen zunächst weniger im Fokus der Branche. Wir beobachten weiter ein munteres Mit- und Nebeneinander von Größen und Stilen: Retro findet sich neben Futuristik, die Durchmesser reichen von 39 bis 53 Millimeter. Ansonsten ist der Markt so groß, dass auch kleine Boutiquen und Manufakturen neben den großen Herstellern bestehen - den Kunden freut's. Impressionen der neuen Uhren sehen Sie in unserer Fotoshow.