Oktoberfest Aus fürs Promi-Wiesn-Zelt "Hippodrom"
Die Bierzelte auf dem Oktoberfest gelten als erstklassige Einnahmequelle, die Betreiber wechseln fast nie. Doch 2014 gibt es erstmals seit 19 Jahren eine Wachablösung. Das Promi-Zelt "Hippodrom" verschwindet, der "Marstall" nimmt den Platz ein.
Der Wirt des "Hippodrom", Sepp Krätz, bekommt nach seiner Verurteilung wegen Steuerhinterziehung keine Zulassung mehr. Der Name seines Zelts ging auf die traditionellen Pferderennen der gut 200 Jahre alten Wiesn zurück. An seiner Stelle am Haupteingang des größten Volksfestes der Welt soll laut Wirtschaftsreferat der Stadt München künftig das neue Zelt "Marstall" stehen.
Wirte müssen sich jedes Jahr neu bewerben
Die Wirtsleute Siegfried und Sabine Able hatten sich mit dem "Marstall"-Konzept beworben. Mit ihnen solle der Überlassungsvertrag für den bisherigen Platz des "Hippodroms" geschlossen werden. Wie alle Wirte müssen aber auch sie sich dann jedes Jahr neu bewerben. Den letzten Wechsel bei den insgesamt 14 großen Wiesn-Bierzelten gab es 1995 - damals hatte Krätz das "Hippodrom" übernommen. Auch seine Vorgänger stolperten bereits über Steuerhinterziehung.
Krätz hatte gut 1,1 Millionen Euro am Finanzamt vorbeigeschleust. Das Landgericht verurteilte ihn zu einer Bewährungsstrafe von einem Jahr und zehn Monaten sowie einer Geldstrafe von 570.000 Euro. Er hat deshalb schon seine Konzession für die Münchner Traditionsgaststätte "Andechser am Dom" verloren.
Sein Wiesn-Nachfolger Able betreibt in München den See-Biergarten Lerchenau und im Winter den "Eiszauber" am Stachus. Schon bisher hatte er mit der "Kalbskuchl" ein kleines Wiesnzelt. Zum diesjährigen Oktoberfest werden vom 20. September bis zum 5. Oktober wieder rund sechs Millionen Gäste aus aller Welt erwartet.