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Hamburg-Köln-Express: Konkurrent für Deutsche Bahn ist gestartet


Bahnreisen
HKX: Konkurrenz für die Deutsche Bahn

Von dapd, dpa
Aktualisiert am 23.07.2012Lesedauer: 2 Min.
Der HKX im Inneren: Etwas altbacken, aber gemütlich.Vergrößern des Bildes
Der HKX im Inneren: Etwas altbacken, aber gemütlich. (Quelle: dpa)

Jetzt kriegt die Bahn auch auf der Fernstrecke Konkurrenz: Am 23. Juli um 6:35 Uhr startete zum ersten Mal der "Hamburg-Köln-Express" (HKX) von Hamburg-Altona nach Köln, wie ein Bahnsprecher bestätigte. Zurück ging es von Köln aus um 12.01 Uhr. Der Zug des Bahn-Konkurrenten HKX fährt unter anderem über Münster, Gelsenkirchen und Essen, hält aber nicht in Bremen. Sehen Sie die neuen Züge auch in unserer Foto-Show.

Fahrt kostet zwischen 20 und 60 Euro

Der erste HKX-Zug machte sich am Morgen in Hamburg-Altona auf den Weg zum Kölner Hauptbahnhof und fuhr anschließend zurück zu seinem Startbahnhof. Auf der Rückfahrt aus Köln sei der Zug zu etwa 90 Prozent "sehr gut ausgelastet" gewesen, teilte eine HKX-Sprecherin mit. In Deutschland hat die Bahn zwar in vielen Regionen Konkurrenten im Nahverkehr. Wettbewerb auf einer Fernstrecke gab es bisher aber nur auf der Route Leipzig-Rostock. Die HKX-Betreiber werben mit "Fahrzeiten so schnell wie der IC" und günstigen Preisen. Die Fahrkarten werden über das Internet verkauft. Zum Start kostet die einfache Fahrt inklusive Reservierung zwischen 20 und 60 Euro. Kinder kosten extra. Bei der Deutschen Bahn kostet die Fahrt von Köln nach Hamburg mit dem IC zum Normalpreis 83 Euro. Je nach Verfügbarkeit sind Sparpreise ab 29 Euro pro Fahrt möglich, bei Stichproben für die Monate Juli und August waren Preise von 44 bis 60 Euro realistisch.

HKX: Rheingold-Waggons der Siebziger

Der HKX fährt mit gemieteten Rheingold-Waggons der Siebzigerjahre. Im kommenden Jahr sollen 18 Wagen, die früher in Österreich fuhren und modernisiert wurden, in Betrieb genommen werden. Am Wochenende will das Unternehmen zusätzlich auch Wagen der Nord-Ostsee-Bahn (NOB) einsetzen, einer der regionalen Eisenbahntöchter von Veolia. Mit dem Konzern kooperiert HKX eng.

Zielgruppe Studenten und Familien

Verkehrswissenschaftler Daniel Krimphoff von der Uni Münster hält die Strecke Köln-Hamburg sehr gut für einen Angriff auf die bundeseigene Deutsche Bahn geeignet. "Es ist eine Strecke mit einer extrem hohen Auslastung." Außerdem sei es keine Hochgeschwindigkeits-Trasse. Eine solche wäre ein K.o.-Kriterium, denn der Betrieb von ICE-Zügen sei für Neueinsteiger nicht zu finanzieren. Die Zielgruppe seien wahrscheinlich zunächst eher Studenten, Wochenpendler und Familien, erwartet Krimphoff. Geschäftsreisende bräuchten Züge mit festem Stundentakt.

Deutsche Bahn reagiert gelassen

Hinter HKX stehen die US-Firma Railroad Development Corporation, die Berliner Firma locomore rail und der aus Kanada stammende Investor Michael Schabas. Die Deutsche Bahn reagierte zum Start gelassen auf den Nebenbuhler. Es ist gut, wenn unsere Kunden auch im Fernverkehr vergleichen können." Die DB beobachte den Wettbewerb aufmerksam, sei aber von ihren Angeboten überzeugt, sagte eine Sprecherin in Berlin.

Weitere Informationen

Website des HKX: www.hkx.de

Website der Deutschen Bahn: www.bahn.de

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