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Sexualität: Wenig Sex verursacht Stress


LIEBE | SEXUALITÄT
Zu wenig Sex verursacht Stress

ag

Aktualisiert am 16.11.2007Lesedauer: 2 Min.
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Dass Stress ein Lustkiller ist, ist weitgehend bekannt. Neu dagegen ist, dass Sexmangel den Stresspegel steigen lässt. Dadurch geraten viele Paare in einen Teufelskreis, aus dem sie nur schwer wieder aus eigener Kraft herauskommen. Das ergab eine Studie des Projektes Theratalk der Universität Göttingen mit knapp 32.000 männlichen und weiblichen Teilnehmern. Resultat: Rund ein Drittel aller Männer und Frauen, die maximal einmal die Woche Sex haben, stürzen sich in Arbeit. Damit versuchen sie, den Frust über ihr Liebesleben zu vergessen. Je größer der Frust im Bett ist, desto mehr nimmt die Arbeitswut zu. Wer die schönste Nebensache der Welt dagegen mindestens zweimal in der Woche erlebt, ist weniger arbeitswütig.

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Gefährliche Abwärtsspirale

"Dass Sexmangel in der Partnerschaft Stress verursacht und Stress wiederum ein Sexkiller ist, sind zwei Erkenntnisse, die sich gegenseitig ergänzen", erklärt Dr. Ragnar Beer, der die Göttinger Studie leitete. Der Psychologe und Paartherapeut weist darauf hin, dass es in einer solchen Situation schnell zu einer "Abwärtsspirale" kommen könne, durch die die Beziehung ernsthaft gefährdet werde. Anzeichen hierfür seien sexuelle Unzufriedenheit und Sexfrust. "Wichtig ist, dass die Paare die eigene sexuelle Zufriedenheit im Blick behalten und im Gespräch miteinander bleiben", empfiehlt Beer. Eine Paartherapie könne dabei helfen. Verdrängung dagegen sei der falsche Weg, um das Problem zu bewältigen.

Flucht in Arbeit und Aktivitäten

Dass sich viele Menschen mit einem unbefriedigenden Sexualleben in die Arbeit stürzen, gibt Psychologen Anlass zur Besorgnis. "Aus sexuellem Frust werden häufig Verpflichtungen übernommen, die man nur schwer wieder los wird. Zum Beispiel Ämter in einem Verein", sagt Beer. "Die Betroffenen suchen sich irgendeine Aktivität, die ihre Gedanken gefangen nimmt, so dass sie nicht mehr über ihren Sexfrust nachdenken müssen." Auf lange Sicht führten solche Ablenkungsmanöver jedoch in eine Sackgasse. Beer: "Die fehlende Zeit für die Partnerschaft wirkt sich wiederum negativ auf die sexuelle Zufriedenheit aus. Dadurch wird der Frustzustand oft unbeabsichtigt zementiert."

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