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Orangen: Wird kurz vor Weihnachten die Frucht knapp?


Unwetter in Spanien
Werden kurz vor Weihnachten Orangen und Mandarinen knapp?

Von t-online, lhe

Aktualisiert am 14.11.2024Lesedauer: 3 Min.
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Orangenanbau in Valencia: In der Region werden sehr viele Zitrusfrüchte angebaut. (Quelle: Peter Noyce/LOOP IMAGES/imago)

Das Unwetter in Spanien hat auch in der Landwirtschaft große Schäden verursacht. Diese Naturkatastrophe könnte Folgen für die Obst- und Gemüseversorgung haben.

In dem verheerenden Unwetter im Osten und Süden Spaniens sind über 200 Menschen ums Leben gekommen. Nach den Überschwemmungen herrscht in den betroffenen Regionen vielerorts noch immer Chaos.

Doch nicht nur die Schäden an der Infrastruktur sind immens, sondern auch die wirtschaftlichen Auswirkungen. Das kann auch Folgen für Deutschland haben – besonders in Hinblick auf die Landwirtschaft.

Denn in Spanien wird viel Obst und Gemüse angebaut, auch in den vom Unwetter betroffenen Regionen. So erklärte etwa die Regionalregierung von Andalusien, dass im Gemüse- und Obstbauzentrum Campo de Dalias bei Almería rund 4.200 der insgesamt 22.000 Hektar umfassenden Gewächshausflächen beschädigt worden seien. Auch Zitrus- und Olivenplantagen hätten Schäden erlitten.

Orangenregion Valencia stark betroffen

Besonders berühmt für ihre Orangen ist die schwer betroffene Region Valencia. Laut dem Bauernverband Asaja könnten dort Tausende Hektar der diesjährigen Obst- und Gemüseernte, darunter Zitrusfrüchte, zerstört worden sein. Weitere Plantagenbäume könnten durch die Nässe eingehen. Im Jahr 2023 importierte Deutschland 196.680 Tonnen Orangen aus Spanien.

Miguel Angel Serrano, technischer Sekretär des Bauernverbandes, erklärte, dass in der betroffenen Region etliche Pflanzen zerstört worden seien, weil riesige Hagelkörner und der Sturm die Plastikplanen der Gewächshäuser zerstört hätten. Allein diese Schäden belaufen sich Serrano zufolge auf "mehrere Millionen Euro". Ein Video zeigt die Zerstörung:

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Wie das Branchenblatt "Lebensmittel Zeitung" (LZ) schreibt, warnt die Edeka-Beschaffungstochter Fruchtkontor, die in Valencia sitzt, Kaufleute nun vor "verringerten Verfügbarkeiten".

Ersatz aus anderen Regionen könnte nicht reichen

Die "LZ" zitiert einen Edeka-Kaufmann, der erklärt, dass es derzeit zwar noch keine Lücken in den Verkaufsflächen gebe, diese aber kommen würden. Einige Edeka-Regionen planen offenbar schon, das Aktionsgeschäft mit Kaki- und Zitrusfrüchten abzusagen. Schätzungen zufolge sind mehr als 70 Prozent der Kaki-Ernte in der wichtigen Region Valencia zerstört worden.

Lidl könne derzeit noch "keine Angaben zu den Auswirkungen auf die Lieferketten" machen, Kaufland verwies auf Anfrage des Branchenblatts auf Alternativen im Sortiment. Laut "LZ"-Informationen bemühen sich viele Händler derzeit um Ersatz aus anderen Regionen und Ländern. Bei Clementinen werde das aber nicht reichen, wie Experten befürchten.

Ein Großmarkt-Händler aus Frankfurt am Main formuliert es gegenüber der "Bild" etwas drastischer. Da derzeit kaum Zitrusfrüchte aus Valencia kämen, sollte der Handel "am besten gar nicht mit Mandarinen und Orangen werben". Das ganze Ausmaß des Schadens in Spanien lässt sich allerdings noch immer nicht abschätzen, da die Aufräumarbeiten größtenteils noch laufen.

Schummeln die Händler jetzt?

Doch der "Bild" zufolge steckt nicht nur Spanien in der Zitrus-Krise. Klaus Heitlinger, Geschäftsführer der deutschen Fruchtsaft-Industrie, erklärt dem Nachrichtenportal, dass auch andere Anbauländer von Naturkatastrophen betroffen seien. So werde im US-Bundesland Florida nach dem Hurrikan "Milton" derzeit kein Orangensaft mehr hergestellt. In Brasilien, einem weiteren Anbauland für Orangen, sei die Ernte schon seit Längerem schwach.

Auch der Saft-Hersteller Eckes-Granini schaue mit Sorge auf die aktuellen Entwicklungen, heißt es in der "Bild". Heitlinger warnt davor, dass Produzenten wegen des Mangels schummeln könnten – etwa, indem sie den Saft mit 30 Prozent Wasser mischen und ihn mit der Aussage "30 Prozent weniger Zucker" bewerben. Oder sie mixen Orangen- mit Mangosaft, um ihn weiterhin als "100 Prozent Saft" verkaufen zu können.

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