Neue Katzenzüchtung Tierschützer warnen vor diesem gefährlichen Social-Media-Trend
Mehr als 150 Journalistinnen und Journalisten berichten rund um die Uhr für Sie über das Geschehen in Deutschland und der Welt.
Zum journalistischen Leitbild von t-online.Eine neue Katzenzüchtung trendet in den sozialen Medien. Tierschützer warnen aufgrund ernsthafter Gesundheitsprobleme vor den überzüchteten Tieren.
Eine neue Katzenzüchtung kursiert seit Kurzem in den sozialen Medien. Die sogenannten "Bullycats" zeichnen sich durch ihre extrem kurzen Beine und die haarlose, faltige Haut aus. Tierschützer bezeichnen die Katzen als Qualzucht und warnen vor einem Kauf.
Was ist eine Qualzucht?
Der Begriff bezeichnet die Züchtung von Tieren, die aufgrund ihrer angezüchteten Merkmale Schmerzen und Leid ertragen müssen. Hunde, Katzen und andere Tiere werden dabei gezüchtet, bis sie den Vorstellungen des Menschen entsprechen. Dabei können schwerwiegende Gesundheitsprobleme und veränderte Verhaltensweisen bei den Tieren entstehen.
Der Name "Bullycats" wurde den Katzen gegeben, da sie der Hunderasse "American Bully" sehr ähnlich sehen. Vor allem in Großbritannien, wo der Besitz von "American Bully"-Hunden seit diesem Jahr stark eingeschränkt wurde, gewinnen die Bullycats immer mehr an Beliebtheit und werden von Züchtern auf Social-Media-Plattformen wie Instagram und TikTok stark beworben.
Wir benötigen Ihre Einwilligung, um den von unserer Redaktion eingebundenen Instagram-Inhalt anzuzeigen. Sie können diesen (und damit auch alle weiteren Instagram-Inhalte auf t-online.de) mit einem Klick anzeigen lassen und auch wieder deaktivieren.
Deutliche geringere Lebenserwartung
Die Royal Society for the Prevention of Cruelty to Animals (RSPCA), eine der größten Tierschutzorganisationen in England und Wales, warnt vor diesem gefährlichen Trend. Die Katzen hätten durch die extreme Züchtung mit ernsthaften Gesundheitsproblemen zu kämpfen. Die kurzen Beine würden die Gelenke besonders belasten und zu großen Gehschwierigkeiten führen. Die extrem faltige Haut biete einen idealen Nährboden für Bakterien und mache die Tiere anfälliger für Hautinfektionen.
Besitzer müssten daher nicht nur mit sehr hohen Tierarztkosten rechnen. Die Lebenserwartung der Bullycats ist durch die Überzüchtung im Vergleich zu anderen Katzenrassen deutlich verkürzt. Während Hauskatzen im Durchschnitt zwischen zehn und 15 Jahren werden, wird bei den Bullycats mit maximal sechs Jahren gerechnet.
Tierschützer empfehlen Menschen, die sich eine Katze anschaffen wollen, das Wohl des Tieres immer an erste Stelle zu setzen. Anstatt bei einem Züchter zu kaufen, könnte auch eine Adoption in Betracht gezogen werden. Insbesondere bei extremen und unnatürlichen Körperformen der Tiere, wie bei den Bullycats, sollte vorher geprüft werden, ob es sich um eine Qualzucht handelt.
- independent.co.uk: "Warning as ‘exaggerated’ hairless ‘bullycats’ being bred in UK despite serious health issues"
- tierschutzbund.de: "Qualzucht bedeutet lebenslanges Leid für Tiere"
- instagram.com