Lofoten: Norwegen plant Einführung einer Touristensteuer

Norwegen plant eine Touristensteuer für die Inselgruppe der Lofoten. Damit reagiert die Regierung auf Beschwerden der Einheimischen.

Das beherrschende Tourismus-Thema des Sommers war der Negativtrend des "Overtourism" – auf Deutsch "Übertourismus". In zahlreichen Urlaubsländern gab es immer wieder Demonstrationen gegen die Touristenflut, teilweise wurden sogar neue Gesetze erlassen.

Ein Land, das man vielleicht nicht unbedingt mit Massentourismus in Verbindung bringt, ist Norwegen – und schon gar nicht die Lofoten. Dabei ist die Inselgruppe im Norden des Landes ein beliebtes Reiseziel, allem voran bei Campern. Und das scheint den Bewohnern der Lofoten sauer aufzustoßen.

So berichten diverse Portale davon, dass sich Einheimische bei einem Besuch der Industrieministerin Cecilie Myrseth bei ihr beschwerten – vor allem über das Verhalten von Urlaubern mit Wohnmobilen. Den Berichten zufolge forderten die Einwohner eine stärkere Regulierung des Tourismus durch den Staat.

Höhe der Steuer ist noch nicht bekannt

Myrseth nimmt die Sorgen der Bürgerinnen und Bürger offensichtlich ernst. Denn die Politikerin hat versprochen, einen Vorschlag zur Erhebung einer Touristensteuer vorzulegen. Dem norwegischen Portal "E24" erklärte sie, sie wolle einen Vorschlag unterbreiten, "der sicherstellt, dass die Touristen, die hierherkommen, sich anmelden und für die öffentlichen Güter bezahlen müssen".

Bereits im Februar hatte die Regierung des Landes eine Tourismus-Roadmap erarbeitet, die insgesamt 43 Maßnahmen für Norwegen umfasst. Die Roadmap beinhaltet beispielsweise Zuschüsse und den Plan für ein nationales Zulassungssystem für Reiseführer. Norwegen will auf lange Sicht das nachhaltigste Reiseziel der Welt werden.

Wann genau die Touristensteuer kommen und wie hoch sie sein soll, ist zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht bekannt.