Funny-Frisch, Chio und Ültje Das ist die "Mogelpackung des Monats November"
Der Chips-Hersteller Intersnack hat bei rund 30 Produkten die Füllmengen reduziert, aber nicht den Preis. Verbraucherschützer befürchten einen Dominoeffekt.
Die Produkte vom Düsseldorfer Hersteller Intersnack sind die "Mogelpackung des Monats November". Laut der Verbraucherzentrale Hamburg hat der Chips-Hersteller bei einem Großteil seines Sortiments die Füllmengen reduziert. Der Preis bei den über 30 Snack-Artikel der Marken Ültje, Chio und Funny-Frisch sei dagegen gleichgeblieben.
Vor allem für Chips müssten Verbraucherinnen und Verbraucher nun deutlich mehr bezahlen, heißt es weiter. Bei den Chips von Funny-Frisch habe das Unternehmen die Füllmenge des Produkts Chipsfrisch von 175 auf 150 Gramm reduziert. Das entspreche einer versteckten Preiserhöhung von rund 17 Prozent.
Auch andere Sorten seien betroffen. So sei beispielsweise die Großpackung "Ungarisch" von 250 auf 215 Gramm geschrumpft. Das entspreche einer versteckten Preiserhöhung von 16 Prozent. Die Kleinpackung sei von 50 auf 40 Gramm verringert worden. Preisanstieg: 25 Prozent.
Chio Chips: weniger Inhalt, gleicher Preis
Versteckte Preiserhöhungen haben die Verbraucherschützer auch bei den Chio Chips vom selben Hersteller ausfindig gemacht. Auch dort sei die Packung von 175 Gramm auf 150 Gramm verringert worden, was einer Preiserhöhung von 17 Prozent entspreche.
"Auch bei den Tüten der Chio Tortillas, für die der Anbieter gerade eine teure American-Football-Kampagne fährt, schrumpfte die Menge von 125 auf 110 Gramm", teilen die Verbraucherschützer mit. 14 Prozent müssten Käufer mehr zahlen als vorher.
Bei der Marke Ültje seien bereits vor einigen Wochen die Erdnüsse pro Packung reduziert worden. Die versteckten Mehrkosten sollen bei rund 10 Prozent liegen.
Begründung: höhere Herstellungskosten
Die Verbraucherzentrale Hamburg hat laut eigenen Angaben den Chips-Hersteller mit ihren Recherchen konfrontiert. Intersnack habe die Preiserhöhungen mit gestiegenen Kosten begründet.
Vor allem die Preise für Rohstoffe inklusive Verpackungen und die Logistik seien immens gestiegen, heißt es. Auch die höheren Energiepreise machte der Hersteller für die Verteuerung seiner Produkte verantwortlich.
"Leider erklärt die Firma nicht konkret, wie hoch die Kostensteigerungen in welchen Bereichen momentan tatsächlich sind", schreiben die Verbraucherschützer. Normalerweise gebe es zwischen den Firmen längerfristige Verträge, "in denen sie feste Preise für einen bestimmten Zeitraum vereinbaren".
Dominoeffekt bei Chips-Produkten
Die Verbraucherzentrale Hamburg sieht einen Dominoeffekt bei Chips-Produkten. Ein Unternehmen beginne mit der Reduzierung der Füllmengen und andere folgten.
Das habe man zum Beispiel beim Anbieter Lorenz Snack World mit seiner Marke Crunchips beobachtet. Im April seien zunächst die Lorenz Crunchips Roasted drangewesen, "dann die NicNac's und nun folgen weitere Sorten, wie zum Beispiel die Crunchips Cheese & Onion". Dort sei der Inhalt bei unverändertem Preis von 175 auf 150 Gramm reduziert worden.
- vzhh.de: "Chips von Intersnack: Gar nicht funny!"