Paketdienste im Check DHL, Hermes und Co.: Wer überzeugt Stiftung Warentest?
Kaputte Pakete, keine Benachrichtigung: Über Paketlieferdienste wird viel geklagt. Stiftung Warentest wollte es nun genau wissen und verschickte Testpakete.
Paketlieferdienste sind laut der Stiftung Warentest ("test"-Ausgabe 11/2022) besser als ihr Ruf. Bei einem Test sind die meisten Lieferungen "pünktlich und heil" angekommen, so die Verbraucherorganisation. Auch die Arbeitsbedingungen in der Branche, die häufig Gegenstand von Kritik sind, haben sich demnach verbessert.
60 Pakete wurden zum Test verschickt oder geordert
Stiftung Warentest orderte nach eigenen Angaben 50 Pakete über DHL, DPD, Hermes, GLS und UPS und ließ zehn weitere Bestellungen von Amazon liefern. Ergebnis: "Die meisten Pakete kamen trotz fragilen Inhalts pünktlich und unversehrt an." Bruch lieferten nur zweimal GLS und einmal UPS. Auf eine der Reklamationsmails reagierte GLS nicht mal. Beide Lieferdienste erhielten das Gesamturteil "ausreichend". Später als angekündigt sind in dem Test nur zwei Pakete von Hermes angekommen.
Am zuverlässigsten bei der Zustellung war bei der Prüfung von Warentest DPD – und das, obwohl das Unternehmen seine Lieferungen in einem engen Zeitfenster ankündige. Im Gesamtergebnis lag Marktführer DHL vor DPD und Hermes. "Schlusslichter" wurden GLS und UPS. Amazon erhielt kein Qualitätsurteil, da die Stiftung nur den Empfang prüfen konnte – dieser war im Test "einwandfrei" –, aber über den Dienst nicht selbst versenden kann.
Lob für DHL in Sachen Unternehmensverantwortung
Im Bereich Unternehmensverantwortung lobte Stiftung Warentest ebenfalls insbesondere DHL: "Der Dienst verzichtet weitgehend auf Subunternehmer, zahlt bessere Löhne und ergreift mehr klimafreundliche Maßnahmen als die Konkurrenz."
Die anderen Unternehmen erhielten "befriedigende" Bewertungen im Prüfpunkt CSR-Engagement. "Ihre eigenen sozialen und ökologischen Strategien überzeugen zwar, diese finden sich aber oft nicht bei ihren Vertragspartnern wieder", erklärte Stiftung Warentest. Insgesamt sei das Ergebnis dennoch eine bedeutende Verbesserung im Vergleich zum Test 2014, als noch drei von fünf Anbietern die Note "mangelhaft" erhielten.
Für die Untersuchung verschickte Stiftung Warentest zehn Pakete mit unterschiedlichen Größen und Gewichten. Sie enthielten zum Beispiel verpackte Teller, Bilderrahmen oder Vasen. Alle mussten zuvor einen Falltest aus 81 Zentimetern Höhe unbeschadet überstehen.
Haushalte in unterschiedlichen Regionen schickten die Pakete ab und empfingen sie. Neben dem Versenden und Empfangen prüfte die Stiftung auch die allgemeinen Informationen etwa zu Kosten, Reklamationen und Sendungsverlauf sowie den Basisschutz der persönlichen Daten.
- Mit Material der Nachrichtenagentur AFP
- test.de: "Paketdienste im Test: Packen die das?"