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Wechsel von Kohle zu Gas: LNG-Ausbau wird zur Gefahr für Pariser Abkommen


Bericht zeigt auf
"Jedes geplante Projekt gefährdet das Pariser Abkommen"

Von t-online
Aktualisiert am 09.12.2024Lesedauer: 2 Min.
LNG-Pipeline bei Lubmin (Archivbild): Umweltverbände hatten geklagt.Vergrößern des Bildes
LNG-Pipeline bei Lubmin (Archivbild): Umweltverbände hatten geklagt. (Quelle: imago-images-bilder)
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Der Wechsel von Kohle zu Gas könnte fatale Folgen haben. Ein Bericht warnt.

Eine Welle neuer Gasprojekte im Wert von 200 Milliarden US-Dollar (rund 189 Milliarden Euro) könnte laut einem Bericht das Klima stark belasten. Die geplanten Projekte könnten die jährlichen Emissionen aller weltweit betriebenen Kohlekraftwerke erreichen, wie der "Guardian" berichtet. Große Banken haben 213 Milliarden US-Dollar (rund 201 Milliarden Euro) in Terminals investiert, die Gas exportieren und importieren.

Ein Bericht, der von der Klimaschutzorganisation Reclaim Finance mit herausgegeben wurde, weist auf die potenziell schädlicheren Auswirkungen dieser Projekte im Vergleich zu Kohlekraft hin. In den vergangenen Jahren hat die Zahl der Projekte zur Förderung des globalen Gashandels zugenommen, angetrieben durch den Wechsel von Kohle zu Gas in Entwicklungsländern und den Krieg in der Ukraine, der Pipeline-Importe nach Europa unterbrochen hat.

Methanemissionen als großes Problem

Der Bericht identifizierte acht neue Exportterminals für verflüssigtes Erdgas (LNG) und 99 Importterminals, die in den vergangenen zwei Jahren fertiggestellt wurden. Dadurch stieg die weltweite Exportkapazität um sieben Prozent und die Importkapazität um 19 Prozent. Bis 2030 sind weitere 156 LNG-Terminalprojekte geplant, darunter 63 Export- und 93 Importterminals.

Die Studie warnt vor Methanlecks an den Anlagen, die bis Ende des Jahrzehnts schätzungsweise zehn Gigatonnen Treibhausgasemissionen verursachen könnten – fast so viel wie alle derzeit weltweit betriebenen Kohlekraftwerke zusammen. Justine Duclos-Gonda von Reclaim Finance betont: "Jedes geplante Projekt gefährdet das Pariser Abkommen."

Anstieg um 50 Prozent

Unkontrollierte Investitionen in den globalen Gasmarkt könnten laut dem Bericht das Erreichen der Klimaziele gefährden. Die Internationale Energieagentur (IEA) warnte im Oktober vor einem beispiellosen Überangebot an Gas, das zu einem Temperaturanstieg von 2,4 Grad Celsius über dem vorindustriellen Niveau führen könnte – weit über dem Ziel des Pariser Abkommens von maximal 1,5 Grad Celsius.

Die IEA prognostiziert einen Anstieg der weltweiten LNG-Kapazität um fast 50 Prozent bis 2030. Dies könnte fallende Preise für fossile Brennstoffe zur Folge haben und eine stärkere Abhängigkeit von billigem Gas fördern, was erneuerbare Energien benachteiligen würde. Die Preisentwicklung sieht einen Rückgang von einem Rekordhoch von über 70 US-Dollar pro Million britischer Wärmeeinheiten im Jahr 2022 auf etwa 6,50 Dollar bis Ende des Jahrzehnts voraus.

Justine Duclos-Gonda fordert: "Banken und Investoren müssen Verantwortung übernehmen und sofort aufhören, LNG-Entwickler zu unterstützen." Obwohl viele große Banken Ziele zur CO2-Neutralität gesetzt haben, gibt es oft keine spezifischen Richtlinien zur Finanzierung von LNG-Projekten.

Transparenzhinweis
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