Buschfeuer, Dürre und Rodungen Für Australiens Koalas wird es eng
Es gibt sie nur auf einem einzigen Kontinent, aber selbst dort sind sie vom Aussterben bedroht: Die Zahl der Koalas in Australien sinkt rapide. In vielen Regionen sind die Tiere bereits verschwunden.
Die Koalas sind in Gefahr: Allein in den vergangenen drei Jahren ist der Bestand des australischen Nationaltieres um 30 Prozent geschrumpft. Das ist das Ergebnis einer neuen Studie, wie die Australian Koala Foundation (AFK) am Montag mitteilte.
Die Zahl der Beutelsäuger sei in allen Regionen des Landes zurückgegangen, besonders aber im Bundesstaat New South Wales an der Ostküste. Hier sei die Zahl sogar um 41 Prozent zurückgegangen. In vielen Landesteilen seien Koalas bereits ausgestorben, hieß es.
Starker Rückgang der Tierzahlen in wenigen Jahren
Der Stiftung zufolge leben heute schätzungsweise noch zwischen etwa 32.000 und 58.000 Koalas in Australien. 2018 waren es noch zwischen 46.000 und 82.000.
Die verheerenden Buschfeuer im Sommer 2019/2020 hätten erheblich zur Dezimierung der Beutelsäuger beigetragen, sagte die AKF-Vositzende Deborah Tabart. Der WWF hatte im Dezember mitgeteilt, dass wahrscheinlich mehr als 60.000 Koalas bei den Bränden getötet, verletzt, vertrieben oder traumatisiert worden seien.
Auch Klimawandel macht Koalas zu schaffen
Allerdings sei dies nicht der einzige Grund für den Rückgang: Auch Dürren, Hitzewellen und Wassermangel bedrohten die Tiere, so Tabart. "Ich habe einige Landschaften gesehen, die wie der Mond aussehen - mit toten und sterbenden Bäumen überall."
Vor allem die Rodung von Flächen für Landwirtschaft, Wohnungen und Bergbau sei "tödlich" für die nur in Australien beheimateten Koalas, sagte die Expertin. Es sei wichtig, die Rodungen in Koala-Lebensräumen zu stoppen, "um unser geliebtes Nationaltier vor Gefahr zu schützen", betonte Tabart.
- Nachrichtenagentur dpa