Umweltbundesamt zieht Bilanz Verpackungsmüll-Menge der Deutschen auf Rekordhoch
Tetrapacks, Joghurtbecher oder Plastikfolie: Das Verpackungsmüll-Aufkommen in Deutschland ist so hoch wie nie. Grund dafür ist vor allem die stetig steigende Bequemlichkeit der Verbraucher.
Die Menge an Verpackungsmüll in Deutschland ist im Jahr 2017 auf ein Rekordhoch geklettert. 18,7 Millionen Tonnen fielen an – rechnerisch waren das 226,5 Kilogramm pro Person und drei Prozent mehr als im Vorjahr. Private Verbraucher hatten daran einen Anteil von 47 Prozent oder 107 Kilogramm pro Kopf. Den Bericht zu "Aufkommen und Verwertung von Verpackungen in Deutschland" veröffentlichte das Umweltbundesamt zum Auftakt der Europäischen Woche der Abfallvermeidung. Als Gründe nennt sie unter anderem Trends zum Online-Versand, kleine Portionen sowie Essen und Trinken zum Mitnehmen.
Mehr Mehrweg statt Einmalverpackungen
"Wir verbrauchen viel zu viele Verpackungen", sagte UBA-Präsidentin Maria Krautzberger. "Das ist schlecht für die Umwelt und für den Rohstoffverbrauch." Abfälle müssten möglichst schon in der Produktionsphase vermieden werden. "Auf unnötige und unnötig materialintensive Verpackungen sollte deshalb verzichtet werden." Es brauche "viel mehr Mehrweg", nicht nur bei Mineralwasser und Bier. "Auch den Kaffee kann man im Mehrwegbecher mitnehmen, und wer sein Essen mitnimmt, sollte das auch in Mehrwegbehältern tun können."
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In Deutschland fällt zwar viel Verpackungsmüll an, es wird davon aber auch viel recycelt – knapp 70 Prozent, wie das UBA weiter mitteilte. Die Quote ist stark vom Material abhängig. Sehr hoch liegt sie etwa bei Stahl mit 92,2 Prozent sowie Papier und Karton mit 87,6 Prozent und Glas mit 84,4 Prozent. Verpackungsmüll aus Kunststoff wird zu 49,7 Prozent wiederverwertet, aus Holz zu 25,8 Prozent.
- Nachrichtenagentur dpa