UN-Bericht Phänomen erhöht Risiko für Kinderarbeit
Ein neuer Bericht der Vereinten Nationen schlägt Alarm: Die Klimakrise könnte Kinderarbeit verstärken.
Die Klimakrise erhöht nach einem aktuellen Bericht das Risiko für Kinderarbeit. Wetterbedingte Katastrophen wie Vertreibung und Verlust von Lebensgrundlagen zwingen Familien häufig zu verzweifelten Maßnahmen, darunter Kinderarbeit, um zu überleben. Dies ist das Ergebnis einer Kurzanalyse der deutschen Vertretungen der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) und des UN-Kinderhilfswerks Unicef am Dienstag, dem Welttag gegen Kinderarbeit.
Die Analyse deutet darauf hin, dass das Ziel der Weltgemeinschaft, Kinderarbeit bis 2025 auszumerzen, wahrscheinlich nicht erreicht wird. "Der Klimawandel wird zu einem Treiber für Kinderarbeit aufgrund von Armut, wenn die Weltgemeinschaft nicht gegensteuert", warnte die ILO-Direktorin Deutschland, Annette Niederfranke. Auch Christian Schneider, Geschäftsführer von Unicef Deutschland, sprach sich besorgt aus: Kinder werden schon heute "vom Klimawandel mit voller Wucht getroffen."
Rund 160 Millionen Kinder betroffen
Laut den neuesten Schätzungen von ILO und Unicef sind weltweit rund 160 Millionen Kinder unter 18 Jahren von Kinderarbeit betroffen. Fast die Hälfte dieser Kinder arbeitet unter gefährlichen Bedingungen. Die Zahlen berücksichtigen jedoch noch nicht die Auswirkungen der Covid-Pandemie, aktuelle Konfliktsituationen oder klimabedingte Katastrophen.
Extreme Wetterbedingungen wie Hitzewellen, Dürren, Wirbelstürme und Überschwemmungen haben in den letzten Jahren Menschen in Subsahara-Afrika und Südasien besonders hart getroffen und die Kinderarbeit erheblich erhöht, so ILO und Unicef. Die Organisationen fordern politische Maßnahmen auf nationaler und globaler Ebene gegen den Klimawandel und für dringende soziale Transformationen. Insbesondere menschenwürdige Arbeit für Erwachsene und Sozialschutz für Eltern und Kinder seien von entscheidender Bedeutung.
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- Nachrichtenagentur AFP