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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Läuse und Co. Schädlinge am Kaktus: So werden Sie die Tierchen los
Kakteen zählen zu den robusteren Pflanzen – trotzdem sind die verschiedenen Kaktus-Arten nicht davor gefeit, dass sich Schädlinge auf ihnen niederlassen. Mit welchen Tieren Kakteen am meisten zu kämpfen haben und wie Sie bei Befall vorgehen sollten, erfahren Sie im Folgenden.
Läuse: Die bekanntesten Kaktus-Schädlinge
Läusearten zählen zu den meistverbreiteten Kakteen-Schädlingen. Woll- und Schmierläuse etwa begeben sich am liebsten zwischen die Rippen oder Warzen der Kakteen, wo sie ihre wenigen Millimeter kleinen Kokons aus Wachs errichten. Das Wachs bewahrt die Wolllaus-Brut vor jeglicher Feuchtigkeit, selbst Bekämpfungsmittel sind somit nutzlos.
Die Kaktus-Schädlinge müssen daher per Hand entfernt werden: Nehmen Sie eine Pinzette oder einen Zahnstocher und tragen Sie den weißen Belag ab. Untersuchen Sie den Kaktus genau, am besten unter Zuhilfenahme einer Lupe. Das Portal "gartendialog.de" empfiehlt, betroffene Stellen mit einem in Spiritus getränkten Pinsel abzutupfen.
Sollten Sie mit großen Ansammlungen von Wollläusen zu kämpfen haben, können Sie auch Nützlinge einsetzen: Die Florfliegenlarve und der Australische Marienkäfer gehören zu den natürlichen Feinden der Wolllaus.
Ohne Lupe kaum erkennbar: Spinnmilben
Farblich gleichen sie einem welken Blatt, mit bloßem Auge sind sie jedoch kaum zu erkennen: Spinnmilben sind gerade einmal einen halben Millimeter groß und laben sich mit Vorliebe an den Pflanzenzellen verschiedenster Kaktus-Arten. Diesem saugen sie buchstäblich das Leben aus, denn die grünen Zellen färben sich nach dem Milbenbefall silbern.
Im Kampf gegen Spinnmilben sollten Sie sich die Anfälligkeit der Tierchen auf Feuchtigkeit zunutze machen. Nebeln Sie den befallenen Kaktus mit Wasser ein und verschließen ihn dann luftdicht in einer Plastiktüte. Lassen Sie das Ganze einige Tage stehen und wiederholen das Einnebeln noch einmal – damit auch die nächste Generation der Spinnmilben ausgemerzt wird.
Auch Nützlinge wie Schlupfwespen helfen gegen Spinnmilben. In dem Ratgeberbuch "Zimmerpflanzen" des NGV empfehlen die Autoren zudem eine Behandlung mit Schmierseifenlösung, die Sie aus reiner Kaliseife (circa 20 Gramm) und einem Liter heißem Wasser selbst herstellen können. Bei besonders hartnäckigen Schädlingen kann zusätzlich etwas Spiritus (circa zehn Milliliter) zu der Lösung hinzugefügt werden. Füllen Sie die Lösung in eine Sprühflasche und benetzen die Pflanze damit.
Wurzelläuse: Schädlinge des Untergrunds
Wie der Name schon sagt, machen sich Wurzelläuse in der Erde unterhalb von Kakteen breit. Diese Schädlinge fallen zumeist erst beim Umtopfen auf. Untersuchen Sie die Wurzel des Kaktus daher beim Standortwechsel stets sehr genau.
Wenn Sie weißliche Kokons oder Geflechte erkennen, sollten Sie die Wurzel vorsichtig abwaschen und die alte Erde durch frische zu ersetzten. Das Portal "gartendialog.de" weist darauf hin, dass die Gespinste der Wurzellaus mit Wachs überzogen und daher wasserabweisend sind. Achten Sie entsprechend darauf, beim Waschen sorgfältig vorzugehen und den Vorgang gegebenenfalls zu wiederholen, um auch neu geschlüpfte Läuse zu erwischen.
Vorbeugen ist die beste Medizin
Sollte einer Ihrer Kakteen von Schädlingen betroffen sein, isolieren Sie das kranke Exemplar von den übrigen, um die Tierchen von den anderen Pflanzen fernzuhalten. Kontrollieren Sie Ihre Kakteen regelmäßig auf Schädlingsbefall. Besonders im Winter sind die Pflanzen wegen der trockenen Luft anfällig.
Wenn Sie nur vereinzelt einen Schädlingsbefall erkennen, schneiden Sie die betroffenen Pflanzenteile ab oder waschen sie gründlich. Um einem Schädlingsbefall vorzubeugen, sollten Sie Ihre Kakteen gut pflegen: In den Sommermonaten stellen Sie die Pflanzen ins Freie, ansonsten düngen Sie regelmäßig. Nach dem Gießen sollte die Erde durchtrocknen, bevor erneut gegossen wird. Im Winter benötigen die Kakteen einen kühleren Standort, sollten aber vor Zugluft geschützt werden.