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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Schädlinge Hitze sorgt für Spinnmilben-Befall im Garten
Die trockene Extremhitze macht nicht nur den Menschen zu schaffen. Auch die Pflanzen leiden. Das Wetter begünstigt Schädlingsbefall. Jetzt muss man besonders auf Spinnmilben achten, warnt der Pflanzenschutzdienst der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen.
Spinnmilben sind sehr kleine, mit bloßem Auge kaum erkennbare Schädlinge mit einer Größe etwa 0,5 Millimeter, die gelblich grün, rot oder braunschwarz gefärbt sind. Sie sitzen vornehmlich an den Blattunterseiten. Die Schädlinge saugen an den Blättern der Pflanzen. Dies zeigt sich durch kleine, punktförmige, gelblich-weiße Sprenkel. Später nehmen die Blätter ein fahles bis bronzefarbenes Aussehen an, werden gelb und trocknen schließlich ein. Zum Teil bleiben zusätzlich feine Gespinste zurück. Aber auch die Triebspitzen werden befallen. Dadurch sterben diese ab.
Bei Zierpflanzen tritt ein Befall vor allem an Kübelpflanzen, wie Oleander, Engelstrompete, Hibiskus und Zitrone, auf. Aber auch Ziergehölze, wie Efeu, Hainbuche, Rose oder Zuckerhutfichte, können betroffen sein.
Gegen Spinnmilben vorbeugen
Die Bekämpfung von Spinnmilben ist schwierig. Generell hilft vorbeugen immer mehr als Schädlingsbekämpfung. Das bedeutet ausreichendes und vor allem richtiges Gießen. Auch eine Schicht Mulch kann sinnvoll sein, denn sie speichert Feuchtigkeit. Ist ein Befall vorhanden, sollte man die Schädlinge zuerst kräftig mit Wasser abspritzen. Die Blattunterseiten dürfen dabei nicht vergessen werden. Hier sitzen die Schädling ja bevorzugt.
Spinnmilben biologisch bekämpfen
Stehen die Pflanzen in einem Wintergarten oder in einem kleinen Gewächshaus, können Nützlinge helfen. Im Fachhandel angeboten wird beispielsweise die Raubmilbe Phytoseiulus persimilis. Sie kommt in einem Granulat. Der Preis für eine Packung mit 200 Milben liegt bei ungefähr zehn Euro. Die Nützlinge brauchen viel Wärme (kein Problem derzeit), aber auch auch eine hohe Luftfeuchtigkeit.
Auch Gallmücken (Feltiella acarisuga) helfen im Kampf gegen Spinnmilben. Ihre Larven saugen die Schädlinge aus.
Hausmittel sind weniger geeignet
Hausmittel gegen Spinnmilben werden von Experten eher skeptisch gesehen. So raten manche Hobbygärtner, die befallene Pflanze in einen Plastiksack zu stecken. Die darin entstehende hohe Luftfeuchtigkeit hemmt zwar die Schädlinge, tötet sie aber nicht ab. Mehr Schaden als Nutzen richtet es an, wenn die Pflanze mit Öl eingesprüht wird. Das verklebt zwar die Atmungsorgane der Schädlinge, aber ebenso die Blätter. Die fallen dann ab. Wenn der Befall allzu groß sein sollte, gibt es im Handel geeignete Schädlingsbekämpfungsmittel.