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Töpfe und Pfannen kaufen: So erkennt man gutes Kochgeschirr


So erkennt man gutes Kochgeschirr
So erkennt man gute Töpfe und Pfannen

Töpfe und Pfannen gibt es günstig vom Discounter, sind aber auch zu exorbitanten Preisen erhältlich. Für manchen scheint die Küchenausstattung und damit auch das Kochgeschirr sogar ein Statussymbol zu sein. "Je teurer, desto besser", scheint die vorherrschende Maxime zu sein. Dabei ist teuer längst nicht immer auch besser. Doch woran soll man gute Töpfe und Pfannen sonst erkennen? Sehr hilfreich ist der Lineal-Trick.

Aktualisiert am 12.08.2016|Lesedauer: 5 Min.
Karin Henjes
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Man sieht sie regelmäßig als preisgünstige Aktionsware in den Verkaufsräumen von Supermärkten und Discountern: In den Regalen für Sonderposten im Non-Food-Bereich stapeln sich Töpfe und Pfannen zum unschlagbaren Preis. Aber kann günstiges Kochgeschirr mit teuren Töpfen und Pfannen mithalten?

Töpfe und Pfannen kaufen: Muss es wirklich das teure Markenkochgeschirr sein?Vergrößern des Bildes
Töpfe und Pfannen kaufen: Muss es wirklich das teure Markenkochgeschirr sein? (Quelle: Tack/imago-images-bilder)

Preise für Töpfe und Pfannen variieren stark

Schicke Gusstöpfe und beschichtete Alupfannen sind oft schon für weniger als 20 Euro zu haben. Zugleich kostet Kochgeschirr von manchen Markenherstellern beim Fachhändler wahre Unsummen. Da kann ein vierteiliges Topfset schnell mal mit 600 Euro zu Buche schlagen. Tut es nicht doch auch eine Pfanne vom Discounter?

"Nein", findet Volker Schindewolf ganz entschieden. "Discountware taugt nicht. Ich hatte einige Jahre lang solch ein Set, und nach und nach verformten sich alle Töpfe." Der 48-jährige fränkische Diplomkaufmann ist zwar Laie, aber leidenschaftlicher Hobby-Koch. "So zu kochen, ist nicht energieeffizient. Auf unebenen Topfböden brennt das Essen außerdem an."

Lineal-Trick entlarvt schlechte Töpfe und Pannen

Zwar verformen sich auch manche teureren Töpfe irgendwann, jedoch geht dies bei Billig-Ware meist etwas schneller. Eine gute Methode, ausgediente Töpfe und Pfannen als solche zu erkennen, besteht darin, ein Lineal oder einen anderen geraden Gegenstand an den Unterboden zu halten. Liegt dieser nicht überall eben auf, sollte man den Topf oder die Pfanne bei nächster Gelegenheit austauschen. Sowohl Kochergebnis als auch Energieverbrauch lassen bei so verformtem Kochgeschirr zu wünschen übrig.

Die richtigen Töpfe und Pfannen kaufen

Beim Neukauf sollte man sich aber nicht nur am Preis orientieren, wenn man nach hochwertigem Kochgeschirr Ausschau hält. Essentiell ist nach Auskunft von Stiftung Warentest vor allem eine hohe Energieeffizienz. Für einen effizienten Energieverbrauch beim Kochen solle stets das kleinstmögliche Kochgefäß für den jeweiligen Zweck gewählt werden, so der Rat der Verbraucherschützer.

Am besten ausgenutzt werde die eingesetzte Energie, wenn die Kanten von Topf und Herdplatte beim Brutzeln bündig miteinander abschließen – also weder Teile der Platte noch des Topfes überstehen. Beim Kauf neuer Töpfe und Pfannen sollten die Größe der eigenen Herdplatten und der Haupteinsatzzweck also auch die Größe des anzuschaffenden Topfes bestimmen.

Gute Töpfe und Pfannen im Laden erkennen

Damit auch die Koch- und Gar-Eigenschaften des ausgesuchten Topfes später zufriedenstellend sind, muss man aber noch einen weiteren wichtigen Punkt beachten. "Der Topfboden muss stabil aufliegen und darf sich nicht verziehen“, heißt es bei Stiftung Warentest weiter.

Auch für den Neukauf von Töpfen und Pfannen sollte man also ruhig ein Lineal mit in den Handel nehmen und ans Kochgeschirr anlegen. Manchmal sind die Böden von Töpfen und Pfannen nach außen gewölbt, wodurch beim Kochen weniger Fläche auf der Herdplatte aufliegt. Das erhöht nicht nur den Energieverbrauch, sondern verhindert auch, dass die zubereiteten Speisen gleichmäßig garen.

Das richtige Material für Töpfe und Pfannen

Das Material hingegen ist Geschmackssache: Purer Edelstahl erweist sich bei Töpfen als vielseitig und robust, Aluminiumtöpfe (meist beschichtet) lassen sich leichter handhaben, halten aber in der Regel nicht so lange wie Edelstahl. Qualitäts-Gusseisentöpfe sind zwar ziemlich unverwüstlich, dafür aber auch etwas schwerer im Handling.

Eine gute Nachricht hält Stiftung Warentest für Hobbyköche mit Lust auf Fleisch bereit: Inzwischen gibt es beschichtete Antihaftpfannen, die man auf bis zu 400 Grad erhitzen kann. Wer am liebsten Pasta oder Gemüse isst, braucht diese Neuerung nicht. Liebhaber von saftigen Steaks und anderen krossen Speisen geben aber sicher gern einige Euro mehr für diese Innovation aus.

Marken-Töpfe und -Pfannen mit Mehrwert

Aber müssen es deswegen gleich französische Eisengusstöpfe und -bräter von über 200 Euro pro Stück sein, wie sie unter anderem Hersteller Le Creuset anbietet? Für viele Hobbyköche scheint ihr Kochgeschirr zugleich auch Status auszudrücken. Manche sind besser ausgestattet als die Profi-Küche. Zugegeben, die Töpfe haben ein solides Gewicht, und die Technik ist pfiffig: Auf dem Deckel des neuen "Doufeu" befindet sich eine Vertiefung, in die man Wasser oder Eiswürfel geben kann, welche im Innenraum des Topfes über dem Gargut sanft verdampfen – in der Tat eine sehr schonende Zubereitungsart.

Auch deutsche Firmen, etwa der grundsolide Markenhersteller WMF, führen aufwändiges Profi-Kochgeschirr. Das sechsteilige Premium-One-Kochtopfset mit exklusiver Kaltgrifftechnologie kostet beispielsweise rund 500 Euro. Ein stolzer Preis, wenn man daran denkt, dass man seine Finger beim Kochen auch mit einem ganz gewöhnlichen Topflappen sicher vor Verbrennungen schützen könnte. Und den häkelt die Oma vielleicht sogar komplett umsonst.

Das eingesetzte Geld schon eher wert scheint das "Zwei-Pfannen-Prinzip" von Silit aus Riedlingen zu sein. Das Unternehmen bietet Pfannenpaare aus unbeschichteter Hightech-Keramik für das scharfe Anbraten und beschichtete Haftfreipfannen für das sanfte Braten an – und zwar zum Preis von rund 160 Euro pro Pfannen-Duo. Dass man für zwei Zubereitungsarten zwei unterschiedliche Pfannen braucht, leuchtet auch einem Kochbanausen ein.

Design der Töpfe und Pfannen für Hobbyköche immer wichtiger

Ein weiteres Thema, mit dem sich die Produktmanager von Markenfirmen inzwischen auf hohem Niveau befassen, ist das Design. So bieten Silit und Elo bunte Kochtöpfe an, das Allgäuer Unternehmen Rösle lebt von seinem Ruf als Design-Vorreiter und die dänischen Entwürfe der Firma Eva Solo gelten unter Kennern aktuell als besonders trendig.

Design hat durchaus seine Berechtigung als Kaufkriterium, denn schöne Dinge machen Freude. Doch darf dies nicht auf Kosten der Funktionalität von Küchen-Gebrauchsgegenständen gehen, findet Michael Kindler vom Darmstädter Gestalterduo Metz und Kindler, welches schon Töpfe für Silit und WMF gestaltet hat.

"Viele Entwürfe sind heute eher Statements, vergleichbar den Showcars auf den internationalen Autosalons. Die gehen selten in Serie," kritisierte der Gestalter kürzlich in einem Interview. Da solche gestalterischen Statements meist ihren Preis haben, sollte der Nutzen bei der Anschaffung eines neuen Topfs oder einer Pfanne also sorgfältig geprüft werden – und bei der Auswahl des Kochgeschirrs auch im Vordergrund stehen.

Sind Töpfe und Pfannen vom Markenhersteller ihr Geld wert?

Und wo soll ich meinen Topf und meine Pfannen nun kaufen? Verschiedene Tests haben immer wieder gezeigt, dass die Aktionsware von Discountern mitunter sogar besser und fast immer günstiger abschneidet als Markenware. Betrachtet man den reinen Nutzwert, kann man sich problemlos mit Discounter-Produkten oder niedrig- bis mittelpreisiger Markenware eindecken und ist damit absolut ausreichend gut ausgestattet – sowohl was Energieeffizienz betrifft als auch in Bezug auf die Gareigenschaften.

Die teils sehr teuren Design-Töpfe aus dem nach oben hin offenen Hochpreissegment sind immer auch Lifestyle-Produkt und kommen hier und da mit einem ziemlich pfiffigem Zusatznutzen daher, der einem die Arbeit etwas erleichtern soll. Ob dieser Mehrwert und ein etwas schickeres Design die oft horrenden Anschaffungskosten wert ist, muss am Ende jeder Hobbykoch für sich selbst entscheiden. Besser schmeckt das Essen aus teuren Töpfen jedenfalls nicht.

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