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Test: Sind Akku-Fensterreiniger rausgeschmissenes Geld?


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Akku-Fenstersauger oder Abzieher: Was ist besser?

Bei der Fensterreinigung ist vor allem eins nervig: das Abziehen. Wird das Reinigungsmittel falsch von der Scheibe entfernt, bleiben hässliche Streifen zurück – die ganze Arbeit war umsonst. Doch womit werden Fenster einfach streifenfrei sauber? Mit einem Akku-Fenstersauger oder eher mit dem Abzieher?

Aktualisiert am 03.04.2021|Lesedauer: 6 Min.
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Akku-Fenstersauger sollen das Fensterputzen erleichtern: streifenfreie, saubere Scheiben im Handumdrehen, heißt es. Doch dafür 60 Euro und mehr ausgeben? Sicherlich nur, wenn die Fensterreinigung von den Haushaltshelfern wirklich erleichtert wird. Und genau das hat t-online für Sie getestet.

Fensterputzen: Wer nicht schnell genug die Feuchtigkeit entfernt, riskiert Streifen und Schlieren auf der Scheibe.Vergrößern des Bildes
Fensterputzen: Wer nicht schnell genug die Feuchtigkeit entfernt, riskiert Streifen und Schlieren auf der Scheibe. (Quelle: ronstik/getty-images-bilder)

Akku-Fenstersauger im Test: Kärcher und Leifheit

Für unseren Test, ob sich die Investition in einen Akku-Fenstersauger lohnt oder ein gewöhnlicher Fensterabzieher vollkommen ausreicht, haben wir zwei Modelle ausgewählt: den Nachfolger des Testsiegers 2019 von Kärcher und ein Modell von Leifheit, das teilweise auch im Supermarkt erhältlich ist.

Leifheit Dry & Clean Kärcher WV 6 Plus
Preis 59,99 Euro 89,99 Euro
Grundausstattung, Lieferumfang Akku-Fenstersauger Ladekabel Absaugdüse Gummilippe Bedienungsanleitung Akku-Fenstersauger Ladekabel Absaugdüse Gummilippe Einwascher inkl. Sprühflasche Mikrofaser-Wischbezug Fensterreiniger-Konzentrat Bedienungsanleitung
Gewicht 0,739 kg 0,8 kg
Größe 150 x 315 x 280 mm 126 x 280 x 310 mm
Saugbreite 280 mm 280 mm
Reinigungsleistung pro Akkuladung lt. Hersteller 100 m2 (bis 34 Fenster) 300 m2 (bis 100 Fenster)
Fassungsvermögen Schmutzwasser 100 ml 150 ml
Zusätzlich, erhältliches Zubehör Teleskopstange Einwascher Absaugdüse schmal (170 mm) Teleskopstange Einwascher Mikrofaser-Wischbezug Outdoor Mikrofaser-Wischbezug Indoor Absaugdüse schmal (170 mm)

*Zwar handelt es sich bei dem Kärcher-Modell um das Produkt WV 6 Premium, für einen besseren und fairen Vergleich haben wir beim Test jedoch nur die Ausstattung berücksichtigt, die im Lieferumfang des Modells WV 6 Plus enthalten ist. Dementsprechend ist auch der Preis angepasst.

Die beiden Testgeräte treten gegen die konventionelle Methode des Fenstertrocknens an: einen Fensterabzieher.

Bedienungsanleitung

Im Lieferumfang beider Geräte sind Bedienungsanleitungen enthalten. Diese sind recht kurz gehalten. Bei Leifheit fällt positiv auf, dass der Nutzungswinkel angegeben ist. Bei Kärcher besteht die Bedienungsanleitung aus Piktogrammen und ist dadurch übersichtlich.

Eine etwas ausführlichere Bedienungsanleitung wäre bei beiden Geräten wünschenswert. Zwar ist die Bedienung relativ intuitiv, dennoch wäre bei Kärcher eine Störungshilfe wie bei Leifheit wünschenswert. Dadurch könnte schneller und ohne Internetrecherche herausgefunden werden, was zu tun ist, wenn das Gerät beispielsweise die Feuchtigkeit nicht ordentlich aufsaugt.

Handhabung

Beide Geräte scheinen relativ robust und stabil. Kärcher kann mit einer hochwertigeren Verarbeitung punkten. Auch achtet der Hersteller auf Details wie beispielsweise einen Standfuß aus Gummi anstatt aus hartem Kunststoff. Bei dem Akku-Fenstersauger von Leifheit ein großer Spalt zwischen dem Gerät und dem Tank sichtbar. Durch Drücken und Ziehen lässt sich dieser nicht verringern. Die Demontage des Tankinneren ist zudem sehr sperrig und bedarf eines gewissen Kraftaufwands.

Beide Geräte können mit einer Hand bedient werden. Aufgrund des Schiebeknopfs bei Leifheit, mit dem das Gerät aktiviert wird, ist dies jedoch etwas schwerer als mit dem Druckknopf bei Kärcher.

Positiv fällt beim Modell von Leifheit auf, dass der Tank über eine kleine Öffnung an der Seite geleert werden kann. Ist dieser voll, kann so der Inhalt zwischendurch einfach weggekippt werden, ohne den Tank ausbauen zu müssen. Allerdings ist die Demontage des Tanks bei Kärcher relativ leicht und schnell.

Testergebnisse

Da die Akku-Fenstersauger sowohl zum Putzen von Fenstern, Fliesen und Spiegeln als auch zum Aufsaugen von Flüssigkeiten von ebenen Oberflächen geeignet sind, haben wir die Modelle in diesen Disziplinen gegen den Fensterabzieher antreten lassen.

Fensterreinigung

Für die Fensterreinigung verwenden wir Wasser und Spülmittel. Anschließend werden die Scheiben sowohl senkrecht – und da Kärcher angibt, sein Fenstersauger funktioniere auch in anderen Positionen – als auch waagerecht abgesaugt.

Beide Geräte nehmen die Flüssigkeit schnell auf. Sie sollten dabei nicht zu schnell und mit einem sehr leichten Druck über die Fensterscheibe gezogen werden, damit die Flüssigkeit gut aufgenommen werden kann. Bei Kärcher fällt jedoch auf, dass das Gerät sehr senkrecht zur Scheibe gehalten werden muss, damit die untere Abziehlippe keine Streifen hinterlässt.

Als schwierig zeigt sich der untere Fensterbereich. Der Akku-Fenstersauger von Leifheit ist etwas klobiger und kommt schnell auf der Fensterbank auf. Wiederum zeigt das Modell von Kärcher leichte Schwächen, wenn der Anwendungswinkel aufgrund der Fensterbank leicht verändert wird. Der untere Fensterbereich sollte daher waagerecht und nicht senkrecht abgesaugt werden. Allerdings schwächelt dabei auch Kärcher an der gummierten Fensterisolierung, bevor der Sauger von der Scheibe genommen und somit der Saugwinkel verändert wird. Bei beiden Modellen müssen die Ecken und Kanten nachgewischt werden.

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Hinweis
Wichtig ist, dass die Reinigungsmittel nicht schäumen und auch keinen Spiritus enthalten dürfen, so die Hersteller der Geräte. Auch auf säurehaltige Produkte wie beispielsweise Essig sollten Sie verzichten, da sonst die Gummidichtung angegriffen werden könnte.

Dusche und Fliesen reinigen

Besonders positiv fallen die Akku-Fenstersauger bei der Reinigung der Duschwände und Badezimmerfliesen auf. Im Gegensatz zum Abzieher wird die Feuchtigkeit – auch in den Fliesenfugen – vollständig entfernt. Für Badezimmer, die nach dem Duschen oder Baden schlecht trocknen, ist dies eine optimale Ergänzung, um Schimmelbildung vorzubeugen. Kalkflecken an der Duschkabine werden ebenfalls mit dem Fenstersauger vermieden.

Spiegel reinigen

Die Spiegelreinigung ist ebenso einfach wie die Fensterreinigung. Wischwasser wird schnell aufgesaugt. So kann sich herunterlaufendes Wischwasser nicht im Spiegelrahmen sammeln und diesen gegebenenfalls aufweichen oder bei verspiegelten Schranktüren den Fußboden beschmutzen.

Allerdings ist auch hier darauf zu achten, dass es Probleme geben kann, weil das Gerät mit dem Fuß beispielsweise auf dem Boden oder der Wand aufkommt. Bei kleinen Spiegeln lohnt sich die Reinigung mit einem Lappen und Abzieher. Bei großen Spiegelwänden ist der Akku-Fenstersauger sinnvoller.

Flüssigkeiten aufsaugen

Mit dem Akku-Fenstersauger können auch Flüssigkeiten von waagerechten Oberflächen aufgesaugt werden. Kippt beispielsweise ein Glas Wasser auf dem Tisch um, kann die Pfütze restlos entfernt werden. Auch im Test funktionierte dies bei beiden Modellen. Besonders positiv fiel dabei die Leistung des Akku-Fenstersaugers von Kärcher auf. Dieser saugte auch Flüssigkeiten aus Schräglagen und sogar Feuchtigkeit über Kopf auf. Das Modell von Leifheit konnte hier nicht ganz mithalten.

Nachhaltigkeit

Beide Hersteller verzichten bei ihren Geräten auf Umverpackung. Die Akku-Fenstersauger werden lediglich in einem Karton geliefert. Ein klarer Pluspunkt für beide.

Negativ ist, dass es sich um Elektrogeräte handelt. Diese verbrauchen im Vergleich zum Abzieher mehr Material und bereits bei der Herstellung wesentlich mehr Ressourcen. Sie können auch schwerer recycelt werden. Bei dem Vorgängermodell des WV 6 – also dem WV 5 – bot Kärcher einen Wechselakku an. Das neuere Modell hat diesen nicht. Auch bei Leifheit kann kein Akku zum Wechseln über den Hersteller-Shop bestellt werden.

Weiterhin fällt auf, dass beide Geräte relativ laut in der Anwendung sind. Sicherlich leiser als manch ein Staubsauger, dennoch kann dies beim Putzen großer und vieler Flächen auf Dauer etwas stören.

Der Abzieher schneidet in der Ökobilanz daher deutlich besser ab.

Zusammenfassung

Die getesteten Akku-Fenstersauger entfernen Flüssigkeiten von senkrechten wie auch von waagerechten Flächen. Beim Fensterputzen macht sich dies vor allem bei großen Bereichen positiv bemerkbar: Für die Reinigung von schwer erreichbaren Fenstern sowie von Dachfenstern ist das Modell von Kärcher teilweise besser geeignet, da die Teleskopstange auf bis zu 1,5 Meter ausgefahren werden kann. Allerdings könnte es Probleme beim Einhalten des korrekten Saugwinkels geben. Wurde dieser im Test nicht eingehalten, hinterließ das Kärcher-Modell Streifen. Da lediglich die obere und nicht die strukturierte Abziehlippe ausgetauscht werden kann, könnte dies weiterhin Probleme bereiten.

Positiv bei beiden Akku-Fenstersaugern fällt auf, dass durch sie die Fensterreinigung wesentlich sauberer ist: Schmutzwasser wird sofort aufgefangen. Flecken auf der Fensterbank, dem Teppich oder Boden durch herunterlaufendes Wasser wird vermieden. Flüssigkeiten können sich nicht in Spiegelrahmen sammeln und diesen aufquellen lassen.

Punkten können Akku-Fenstersauger auch beim Trocknen von Fliesen und Duschwänden. Die Feuchtigkeit wird schnell rückstandslos entfernt und unschöne Flecken sowie eine mögliche Schimmelbildung können vermieden werden.

In all diesen Situationen ist der Einsatz eines Akku-Fenstersaugers sinnvoll.

Für die Reinigung kleiner, gut erreichbarer Fenster- und Spiegelflächen reichen normale Fensterabzieher und Lappen vollkommen aus. Auch für das Aufsaugen von Flüssigkeiten auf waagerechten Ebenen ist ein Akku-Fenstersauger nicht unbedingt nötig. Zumal ein Lappen oder Tuch bei derartigen Missgeschicken sicherlich eher zur Hand ist.

Die Zeitersparnis ist relativ. Zwar wird die Feuchtigkeit mit einem Zug entfernt – das Nachwischen entfällt also –, allerdings muss das Gerät nach der Benutzung auseinandergebaut und gründlich gereinigt werden. Erst bei großen und einer Vielzahl an Fenstern wirkt sich der Zeitfaktor positiv aus.

Fazit

Fensterputzen macht nur den wenigsten Spaß. Mit ein paar Haushaltshelfern wie einem Akku-Fenstersauger kann zumindest ein kleiner Teil der mühsamen Putzarbeit erleichtert werden. Die Arbeit mit dem Gerät ist wesentlich sauberer als mit einem Fensterabzieher. Besonders bei schwer erreichbaren Fenstern ist dies ein deutlicher Pluspunkt. Badezimmerfliesen werden schnell und problemlos trocken. Und wer viele Fensterscheiben putzt, könnte durch den Einsatz der Haushaltsgeräte etwas Zeit sparen.

Mit 60 Euro aufwärts sind Akku-Fenstersauger jedoch nicht gerade günstig. Vor der Anschaffung sollte daher überlegt werden, ob sich die Investition angesichts der Häufigkeit des Fensterputzens wirklich lohnt. Zudem ist die Öko-Bilanz für die Haushaltsgeräte eher schlecht. Eine nicht fachgerechte Entsorgung könnte der Umwelt schaden.

Für den normalen Gebrauch reichen daher häufig ein Fensterabzieher und ein Lappen aus.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
  • Kärcher
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