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Mikrofasertuch: Vorsicht! Auf diesen Oberflächen verursacht es Kratzer


Vor- und Nachteile
Zerkratzte Flächen durch Mikrofasertücher?

Werden bestimmte Oberflächen nach und nach immer stumpfer, obwohl Sie sie nur mit Wasser und einem Mikrofasertuch reinigen? Das ist kein Zufall. Denn die Lappen können irreparable Schäden anrichten.

Aktualisiert am 28.05.2024|Lesedauer: 4 Min.
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Mikrofasertücher sind als Putzutensil sehr beliebt, da sie Schmutz sowohl im trockenen als auch im nassen Zustand gut aufnehmen, sich leicht reinigen lassen, robust und zudem günstig sind. Doch genau hierbei liegt das Problem. Denn günstige Mikrofasertücher sind oft eher schlecht als gut.

Mikrofasertuch: Staub lässt sich mit den Lappen rückstandslos entfernen.Vergrößern des Bildes
Mikrofasertuch: Staub lässt sich mit den Lappen rückstandslos entfernen. (Quelle: SasinParaksa/getty-images-bilder)

Woraus sind Mikrofasertücher?

Mikrofasertücher bestehen nicht aus einzelnen Fasern, sondern oftmals aus Polyester oder Polyamid, das zu Multifilament-Garn verarbeitet wurde. Das Garn ist nur halb so dick wie das aus Baumwolle – etwa fünf Mikrometer, daher auch der Name. Aus den Fäden werden eng- und feinmaschige Stoffteile gestrickt oder gewebt. Einige Mikrofasertücher bestehen auch aus einzelnen, miteinander verbundenen Fasern. Sie sind hochwertiger, unter anderem da die Zwischenräume zwischen den einzelnen Fasern kleiner sind und größere Schmutzpartikel somit nicht hängen bleiben können.

Zerkratzen Mikrofasertücher Oberflächen?

Nicht alle Oberflächen sollten mit Mikrofasertüchern gereinigt werden, da sie abrasiv beziehungsweiseweise schleifend wirken. Besonders über Materialien mit einem geringen Härtegrad sollten Sie nicht wischen. Hierzu zählen unter anderem

  • weiche Kunststoffoberflächen,
  • Brillen mit Kunststoffgläsern,
  • mit Klarlack versehene Oberflächen / Hochglanzfronten,
  • Spiegel,
  • Oberflächen aus Edelmetall wie Silber oder Kupfer.

Durch den hohen Härtegrad des Lappenmaterials entstehen beim Reiben auf empfindlichen oder weichen Oberflächen Mikro-Schleifspuren. Das führt zu Kratzern und irreparablen Schäden. Die Folge: Das Material wirkt stumpf. Schmutzpartikel, die in dem Tuch hängen bleiben, können den Abriebeffekt sogar noch erhöhen.

Bei Holzoberflächen, die geölt sind, entfernen die Tücher das Öl und somit die Schutzschicht.

Info
Feuchte Mikrofasertücher sind weniger abrasiv als trockene.

Reinigung und Pflege: Wofür eignen sich Mikrofasertücher?

Mikrofasertücher sind ideale Putzutensilien, da sie sowohl wasserlöslichen als auch fetthaltigen Schmutz gut aufnehmen und festhalten. Zudem benötigen Sie keine zusätzlichen Reinigungsmittel. Sie eignen sich sowohl zum Staubwischen als auch zum Säubern von Böden und Keramikoberflächen. Auch zum Fensterputzen sind die Lappen geeignet.

Bei hartnäckigen Flecken können Sie die Tücher mit einem Gemisch aus Alkohol und Wasser oder Reinigungsbenzin tränken. Wringen Sie die Lappen anschließend aus, sodass sie nur noch nebelfeucht sind. Anschließend sollten Sie die Tücher dann im 60-Grad-Programm der Waschmaschine reinigen.

Da sie eine hohe Aufnahmefähigkeit haben, können Sie Mikrofasertücher als günstigen Ersatz für Küchenpapier nutzen: Flecken durch Essen und Getränke werden von dem trockenen Material aufgenommen und festgehalten.

Tipp
Das Mikrofasertuch sollte nur nebelfeucht verwendet werden. Ist es zu nass, bleibt weniger Schmutz hängen, da sich in den Zwischenräumen bereits das Wasser befindet.

Auch zur Gesichtsreinigung eignen sich Mikrofasertücher. Wie auch auf anderen Oberflächen bleiben Schmutz, (wasserfeste) Schminkreste sowie Hautschuppen und Talgreste in den Zwischenräumen des Lappens hängen. Und das sogar pH-neutral. Für die Reinigung reicht es aus, mit dem nebelfeuchten Tuch in kreisenden Bewegungen sanft über die Haut zu wischen. Make-up-Entferner wird nicht benötigt.

Achtung
Mikrofasertücher nehmen Fett auf – auch das von der Haut. Für Menschen mit einer empfindlichen Haut ist die Gesichtsreinigung mit den Lappen daher nicht geeignet. Achten Sie zusätzlich auf eine ausreichende Pflege nach der Reinigung.

Wie kann man Mikrofasertücher waschen?

Mikrofasertücher können Sie in der Waschmaschine bei 40 Grad reinigen. Sind sie stark verschmutzt oder putzen Sie damit das WC, sollten Sie sie im 60-Grad-Waschprogramm waschen. Kochwäsche vertragen sie oftmals nicht gut, da sie aus Kunststoff bestehen und sich dadurch ihre Struktur verändern kann.

Verwenden Sie beim Reinigen der Tücher nur eine geringe Menge an Waschmittel. Teilweise reicht auch das Auswaschen mit etwas Gallseife per Hand aus. Weichspüler ist tabu. Er verklebt das Garn sowie die Zwischenräume, in denen der Schmutz hängen bleibt. Dadurch verlieren die Tücher nach und nach ihre Reinigungswirkung. Zudem werden sie weniger wasserdampfdurchlässig. Achten Sie am besten auf den Reinigungshinweis des Herstellers.

Waschen Sie Mikrofasertücher vor dem ersten Benutzen per Hand mit warmem Wasser. Verwenden Sie dabei keine Seife oder andere Waschmittel. Dieser Waschgang soll die Reinigungsleistung der Tücher verbessern.

Achtung
Mikrofasertücher gehören nicht in den Wäschetrockner. Durch die hohen Temperaturen können die Fasern beschädigt werden und die Tücher ihre Form und Struktur verändern.

Welche Vorteile haben Mikrofasertücher im Vergleich zu Putztüchern?

Im Gegensatz zu gängigen Putzlappen brauchen Sie bei der Reinigung mit Mikrofasertüchern keine Chemikalien oder Haushaltsreiniger. Die Tücher entfernen Schmutz, sowohl trocken als auch mit Wasser benässt (nebelfeucht) sehr gut. Und das sogar streifenfrei. Dadurch sparen Sie Zeit und Geld.

Ein weiterer Vorteil ist, dass Schmutz im Mikrofasertuch festgehalten und nicht weiter auf der Oberfläche verteilt wird. Sie können die Lappen somit häufiger verwenden und müssen sie nicht nach jedem Putzen in die Waschmaschine geben.

Im Vergleich zu Baumwoll- und Vliesstoffen sind Mikrofasertücher relativ robust, behalten trotz hoher Beanspruchung ihre Form und können gegen zahlreiche Verschmutzungen genutzt werden. Darüber hinaus sind sie fussel- und flusenfrei.

Mikrofasertücher sind in zahlreichen Ausführungen sowohl im Super- als auch im Drogeriemarkt erhältlich. Sie sind, im Vergleich zu anderen Putzlappen, ein sehr günstiges Putzutensil. Dennoch sollten Sie lieber etwas mehr Geld in hochwertige Mikrofasertücher investieren. Sie sind häufig engmaschiger und meist besser verarbeitet.

Warum reinigen Mikrofasertücher so gut?

Gegenüber Putzlappen aus anderen Stoffen haben Mikrofasertücher eine gute Reinigungswirkung. Das liegt an ihrem Aufbau. Durch die Engmaschigkeit und das Garn mit dem sehr geringen Durchmesser entsteht eine Vielzahl an Berührungspunkten zwischen der Oberfläche und dem Tuch. Bei Lappen aus Vlies oder Baumwolle ist die Reibungsfläche geringer.

Ein weiterer Grund, weshalb Mikrofasertücher einen besseren Reinigungseffekt als andere Putzlappen haben, ist ihr Aufbau: Durch die Engmaschigkeit ergeben sich zahlreiche Zwischenräume, in denen kleinste Schmutzpartikel schnell hängen bleiben.

Wie häufig kann ich ein Mikrofasertuch verwenden?

Sie können ein Mikrofasertuch häufiger verwenden, ehe Sie es waschen müssen. Erst wenn es keinen Schmutz mehr aufnimmt, sollten Sie es gegen ein neues austauschen. Wenn der Lappen nicht mehr sauber aus der Waschmaschine kommt, sollten Sie ihn in den Müll werfen. Dreck und Schmutz haben sich dann so stark in den Zwischenräumen festgesetzt, dass sie beim Waschvorgang nicht mehr entfernt werden.

Brille mit dem Mikrofasertuch putzen

Für die Reinigung von Brillen können Sie zwar Mikrofasertücher verwenden, allerdings nur diejenigen, die dafür auch vorgesehen sind. Viele Hersteller bieten entsprechende Produkte an. Schmutz und Fett mit einem gewöhnlichen Mikrofasertuch von einer Brille mit empfindlichen Kunststoffgläsern zu entfernen, kann ihr schaden. Brillenhersteller wie die Rodenstock GmbH empfehlen, "die Gläser mit etwas Spülmittel unter fließend lauwarmem Wasser abzuspülen."

Mikrofasertücher, die es speziell zur Reinigung von Brillengläsern, Monitoren und anderen empfindlichen Oberflächen gibt, bestehen aus wesentlich feineren Fäden, die kleinere Hohlräume und Haken haben. Sie funktionieren dabei genauso wie konventionelle Mikrofasertücher für den Hausgebrauch. Achten Sie daher darauf, dass Sie nicht zu stark mit dem Tuch auf den Gläsern reiben.

Achtung
Das Brillenputztuch sollte stets sauber und fettfrei sein!

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
  • Nachrichtenagentur dpa
  • Frag-Mutti
  • Helpster
  • Stylebook
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