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Wasserfilter werden schnell zur Keimschleuder


Meist überflüssig
Wasserfilter werden schnell zur Keimschleuder

Die Qualität von Leitungswasser ist in Deutschland generell sehr gut. Wasserfilter verbessert sie dagegen nicht. Sie führen vielmehr oft dazu, dass das Wasser unnötig mit Keimen und Schadstoffen belastet wird. Außerdem entziehen sie ihm lebenswichtige Nährstoffe, erläutert Dirk Petersen, Umweltexperte der Verbraucherzentrale Hamburg. Er rät darüber hinaus auch aus Kostengründen von Wasserfiltern ab.

24.03.2014|Lesedauer: 2 Min.
dpa-tmn, vdb
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Keime können sich in Filtersystemen bilden, wenn die Patrone nicht oft genug ausgetauscht wird. Manche Patronen geben selbst unerwünschte Stoffe wie Natrium oder Chlorid ab, andere halten schädliche Bestandteile wie Nitrat oder Pestizide nicht zurück. Wird Wasser zum Reinigen destilliert, gehen laut Petersen wichtige Nährstoffe wie Kalzium und Magnesium verloren.

Wasserfilter sind häufig eine überflüssige Anschaffung.Vergrößern des Bildes
Wasserfilter sind häufig eine überflüssige Anschaffung. (Quelle: Thinkstock by Getty-Images-bilder)

Wasser wird durch Filter teurer

Leitungswasser koste in Deutschland pro Liter weniger als 0,5 Cent. Kommt ein Filtersystem zum Einsatz, könne der Literpreis bei bis zu 16 Cent liegen. Wissenschaftlich zweifelhaft sei außerdem der Nutzen von Geräten, die Leitungswasser harmonisieren oder vitalisieren sollen, so der Experte. Diese Ansicht vertritt auch die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen. Die Wirkung von diesen Geräten ist nicht belegt.

Die Verbraucherexperten stellen auch insgesamt den Nutzen von Wasserfiltern im Haushalt infrage und bezeichnen sie in einem Informationsblatte als meist "überflüssige Investition". Das Trinkwasser in Deutschland sei so gut kontrolliert wie kein anderes Lebensmittel. Wasserfilter hingegen könnten diese Qualität mindern, besonders dann, wenn sie falsch eingesetzt werden. Sinnvoll sind sie nur dann, so die Verbraucherzentrale, wenn das Wasser tatsächlich mit unerwünschten Stoffen belastet ist.

Nicht alle unerwünschten Stoffe werden gefiltert

Am weitesten verbreitet sind Wasserkannen mit Aktivkohlefilter. Ein solcher kann große, organische Wasserinhaltsstoffe zurückhalten, so die Verbraucherzentrale. Dazu zählen chlorierte Kohlenwasserstoffe, Pflanzenbehandlungsmittel oder Medikamente. Nitrat, Blei, Calcium oder Kalk lassen sich auf diese Weise jedoch nicht herausfiltern. Hartem Wasser kann solcher hingegen mit einem Ionentauscher entzogen werden. Er tauscht anorganische Teilchen wie Calcium- und Magnesiumionen gegen andere aus. Gängig sind im Handel auch Filtersysteme, in denen sich ein Gemisch aus Ionenaustauscher und Aktivkohle findet.

Nachteile bringen jedoch beide Filtertypen mit sich. Vorsicht ist vor allem geboten, wenn der Filter voll ist. Dann können die angelagerten Stoffe konzentriert in das Wasser gelangen. Aktivkohle bietet auch einen guten Nährboden für Bakterien. Die Filter enthalten meist keimtötendes Silber, berichten die Verbraucherschützer in ihrem Infoblatt. Allerdings wird dieses ausgewaschen. Steht das Wasser dann länger im Behälter, ist eine Vermehrung von Bakterien gut möglich. Auch im Ionentauscher können sich Keime potenzieren. Besonders, wenn das Wasser selten gewechselt wird oder das Gerät für längere Zeit nicht angewendet wird.

Wer sein Wasser also filtern möchte, zum Beispiel weil kalkhaltiges Wasser sonst den Haushaltsgeräten schadet, sollte die Kartusche regelmäßig wechseln und gefiltertes Wasser rasch aufbrauchen.

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