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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Nager bekämpfen Ratten vertreiben mit Hausmitteln: Giftfreie Methoden
Sie wollen Ratten ohne Gift vertreiben – anstatt sie qualvoll mit Fallen und Giftködern zu töten? Eine Alternative sind Hausmittel, die mit Ratten mit Geruch fernhalten – so gelingt es.
Wenn Sie Ratten in Ihrem Garten oder Haus vertreiben, den kleinen Nagern jedoch nicht gleich den Garaus machen möchten, bieten sich ein paar Hausmittel an. Womit Sie Ratten zuverlässig loswerden und von welchen Methoden Sie lieber absehen sollten, erfahren Sie hier.
Ratten vertreiben – gar nicht so einfach
Wanderratten zu bekämpfen, ist kein einfaches Unterfangen, da die Tiere clever und ausgesprochen lernfähig sind. Sie verfügen über eine soziale Intelligenz, lernen also aus den Fehlern ihrer Artgenossen. Konkret heißt das, dass viele Tricks gegen die Nager nur einmal funktionieren, denn die verbleibenden Tiere fallen nicht noch einmal darauf rein.
Um Umwelt und Natur zu schützen, lassen sich zum Vertreiben von Ratten auch Hausmittel einsetzen. Bei vereinzelten Tieren bieten sich Lebendfallen an. Grundsätzlich gilt aber: Ein größeres Rattenproblem ist durch Hausmittel nur schwer in den Griff zu bekommen. In solchen Fällen muss meist der Kammerjäger ran.
Ratten mit Geruch vertreiben
Alte Hausmittel gegen Wanderratten sind Nelkenöl und Essigessenz. Die Tiere mögen den Geruch dieser Substanzen nicht, ähnlich verhält es sich mit Terpentin. Versuchen Sie, die Ratten zum Auszug zu bewegen, indem Sie getränkte Lappen vor und um den Rattenbau herum verteilen. Allerdings besteht auch hier die Gefahr, dass sich die Schädlinge an den Geruch gewöhnen.
Auch mit scharfem Chili lassen sich Ratten aus dem Haus, dem Garten oder allgemein vom Grundstück vergraulen. Werden Chilipulver oder -flocken auf den üblichen Laufwegen der Tiere verteilt, nehmen sie die Substanz über das Fell beim Putzen auf. Allerdings besteht auch bei diesem Hausmittel die Gefahr eines Gewöhnungseffekts.
An den Geruch benutzter Katzenstreu scheinen sich Ratten hingegen nicht so leicht zu gewöhnen. Die Streu sollte in Stoffsäckchen entlang der Laufwege der Nager verteilt werden. Hervorragend zum Vertreiben geeignet ist auch Eisenvitriol: Die Substanz ist beispielsweise in vielen Kalkfarben enthalten.
Schon gewusst?
In Deutschland gibt es vorwiegend zwei Arten von Ratten: die Wanderratte und die Hausratte. Wenn von einem Befall gesprochen geht, meinen viele damit die Wanderratte.
Hausratten sind in Deutschland vom Aussterben bedroht. Sie sind etwas kleiner als Wanderratten und sehen im Vergleich zu ihren Artgenossen auch zierlicher aus.
Achtung: Eine verbreitete Empfehlung zur Vertreibung von Ratten ist, mit Gips vermengten Brei auszulegen. Von diesem Hausmittel sollten Sie jedoch absehen. Der Gips löst bei den Tieren starke Verdauungsschmerzen aus, wodurch sie unnötig gequält und bei Überdosierung sogar getötet werden. Im Todesfall eines Artgenossen werden die Ratten die Ursache erkennen und sich nicht davonmachen, sondern die ausgelegten Köder ignorieren.
Ratten vertreiben mit Musik – geht das?
Die Wirksamkeit von Maßnahmen wie Ultraschall oder Dauerbeschallung mit Musik ist umstritten. Ultraschallgeräte kosten zwischen zehn und 50 Euro und produzieren einen hochfrequenten Ton, der die Schädlinge verjagen soll. Zu bedenken ist außerdem, dass nicht ausgeschlossen werden kann, dass auch Haustiere diesem hohen Frequenzbereich ausgesetzt sind. Darüber hinaus tritt auch schnell ein Gewöhnungseffekt ein. Da die Ratten merken, dass von den Geräuschen oder dem Lärm keine Gefahr ausgeht.
Vorbeugende Maßnahmen gegen die Nagetiere
Neben den Bekämpfungsmitteln gegen akuten Rattenbefall, gilt es auch Strategien anzuwenden, die einem Zulauf der Tiere vorbeugen. So sollten Sie zum Beispiel durch Baumängel entstandene Löcher und Ritzen abdichten, um mögliche Einstiegsmöglichkeiten zu versperren. Licht- und Luftschächte können Sie mit feinmaschigen Gittern verschließen. Rückstauklappen in der Toilette verhindern ein Eindringen von Ratten über die Kanalisation.
Außerdem ist es wichtig, mögliche Futterquellen aufzuspüren und diese zu beseitigen. So ist zum Beispiel eine Vorratskammer oft der perfekte Rückzugsort für Ratten, an dem sie ausreichend Nahrung finden. Auch im Keller machen sie sich oft breit, da sie dort ungestört sind. Lagern Sie Lebensmittel daher fest verschlossen an für die Tiere unzugänglichen Stellen.
Bei Futterstellen für Vögel ist es wichtig, Körner, Samen und Nüsse abends aufzukehren und sie gut verschlossen wegzustellen. Dadurch werden Wanderratten nicht angelockt. Bei freistehenden Vogelhäuschen oder welchen, die in einem Baum hängen oder an einem Stamm oder der Fassade befestigt sind, sollten Sie abends die heruntergefallenen Körner, Samen und Kerne abends auffegen und entsorgen, rät Experte und Autor Simon Akeroyd.
Werfen Sie außerdem keine alten Lebensmittel in die Toilette, vor allem dann nicht, wenn keine Rückstauklappe vorhanden ist. Auch die Mülltonne kann Ratten anziehen. Halten Sie diese daher stets geschlossen. Ein Kompost mit zu vielen organischen Abfällen oder sogar Fleischresten bietet den Tieren eine großartige Speisekammer – solche Abfälle haben auf dem Kompost nichts zu suchen. Achten Sie generell auf eine gute Durchmischung Ihres Komposts aus Rasenschnitt, Kräutern, Gemüseabfällen, Strauchresten und Laub.
- Akeroyd, Simon "50 Wege, einen Maulwurf und andere Störenfriede auszutricksen. Ökologisch, human, legal, artenschutzgeprüft!: Schädlingsbekämpfung mit Witz" ISBN 978-3809445388
- haus.de "Ratten im Garten"
- rentikol.de "Mittel gegen Ratten"
- hagebau.de "Ratten vertreiben"